[pkl] Stichpunkte zu "LOGIK, ZEIT, EMANATION UND EVOLUTION"

oliver at first.in-berlin.de oliver at first.in-berlin.de
Mi Jul 7 00:22:18 CEST 2010


Hallo,

in unregelmäßigen Abständen - immer, wenn ich wieder etwas weiter gekommen bin
- werde ich einzelne Texte von und zu/über Günther's Schriften in
stichwortartiger Weise zusammenfassen, und zwar unter Bezug auf die URL des
Textes, auf den ich mich beziehe. Dies soll dazu dienen, bei bei der Suche nach
bestimmten Themen die entsprechenden Texte schnell ausfindig machen zu können.

Das kann dann im Laufe der Zeit zu einem eigenständigen Verweis-Dokument
werden, oder auch in die PKL-FAQ integriert werden (mal schauen, was sich als
der praktikabelste Weg aufzeigen wird).


Obwohl ich zu dem nachfolgenden Text noch auf eine Antwort harre, bezüglich der
unarischen und binarischen Konstanten, bezüglich derer ich letztens hier eine
Anfrage startete, wollte ich meine Notizen trotz der einigen Fragezeichen
frühzeitig zur Verfügung stellen.

Ich hoffe, dieses Vorgehen ist auch für die anderen Listen-Mitgleider von
Interesse, und wer sich an einer solchen stichpunktartigen Textzusammenfassung
beteiligen möchte, sei hiermit ermuntert, eigene solche Zusammenfassungen auf
die Liste zu senden (bitte unter Nennung der Text-URL!).

Weiter unten steht auch noch die Frage zu einer von GG in seinem Text genannten
geplanten Analyse, bzgl. der Reversibilität der Emanation im Vergleich zur
Irreversibilität der Evolution.

Hat Günther diese Analyse fertig gestellt? Und wenn ja: wo ist diese zu finden? 



Hier nun die Zusammenfassung des Textes

         LOGIK, ZEIT, EMANATION UND EVOLUTION


http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_logik-zeit-emanat-evol.pdf
------------------------------------------------------------------

  * Peri Hemeneias: Doppeltes Umtauschverhältnis von einerseits
      Affirmation <-> Negation
                        und andererseits
      Vergangenheit <-> Zukunft.
    
    Frage nach: sind die beiden Umtauschverhältnisse kongruent oder nicht?

  * eleatische vs. heraklitsche Weltauffassung

  * Abbildbarkeit von Zeit in der Logik

  * klass. logik kann Zeit nicht formalisieren
  * klass. Logik kann daher auch Abbild(ung) nicht formalisieren
  * klass. Logik kann auch Subjektivität nicht formalisieren

  * Aussagekraft der Logik und Anwendbarkeit der Logik (von Aristoteles
    unterschieden)

  * Notwendigkeit der transklassischen Logik ist abhängig von der Anwendung;
    oftmals tut es auch die klassische Logik, sofern ihre minimalistische
    Strukturfülle zur Beschreibung der jeweiligen Probleme ausreicht

  * Zeit als logisches Problem sui generis

  * klassische Logik zu strukturarm (für Zeitproblematik)

  * Mathematik beruht auf Logik
    Logik beruht auf Prädikatenkalkül
    Prädikatenkalkül beruht auf Aussagenkalkül

    Aussagenkalkül beruht auf unarischen und binarischen Konstanten
--???-->  unarischen und binarischen Konstanten -------------> ????

  * bei Inkommensurabilität der o.g. Umtauschverhältnisse => klass. Logik zu
    strukturarm für die Erklärung einiger Probleme

  * Negationstafel der klass. Logik hat zwar vollständiges Morphogramm,
    aber die binarischen Wertfolgen führen sie in Bereiche, bei der sie
    nur unvollständige Morphogramme aufzuweisen hat

  * Formalisierung von Zeit als notwendige Voraussetzung für innerweltliche
    Erklärung von Subjektivität

  * klass. Logik kann dies nicht abbilden, da es keine Wiederholbarkeit in der
    Struktur der klass. Logik gibt.

  * "Das Thema der klassischen Logik ist reflexionsloses Sein, das unfähig ist,
     sich ein Bild von sich selber zu machen." (S.11)

  * Subjektivität braucht Abbildung;
    Abbild(ung) braucht Wiederholung;
    die klassische Logik ermöglicht in ihr selbst keine Wiederholung, daher
    kann sie auch Zeit und Subjektivität nicht formalisieren/abbilden

  * Formalisierung des Universalienproblems; Gattung - Art - Individuum

  * Gemeinsame Grundkategorie von Emanation und Evolution ist die Veränderung
    (bereits schon von Hegel aufgezeigt)

  * klassische Logik kann keine Unterscheidung zwischen Emanation und Evolution
    leisten; daher sind auch die Begriffsbildungen diesbezüglich, auf Grundlage
    der klassischen Logik, nicht sehr trennscharf (S.19)

  * Emanation und Evolution sind grundsätzlich nicht komplett voneinander zu
    trennen, weil sie nicht gänzlich voneinander unabhängig sind; jedoch mit
    einer transklassischen Logik ist dieser Zusammenhang formalisierbar;
    mit ihr kann die Gemeinsamkeit (aber auch der Unterschied) der beiden
    Veränderungsbegriffe aufgezeigt werden.

  * Der Emanationsprozess geht von (einer) Einheit aus, weitet sich aus,
    reduziert sich und endet wieder in (aber einer anderen) Einheit.

  * Der Evolutionsprozess geht von Einheit aus, führt aber fortwährend zu
    wachsender Komplexität und struktureller Differenzierung.
    => irreversibler (zeitlich gerichteter) Prozess

  * "Eine mathematische Analyse, die diese Arbeit leisten soll, ist
     in Vorbereitung." (S.21, Ende Absatz 2)
--???--> Wo findet man den entsprechenden Text von Günther hierzu?

  * "Es ist ausgeschlossen, daß der Mensch die Temporalität der Welt, in der er
     sich befindet, nur unter dem evolutiven ODER (exklusiv) dem emanativen
     Gesichtspunkt betrachten kann." (S.21)



Besten Gruß,
    Oliver Bandel


P.S.: Den Anhang des Textes habe ich noch nicht gelesen; evtl. lassen sich da
      also später noch ein paar weitere Stichpunkte anfügen.



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