[pkl] PKL, Erkennen, Beobachtung, Objektivität, subjektiver Einfluss der Beschreibung (Re: Herzliche Grüße an die Runde)

oliver at first.in-berlin.de oliver at first.in-berlin.de
Mo Aug 30 17:58:45 CEST 2010


Da ich gefragt wurde, was denn mein Plausch über
Tanz und Fotografie mit der PKL zu tun hat...
...statt nur ein Plausch aus meinem Leben zu sein...

... bisher hat sich ausser Anatol Reibol und mir
noch niemand hier vorgestellt, was ich sehr schade finde.
(Wer das nicht will: kein Problem: eifriges drauf los diskutieren
sehe ich aber noch nicht, und eine Vorstellung mit Interessen(schwerpunkten)
könnte ja ggf. Anknüpfungspunkte für weitere Diskussionen geben.)


Und zum Thema Tanz und PKL:

Wie kann ich die PKL nutzen, um verschiedene Beobachtungskategorien
einer Bewegung als Gesamtsystem zu beschreiben.

Konkret: wie kann ich die PKL und andere Werkzeuge, die Gotthard Günther
erarbeitet hat, nutzen, um die Bewegungsbeschreibungs-Kategorien der Laban'schen
Bewegungsanalyse zusammen zu fassen und es als ein System "unabhängiger"
Beobachtungsstandpunkte (Standpunkte im Sinne Labanscher Bewegungskategorien,
also jede Kategorie als eigener "Beobachter"? Als eigene
Beobachtungs-Kontextur?) zu formalisieren, wobei die beobachtete Bewegung
das gemeinsame Etwas ist (kann man das schon Kontextur nennen? Ist es mehr? weniger?)

Dort spielen Dinge wie Topologie, Vektoranalysis, Differentialgeometrie,
Kategorienbildung im Beobachter eine Rolle, das Sehen (indirekt Fotografie),
und weitere Punkte.... man kann den Weg bis zur Psychologie gehen, wegen des
emotionalen Gehalts von Bewegung, zur Soziologie/Anthropologie wegen der
kulturellen Eingebettetheit der Bewegung und der Bewertung (was zu
unterschiedlichen emotionalen Reaktionen führen kann), zur Robotik, weil sie
ebenso mit Mathematik und Physik verquickt ist, um Bewegung zu beschreiben, zum
Problem des Zusammenhangs qualitativer und quantitativer Analyse.


Konkrete Frage an die PKL-Gurus:
  Eine Beobachtungs/Beschreibungskategorie (quantitativ: Massepunkt als bewegung im Raum
  inkl. der Ableitungen usw., aber auch Topoloigisch (Form der Bewegung und Änderung der
  Form der Bewegung); qualitativ, belegt mit Begriffen, wie "gleichmäßig", "plötzlich"
  und weitere Benennungen, Topoligisch: innen/aussen/verschränkt usw.)

  ...ist das eine eigene Kontextur? Ist es ein System von Kontexturen?

  Wie wird "Beobachter erkennt in Objekt folgenden Sachverhalt: ... (z.B. Person
  A hat eine nadelförmige Körperform eingenommen)" in der PKL darstellbar gemacht?

  Wie ist das Verhältnis von Erkennendem zu Erkanntem?
  (Und was ist Erkennen?)

  Was unterscheidet den PKL-Ansatz von dem klassischen Beschreiben eines
  Sachverhalts (Objekt ist Alles; Beobachter beschreibt es bloß, alle Eigenschaften
  sind im Objekt, der Beobachter hat keinen Einfluß (Objektivität)), und was vom
  Ansatz der Kybernetik (das Objekt entsteht mehr oder weniger vollständig im
  Beobachter... und auch Heinz von Foerster musste ja ein paar Umwege ("Zaubertricks"?) 
  gehen, um nicht im Solipsismus zu enden) von einem Ansatz via PKL?

  Müsste die PKL nicht die gemeinsame Struktur von Erkennendem und Erkanntem
  als Reflexion darstellen/formalisieren können?

  Zum Beispiel, daß das, was erkannt werden kann, zwar im Beobachter passiert -
  als aktiver Prozess - letztlich aber nicht vom Objekt völlig losgelöst ist.

  Was also ist Anteil des Objekts, was des Subjekts, was ist beiden gemeinsam,
  und was gehört zu keinem der beiden?

  Bezogen auf die Bewegungsanalyse: was macht eine Bewegung plötzlich oder allmählich?
  Die Geschwindigkeit? Die subjektive Einordnung anhand der eigenen bewegungspräferenz?
  Beides zusammen genommen? Und was nicht?

  Und: wie kann man die von verschiedenen Subjekten (andere Beobachter mit anderen
  Bewegungserfahrungen) unterschiedlich bewertete Bewegungsbeobachtung einerseits
  unabhängig von diesen beschreiben und andererseits deren Subjektivität beibehalten,
  also nicht in der Theorie ausradieren?


  Soweit ich die PKL verstanden habe, ist sie dazu in der Lage, hier Lösungen anzubieten.
  Ich sehe mich aber noch nicht in der Lage, die PKL soweit schon zu nutzen, um diese
  Fragen zu Lösungen zu führen.


  Daher wäre mir wichtig: wie kann die PKL für die Lösung dieser Problematik eingesetzt werden?


Gruß,
   Oliver Bandel


P.S.:  Antworten bitte, wenn möglich, an die Liste, damit alle was davon haben...



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