[pkl] Schelling Lectures (Re: ("knackige") Begründung der Notwendigkeit einer) transklassischen Logik

oliver oliver at first.in-berlin.de
Sa Jan 7 14:09:49 CET 2012


Hallo nochmal,


On Sat, Dec 24, 2011 at 05:40:15PM +0100, s.kruppa at alice-dsl.de wrote:
[...]
> Für eine "knackige(re)" Begründung und Notwendigkeit einer 
> transklassischen Logik  halte ich (eher) die Schrift "Metaphysik der 
> Institution" aus dem Nachlass von Gotthard Günther (GG), die ich erst vor 
> ein paar Monaten gelesen habe. Zumindest von philosophischer Seite!
> Sie ist für mich als pragmatische Programmschrift und stetige Leitidee der 
> Philosophie GG einzustufen.
> 
> Hier der Link zum Manuskript aus dem Nachlass GG (und Dank an Herrn Brehm 
> aus Berlin)
> 
> http://userpage.fu-berlin.de/~gerbrehm/GG_Institution.pdf
> 
> 
> Ursprünglich nur an Hegel orientierend (seit dem Abitur 1982) war mir zwar 
> klar, dass es ein Hinaus über Hegel geben muss - nur "wie" war  noch nicht 
> einzusehen.
> Dass nach der These, dass Schelling als der eigentliche Abschluss des 
> Idealismus zu sehen sei (Prof. W.Schulz in Tübingen), war mir zwar 
> bekannt, aber noch nicht so einsichtig. Ob man Marx als Vollender  oder 
> eher nur als Umdeuter der Hegelschen Gedanken und Ziele anzusehen hat, 
> will ich hier erst nur einmal so stehen lassen.
> Die obige Schrift hat mir diesbezüglich endlich einiges besser verstehen 
> und auch einordnen lassen. Man erkennt deutlich, welche philosophische 
> Richtung GG verfolgt.
[...]

Wie gesagt... interessant, interessant...


...interessant ist auch, daß Schelling wohl derzeit bzw. in Kürze ein Thema ist in einer
Uni-Veranstaltung in München, und als Gast auch Humberto Maturana geladen ist.

Vielleicht kommt da nun zusammen, was zusammen gehört, und wenn das "zündet",
könnte auch ganz schnell Guenther aktuell werden. Vielleicht dauert es ja doch keine
200 Jahre, bis Guenther überhaupt erst mal auf den Schirm kommt, sondern schon sehr bald.

In der SOC-Community wird gerade über strukturelle Kopplung und Kategorientheorie debattiert,
bei den Philosophen, die über Schelling nachdenken, taucht Maturana auf... und in dem Text,
den Du empfohlen hast (wann hat Guenther den geschrieben?), geht Guenther auf Schelling ein.


Das sieht mir aus, als braue sich da was (erfreuliches) zusammen.
(Ebenfalls interessant ist, daß es in der Akademie der Bildenden Künste stattfindet
 und nicht bei den Naturwissenschaften. Die sind da also im Verzug ;))


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    Schelling Lecture 2012 DO 26.01.12

    DO 26.01.12 | 19:00 Uhr


    Humberto Maturana Romesín

    “Fundamental relativity: reflections on cognition and reality” /

    “Fundamentale Relativität: Reflexionen über Erkenntnis und Wirklichkeit“

    Wie die alltägliche Erfahrung lehrt, wissen wir im Moment des Erlebens
    nicht, ob wir uns täuschen oder einer Illusion erliegen. Täuschungen und
    Illusionen sind aber keine Fehlleistungen unserer Wahrnehmungsfähigkeiten.
    Aufgrund unserer biologischen Natur sind wir nicht in der Lage, etwas
    Unabhängiges über unser Verhalten und Beobachten auszusagen. Je mehr wir
    uns dessen bewusst sind, desto stärker wird die Verantwortung für unsere
    Welt(en). Entscheidend ist, dass wir die Welt jeweils im Lebensvollzug
    hervorbringen – und zwar nicht nur in einem philosophischen oder
    politischen Sinne, sondern vor allem in einem biologischen. Die Sorge um
    den ökologischen Wandel ist heute sehr präsent. Die Frage ist, inwiefern
    dies mit der Natur unserer menschlichen Existenz zu tun hat. Wir sind es,
    die den Lauf der Dinge ändern können, wenn wir das wirklich wollen. Die
    Natur, den Kosmos, kümmert es nicht.

    Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.

    Im Herbst 2012 wird eine Publikation des Vortrags in der Originalsprache
    und in deutscher Übersetzung im Deutschen Kunstverlag erscheinen. Sie wird
    ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Ingrid­Werndl­
    Laue­Stiftung.


    Humberto Maturana (*1928, Santiago de Chile) ist Neurobiologe und
    Philosoph. Er begründete eine Theorie der Wahrnehmung und des Erkennens als
    kreativen, Wirklichkeit erst hervorbringenden Prozess. Sein Konzept der
    „Autopoiesis“ war nicht nur richtungweisend in den Neurowissenschaften
    und in der Erkenntnistheorie, sondern gilt als Begründung des Radikalen
    Konstruktivismus, als Vorläufer der soziologischen Systemtheorie und war
    von großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kybernetik.

    Im Jahre 2000 gründete Maturana mit Ximena Dávila das „Matríztica
    Institute“ in Santiago de Chile. Sein Werk wurde weltweit mit zahlreichen
    Preisen und Ehrungen gewürdigt. Er forscht und lehrt bis heute zu den
    biologisch­kulturellen Grundlagen von Sprache, Erkennen und
    Menschlichkeit (biology of language, cognition and love).
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Quelle: http://www.adbk.de/EventsNews/events/events.php?we_objectID=1352

Da unten ist dann auch ein Link zu einem pdf zu Maturanas Vortrag.


Gruß,
   Oliver



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