[pkl] Eshel Ben-Jacobs: Learning from Bacteria about social networks
oliver
oliver at first.in-berlin.de
Mi Okt 26 00:56:20 CEST 2011
Hallo,
ein wirklich exzellenter Vortrag, der nicht explizit, aber implizit viele Themen
streicht, die mir auch immer wieder bei Texten zur PKL begegnet sind.
Ein paar Stichworte dazu:
- Kommunikation unter Bakterien
- Austausch von z.B. Antibiotika-Resistenzinformationen
(dies aber nur mit direktem physischen Kontakt: Genom-Transfer);
dauert ca. 15 Minuten, bis zwei Zellen sich geeinigt haben,
sich diesbezüglich auszutauschen ("Vertrauensbildung");
dann werden Geninformationen gegen Nahrung getauscht
- Kommunikation der Bakterien mit 12 verschiedene Chemikalien
(jedenfalls bei den im Vortrag beschriebenen Bakterien)
- semantische Nachrichten (Bedeutung, nicht nur Information kommuniziert)
- Zelldifferenzierung (Ausgabenteilung) genetisch und epigenetisch
- Bakterienkultur hält sich permanent Experten-Zellen bereit
(Aufgabenteilung / Zelldifferenzierung), um in kurzer Zeit,
sofern das notwendig ist, diese spezialistrten Zellen sofort einsetzen zu können
- distributed Robots
- soziale Revolution unter Bakterien: bei sehr dramatischen Umweltbedingungen
kann sich das ganze Kollektiv individuell umprogrammieren und ganz anderes
Verhalten annehmen
- keine Führung (also weder ausgewählte Führer, noch genetisch vorprogrammierte Führer);
Gruppe von "gesellschaftlichen" "Individuen", die rege miteinander kommunizieren.
- Chemotaxis als chemisches Kommunikationsmittel
- Chemotaxis auch benutzt von Tieren, aber auch die Neurone im Gehirn benutzen
sie, um sich entsprechend zu vernetzen (!!)
- Variabilität ist wichtig und wird permanent aufrecht erhalten
(z.B. via Experten auf Vorrat, selbst wenn diese akut nicht gebraucht werden
- Kommunikation zur Aufrechterhaltung der Variabilität
- Collective Game Theory
- Zell-Zell-Kommunikation
- Inhibition von Inhibition
- Neuronen: Exzitatoren und Inhibitoren
- Bakterienkulturen können sich über bis zu 100 km (!) wahrnehmen;
bei Abständen von 10 cm ist Anziehung/"Interesse" vorhanden.
Bei Abständen von z.B. 1 cm kommt es zu Abneigungen.
- Gleiches mit Gleichem bzw. Ähnliches mit Ähnlichem bekämpfen:
Die Bakterien habe ein spezielles Toxin, das ihre Artgenossen tötet
bzw. auf Distanz hält (andere Bakteriencluster/-"gesellschaften")
- Auch Krebszellen muss man als miteinander kommunizierend annehmen.
Die sind also wesentlich "intelligenter" als bisher angenommen;
daher sind die bisherigen Verfahren gegen sie auch eher dümmlich.
Und hier der Link,
wo man den Video findet:
http://www.youtube.com/watch?v=yJpi8SnFXHs
Dazu gehörige Webpages:
http://microbes-mind.net/advisers.html
Gruß,
Oliver
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