[pkl] [rkaehr at talktalk.net: Re: ("knackige") Begründung der Notwendigkeit einer transklassischen Logik]

oliver oliver at first.in-berlin.de
Do Dez 1 13:22:18 CET 2011


Hallo,

das war ja wohl an die Allgemeinheit gerichtet,
auch wenn's nur bei mir privat landete.


Gruß,
   Oliver


----- Forwarded message from Rudolf Kaehr <rkaehr at talktalk.net> -----

Date: Wed, 30 Nov 2011 15:07:22 +0000
From: Rudolf Kaehr <rkaehr at talktalk.net>
To: oliver Bandel <oliver at first.in-berlin.de>
Subject: Re: [pkl] ("knackige") Begründung der Notwendigkeit einer transklassischen Logik
X-Mailer: Apple Mail (2.936)

Hiya Allerseits,

es handelt sich hier um eine spezielle technische Frage. Daher will
ich einen Hinweis machen.

Dein Hinweis auf beliebige n-äre logische Funktionen ist gewiss richtig.
Und dürfte auch Günther wohlbekannt gewesen sein.

Es handelt sich bei G[nther de facto um einen (ver)deckten Hinweis auf
seine Theorie der logischen Vermittlung,
die mit (über, unter) balanzierten Systemen arbeitet. (Siehe
Minimalbedingungen, 1968)

Dass die 2-wertige semantisch fundiert Logik mit 2 Werten und 2
Variablen balanziert, d.h. auch (architektonisch) vollständig ist, war
damals allgemein anerkannt.

Günthers eigener Ansatz mit der Stellenwertlogik kam allerdings nie
über den unter-balanzierten Fall hinaus. Also, Werte m=3 oder mehr und
Variablen n=2.

Über diesen Fakt gibt es allerdings nur Schweigen in der Gemeinde.

Jedoch hat Frau NA schon in 1960ern in ihrer Arbeit mit HvF und GG
nachgewiesen, dass eine Dekomposition der logischen Funktionen mit m =
n = 3 in 2-wertige Subsysteme nicht gelingt (Non-Decomposability). Es
wurde aber auch deutlich gemacht, dass man mit diesen trinitären
Funktionen als solchen weiterarbeiten kann, ewta in Systemen mit n
grösser als 3. Wurde aber nicht aufgenommen.

Wer meine Arbeiten kennt, weiss, dass diese Fragen allesamt gelöst
wurden.


Als allgemeine Strategie für solche Fälle ist es immer produktiver
anzunehmen, dass der Proponent sehr wohl weiss, worum es geht und dass
er deshalb wohl etwas anderes, eventuell Weiterführenderes meint, es
allerdings an der Stelle nicht plausibel macht oder machen will.

Der Proponent kam leicht statt unter- besser als über-balanziert
eingestuft werden.
Also, weiterlesen!

Wichtig ist auch sich daran zu erinnern, dass Günther ursprünglich
eine Logik der Geisteswissenschaften entwickeln wollte, und nicht eine
neue Schaltalgebra.

Es gibt bei Günther auch immer die Möglichkeit anzunehmen, dass er
damit jemanden reizen (heisst wohl ärgern) wollte :-)!?

Frohes Schaffen

Rudolf Kaehr


 On 30 Nov 2011, at 09:47, oliver wrote:

> Hallo, nochmal zum selben Text ging mir gestern
> Nacht noch eine Frage durch den Kopf...
> 
> On Tue, Nov 29, 2011 at 03:38:46PM +0100, oliver wrote:
> [...]
>>   Gotthard Günther:
>>     Über Anschauung und Abstraktion
>> 
>>   http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_anschauung-abstraktion.pdf
> [...]
> 
> Dort steht auf Seite 4:
> 
>  "Wenn wir aber auch nur zu einer vierwertigen Logik, zu der dann 4
> Variable
>  gehören, übergehen (...)"
> 
> Man kann doch aber genausogut auch nur zwei vierwertige Eingänge
> verknüpfen, also eine zweistellige Verknüpfung vierstelliger
> Werte vornehmen.
> 
> Dann hat man nicht mehr n^n^n Verknüpfungsmöglichkeiten.
> 
> Ebenso kann man ja auch (und das ist in der Schaltungstechnik auch
> gängige
> Praxis) mehr als zwei zweiwertige Eingänge verknüpfen.
> Das typische "KV-Diagramm für den Alltag" verknüpft vier binäre
> Eingänge.
> 
> Das Minimum ist bei zwei Stellen gegeben.
> 
> Mehr geht immer. Aber warum n Stellen bei n-Wertigkeit?
> Sind die n Stellen auch n "logische Orte"?
> 
> Gruß,
>   Oliver
> -- 
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> pkl at mlists.in-berlin.de
> https://mlists.in-berlin.de/mailman/listinfo/pkl-mlists.in-berlin.de


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