[pkl] Sind logische Verknüpfungen immer polykontextural?

oliver oliver at first.in-berlin.de
Do Mär 31 23:43:14 CEST 2011


On Tue, Mar 29, 2011 at 02:12:39PM +0200, oliver wrote:
> Hallo,
> 
> 
> seit einer Weile grübele ich über den Punkt nach,
> ob jede logische verknüpfung automatisch polykontextural ist,
> unabhängig ob es auf klassischer Logik beruht oder mit
> Keno-/Morphogrammatik/PKL analysiert wird.
> 
> Der Grund für diese Annahme, daß jede Verknüpfung polykontextural ist,
> idet der, daß - soweit ich das verstehe - jede Kontextur
> einen logischen Ort hat, an dem eine klassische Logik gilt.
> Das bedeutet dann: dort ist die Möglichkeit für ein Wahr und ein Falsch gegeben.
> 
> Wenn man aber zwei Variablen a und b zu x verknüpft,
> z.B. 
> 
>  x = a UND b
> 
> dann fügt man ja zwei logische Orte zusammen.
> 
> Stimmt diese Annahme/Aussage?
[...]

Nein.

Zwar ist die klassische Logik reduktionistisch,
aber es handelt sich hier um EINE Kontextur.

Der Reduktionismus der klassischen Logik (wertbasiert)
besteht darin, daß es nicht möglich ist, für alle Eingangskombinationen
von a und b auch Funktionen anzugeben, die alle Eintgangsmöglichkeiten
am Ausgnag abbilden. 


Nun wieder eine Frage:

Nehmen wir drei Zustandsvariablen  a, b und c.

Man betrachte zwei Kontexte (sind Kontexte auch gleich Kontexturen?).

Der erste Kontext bezieht sich auf   a   und   b   und kann damit logische Operationen
(z.B. klassische Aussagenlogik) durchführen.

Der zweite Kontext bezieht sich auf   b   und   c,
hier können ebenfalls Operatioenn durhcgeführt werden, z.B. klassische Logik.

Frage:
Wenn a und b und c direkt in beiden Kontexten auftauchen  würden,
wäre es dann (?) reduzierbar auf klassische Logik?
Oder ist dies dann polykontextural?


Weiterer Formuliseurngsversuch:

Man habe a, b und c.

Im ersten Kontext  taucht a als a' und b als b' auf.
Im zweiten Kontext taucht b als b'' und c als c'' auf.

Die Unterscheidung von b in b' und b'' soll andeuten: b taucht in zwei Kontexten
auf, aber nicht als b sondern als b' und b'', je nachdem, wie b in dem
jewieligen Kontext in Erscheinung tritt.

Ist das der Ansatz zur Polykontexturalität?


Wäre also zum Beispiel eine Gegebenheit (hier: b) in einem Kontext eine
psychologische (b') und in einem anderen Kontext eine soziologische (b'')?

Und man könnte b in beiden Kontexten sehen, aber nur b' im psychologischen
und nur b'' im sotiologischen interpretieren?

Ist also letztlich b beides, sowohl b' und b'',
jedoch nicht zeitlich nacheinander, sondern
zur selben Zeit, aber aus "anderer Sicht" / anderer Perspektive,
in anderem Kontext?

Wenn b beispielsweise für eine Geste steht, die jemand macht,
wäre sie in einem Kontext interpretiert als b', in einem
anderen Kontext interpretiert als b'', z.B. bei Menschen mit
unterschiedlichem kulturellen Background?


Gruß,
   Oliver Bandel



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