[linux-l] DAU-Erziehung durch Dummstellen (was: DAU Erziehungsmassnamen zu ODTs)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mi Dez 12 01:49:23 CET 2007


On Tue, Dec 11, 2007 at 08:36:59PM +0100, Norm at nSteinbach wrote:
> Olaf Radicke wrote:
> >
> > ...Ein bisschen lang. Habt ihr schon bessere Texte gefunden oder gemacht??
> [...]
> Im Datei-Anhang dieser E-Mail befindet sich eine per Scanvorgang
> digitalisierte Fassung des benötigten Dokuments.
> Das Dokument wurde - gemäß der für Berlin zukünftig geltenden Regelung
> zur Verwendung offener, plattformunabhängiger Dokumentenformate - im
> OpenDocument-Format(Text) ".odt" abgespeichert, welches sich mit der
> freien Bürosoftware "OpenOffice.org" (und anderen Programmen) öffnen lässt.

Psychologisch ist das ungeschickt. Immerhin "rechtfertigst" du dich
dafür, einen offenen, weit verbreiteten Standard zu benutzen. Obwohl
sich *eigentlich* derjenige rechtfertigen müsste, der ein proprietäres
Dateiformat benutzt.

Ich würde es lieber umgekehrt machen: Einfach ohne Kommentar ODT
benutzen. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der viele
Leute DOC-Dateien verwenden. Und wenn jemand sagt, er könne sie nicht
öffnen, dann sich auch mal blöd stellen, und völlig überrascht tun:

"Nanu, mein OpenOffice kann die problemlos öffnen. Vielleicht brauchst
du ne neue Version?" ... mit Link auf OpenOffice.org

Vielleicht installiert er sich OpenOffice. Vielleicht hat er auch
mehr "Durchblick" und ist sich bewusst, dass er MS-Office hat. Aber
dann sollte er das Gefühl haben, dass *er* eine etwas "komische"
Software hat.

Ist es nicht schlimm genug, dass man als Nutzer freier Software und
offener Standards ständig in eine "Verteidigungs-Position" gedrängt
wird? Das muss doch nicht selbst auch noch fördern. Nein, den Spieß
sollten wir umdrehen!

"MS-Office? Ja, hab ich auch mal probiert, aber das produziert so
komische Dateien, die man nirgendwo anders öffnen kann."

> Ist natürlich beides alles andere als ideal, aber dafür wenigstens 
> hinreichend ideologisch! ;-)

Genau diese Ideologie würde ich weglassen. Wenn wir offene Standards
und freie Software als Ideologie und nicht als Selbstverständlichkeit
ansehen, werden wir nie aus unserer beklemmenden Verteidigungs-Position
heraus kommen!

> Übrigens: Bisher kam noch keine solche Rückmeldung, dass sie damit 
> nichts anfangen könnten, und keines der beiden wollte pdf oder jpg von 
> mir haben.

Dann lass den Kommentar doch einfach mal weg, und warte darauf, ob
es überhaupt Rückfragen gibt. Wer weiß, vielleicht sind die sogar
froh, auch mal ODT-Dateien zu kriegen. In dem Fall wäre ein ideologischer
Text eher befremdlich und abschreckend. Er würde das genaue Gegenteil
bewirken.


Gruß,

    Volker

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Volker Grabsch
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