[linux-l] [OT]: "In this way we ..."

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mi Jan 2 21:46:27 CET 2008


Hallo Norman,

ich begrüße deine Entscheidung, die Datei wieder vom Netz zu nehmen.
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch einige offene Sachen
klarstellen.


On Mon, Dec 17, 2007 at 01:21:46AM +0100, Norm at nSteinbach wrote:
> Volker Grabsch wrote:
>
> > Die Tatsache, dass sich der Autor nicht dagegen wehren kann, macht
> > die Sache umso schlimmer.
>
> Er kann sich dagegen wehren - braucht mir nur eine Mail zu schreiben, 
> und die Datei ist weg.

Falschrum, genau falschrum. Wieso muss /er/ sich bei /dir/ melden?
Wo kommen wir denn da hin? Ich stelle deinen Namen, deine Adresse,
private Telefonnummer, etc. ins Netz, und wenn du was dagegen hast,
brauchst du mir nur ne Mail zu schreiben? Ich trage dich schonmal
auf meinem Viagra-Versand- "Newsletter" ein, aber du kannst dich
dort jederzeit austragen?

Will sagen, es ist ein gravierender Unterschied, ob ich gefragt
werde, bevor etwas passiert, oder ob ich das Geschehen über mich
ergehen lassen muss, und nur im Nachhinein abstellen kann.

> > Warum gehst du so respektlos mit seinem Werk um? Warum fragst du
> > ihn nicht wenigstens?
>
> Respektlos wäre es gewesen, wenn ich am Inhalt irgend etwas verändert 
> habe. Nur das Datenformat zu ändern, bei einem Text, der sowieso im 
> öffentlichen Internet steht, halte ich nicht für eine Respektlosigkeit 
> oder Missachtung seiner Rechte. [...] Ihn  anzuschreiben, nur nur weil
> einen weiteren Speicherort des Textes (in einem anderen Dokumentenformat)
> bereitstellen will, wäre IMHO zu viel.

Es geht nicht um die Konvertierung, sondern um die zweite
Veröffentlichung. Es geht darum, dass er die Datei nicht mehr
einfach vom Netz nehmen kann, oder gegen eine neuere Version
ersetzen kann. (siehe unten)

Überspitzt gesagt könntest du z.B. deine Seite in Google etc. bekannt
machen, und auf deine Downloadseite des Artikels einen Werbebanner
packen. Aber ums Geldmachen muss es gar nicht gehen. Vielleicht geht
es auch "nur" um seine Reputation. (siehe unten)

Der Punkt ist, dass er keine Kontrolle darüber hat, wo und wie du
sein Werk veröffentlichst. Eine Homepage ist viel mehr als bloß ein
ein "weiterer Speicherort".

Unabhängig davon, ob der Autor damit vielleicht gar kein Problem hat:
Meiner Meinung nach sollte man grundsätzlich /vorher/ fragen. Es geht
nicht darum, wie wahrscheinlich es ist, dass er dafür oder dagegen ist,
sondern es geht darum, diese Entscheidung /allein ihm/ zu überlassen.

> Dann würde der Autor ja dauernd von irgendwelchen Mails genervt, die ihn 
> bloß fragen wollen ob sie seine (ohnehin bereits für jeden verfügbaren) 
> Texte weitergeben bzw. noch an weiteren Speicherorten veröffentlichen 
> dürfen.

Das glaube ich nicht. Und falls doch, würde er auf seine Homepage dann
einfach schreiben: "Bitte nicht weiter veröffentlichen." oder andersrum:
"Steht unter der Creative-Commons-Lizenz BY-SA". Und ja, sowas hätte
er lieber schon vorher drauf schreiben sollen. :-)

Grundsätzlich, wenn nichts dabei steht, gilt aber erstmal "All rights
reserved", das ist AFAIK ein international anerkannter Konsens.
Vielleicht wäre "Public Domain" oder "Creative Commons BY" oder "GPL"
ein besserer Default, aber im Moment lautet er nunmal "All rights
reserved".

> sehe ich das nicht 
> als Urheberrechtsverletzung an, sondern eher noch als "Werbung" für den 
> Autor des Textes.

Es kann auch den gegenteiligen Effekt haben. Stell dir vor, der Text
stellt sich als nachteilig für ihn heraus. Sei es das ganze Thema, seien
es ein paar dumme Formulierungen. Momentan kann er ihn einfach vom Netz
nehmen. Oder den Text überarbeiten. Deine Aktion beraubt ihn dieser
Möglichkeiten.

Aber auch hier: Es geht nicht darum, wie wahrscheinlich es ist, dass
eine weitere Verbreitung gut oder schlecht für ihn ist. Es geht darum,
diese Einschätzung /den Autor/ treffen zu lassen, statt ihn zu
bevormunden.

> > Das Werk zu konvertieren und jemand anderem (privat) zur Verfügung zu
> > stellen, ist eine Sache. Aber eine (Zweit-)Veröffentlichung auf einer
> > Webseite, ohne Einwilligung des Autors, ...
>
> Dieser Text ist, außer im Archiv dieser Mailingliste, nirgendwo 
> verlinkt, daher würde ich das nicht so sehen.

Das Archiv ist offen, die Mailingliste ist offen.

> Ja, ich hätte fragen können - wollte aber auch den Autor nicht nerven.

Ich glaube nicht, dass ihn das nerven würde. Falls doch, wiegesagt, kann
uns sollte er es auf seiner Homepage einfach klarstellen.


Gruß,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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