[linux-l] GNUCash

Thorsten Stöcker tstoecker at baerensoftware.de
Mo Okt 29 00:31:57 CET 2007


Hi,

Am Sonntag, 28. Oktober 2007 18:05 schrieb Olaf Radicke:
> Am Sonntag, 28. Oktober 2007 schrieb Thorsten Stöcker:
> > Hi,
> >
> > > Seit ein-zwei Wochen versuche ich mir ein Überblick zu verschaffen. Von
> > > Buchhaltung habe ich NULL Ahnung (Ich werde mir in der nächsten Zeit
> > > was an lesen darüber).
> >
> > Vielleicht solltest Du erst ein mal erklären um was für eine Buchhaltung
> > es hier geht.
>
> SKR03 laut Steuerbüro.
>

:-), das ist 0 aussagekräftig, weil der Sachkontenrahmen nur wenig über die 
Buchhaltung als solches sagt.

Ich versuch es mal anders herum. Habt ihr Anlagegüter, die ihr abschreibt, 
bildet ihr Rückstellungen.

> > > Was ich bisher gesehen habe, scheint es auf Grund des Chaos schon ein
> > > paar mal zu Beinahe-Katastrophen gekommen zu seien. Glücklicherweise
> > > macht gerade ein abgebrochener BWL'er bei uns Praktikum. Der hat sich
> > > mühelos in GnuCash eingearbeitet (ca. 10 Min.) und schon einige
> > > Grundlagen erklähert.
> > >
> > > Hat hier jemand Erfahrung mit GnuCash in der "freien Wildbahn"? Kann
> > > man damit die Buchhaltung eines Gemeinnützigen Verein machen, den
> > > Jahresabschluss und das Zeug den Finanzamt vorlegen.
> >
> > Das hängt vom Umfang der Buchhaltung ab. GNUCash unterstützt die doppelte
> > Buchführung (sofern ihr die überhaupt benötigt) und muß damit auch einen
> > Abschluß erstellen können.
> >
> > > Oder muss die Software
> > > irgendwie geprüft sein? Rein theoretisch könnte ich meine Buchführung
> > > doch immer noch per Hand und Stift machen. Also müsste ich das Zeug
> > > doch als Abschuss ausdrucken können und mit den Belegen zusammen, dem
> > > Finanzamt vor die Füße werfen können. Oder habe ich ein Denkfehler?
> >
> > Also, ich weiß nicht ob das Finanzamt Belege will, das wollen die
> > normalerweise nur bei einer Prüfung. Du kannst den ganzen Schmutz von
> > Hand machen, die Frage wäre zu klären, was, wieviel und warum. Das fängt
> > schon bei so Scherzen an, wie habt ihr Anlagevermögen ja/nein. Erzielt
> > der Verein andere Einnahmen als die Mitgliedsbeiträge. Fallen bei den
> > Vereinsaktivitäten USt-Zahlungen an und unterscheiden die sich in der
> > Höhe.
>
> So weit ich verstanden habe, sind wir Steuerbefreit. Wir erheben weder MwSt
> noch setzen wir sie ab. 

Nein, so funktioniert das nicht. Die MwSt zahlt der Endverbraucher. Was hier 
absetzt (obwohl das der falsche Ausdruck wäre) ist die Vorsteuer und was ihr 
erhebt (auch der Ausdruck ist falsch) ist die Umsatzsteuer. Ist die Summe Ust 
größer als Vst zahlt ihr, umgekehrt bekommt ihr Geld wieder.


> Wenn ich das richtig verstanden habe, ist auf 
> unseren Honorarverträgen keine Steuer angegeben. Ich weiß aber das die Form
> von Honorarvertägen z.T. auch schon bemängelt wurden. Erträge gibt es
> derzeit fast nur auf Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Es gibt ab und zu
> Benefizveranstaltungen.
>

Ja, das geht meist dann los, wenn die Honorare an Vereinsfremde für 
Tätigkeiten gezahlt werden, die dem Vereinszweck dienlich sind. 

> > > Ich weiß das ein Verein der nur wenig Umsatz hat, keine doppelte
> > > Buchführung machen muss und ein Kassenbuch reichen würde.
> > >
> > :-), das hängt nicht nur von der Umsatzhöhe ab. Aber gut, wenn ihr nur
> > : ein
> >
> > Kassenbuch führen müßt, heißt der Weg Einnahmenüberschußrechnung. 
> > Hierfür reicht es über das Jahr gesehen die Einnahmen und die Ausgaben
> > aufzuschreiben und am Ende des Satzungsjahres einen Strich drunter zu
> > ziehen und die Summen hinzuschreiben.
>
> Für unser Fundraising-Team und die Mitgliederversammlung brauche ich oder
> will ich aussagefähige detaillierte Zahlen. Die Zahl "unterm Strich" ist
> nur eine.
>

Ja natürlich, das ist aber die entscheidende, insbesondere wenn es um 
Gemeinnützigkeit geht.

> > > Da Fundraising
> > > aber in diesem Fall sehr wichtig ist brauchen wir die Möglichkeiten des
> > > Controling (wenn der Laden nicht im Chaos versinken will).
> >
> > Was bitte verstehst Du unter Controlling?
>
> Ich will folgende Fragen irgend wann mal beantworten können:
> A) Welches sind unsere Wichtigsten Spänder/Unterstüzer
> B) Wie ist die Tendenz der einzelnen Spendenbereitschaft
> C) Welche Maßnamen beeinflussen die Spendenbereitschaft positiv
> D) Wie teuer ist welche Maßnahme
> E) Welche Kosten laufen aus dem Ruder
> F) Welche Spahrpotenziale haben wir
> G) Wo ist mit größeren Finanzierungsriesiken zu rechen.
>

Okay, so habe ich mir das gedacht. Die Zahlen bekommst Du aber nicht mit der 
Buchhaltung hin, sondern mit Rechnungswesen und Statistik, die Buchhaltung 
liefert nur das Basis-Material. Und für das Basismaterial wirst Du um eine 
doppelte Buchführung brauchen, weil Du nur so einen Abschluß hin bekommst, 
der Relationen herstellt.

> usw. usw.
>
> Was ich bisher erkennen konnte, befinden wir uns z.Z. auf einen
> finanziellen Blindflug. Wir wissen wie fiel auf dem Konto ist und wie viel
> wir, erfahrungsgemäß verbrauchen. Über die Effektivität unserer Maßnamen
> können wir nur spekulieren.
>

Mit dem Wissen was auf dem Konto ist und wieviel ihr verbraucht, wißt ihr 
schon mehr als die meisten Vereine. :-)

Für das was ihr vorhabt, ist euer BWLer genau der richtige Mann, der sollte 
das notwendige Methodenwissen drauf haben.

Gruß
Thorsten

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