linux-l: Angebot -Zusammenarbeit mit der Bundespolitik!

Philipp Schmidt philipp at ppc.in-berlin.de
Sa Okt 30 11:07:33 CEST 1999


On Wed, Oct 27, 1999 at 09:06:26AM -0700, L.Zoran Kezdi wrote:
> 
> Einige Fragen die von großer Relevanz sind:
> Wie könnte sich der Staat beteiligen, damit Linux
> anwendungsfreundlicher gemacht wird?

Ich halte (wie einige meiner Vorredner) die Frage für falsch.
Linux (mit KDE/GNOME) ist bereits ziemlich anwenderfreundlich,
deutlich anwenderfreundlicher als M$-Produkte, da man bei open source
so gut wie nie auf unbehebbare oder absolut unverständliche Fehler 
trifft.  Das mögen viele, zu M$-Jüngern erzogene, gerne abstreiten,
da sie Buntheit mit Benutzerfreundlichkeit gleichsetzten. Ich hatte 
erst neulich den Streit (hervorgegenden, das ich einen Text meinem PW-Lehrer
als File abgeben sollte, er den LaTeX-Text (exportiert nach DVI, PS,
PDF) nicht lesen konnte) mit einem Mitschüler, der mir nach längerer
Diskussion die Überlegenheit von Word über PageMaker erklären wollte 
(ja, ich weiss.. nicht open source). Er ist, nachdem ich ihm erklärte,
dass LaTeX kein WYSIWYG-Programm ist, davon überzugt, ich sei Geisteskrank.
Danach die Bitte, ich solle doch "normale" Formate verwenden... 

Jeder Versuch, vorallem in der Schule, OpenSource einzuführen, scheitert
meist an der Inkompetenz vieler Lehere, die lieber Geld für M$-Software
ausgeben, als sich mit OSS zu beschäftigen, und die wenigen Ausnahmen,
die es gibt, können sich nicht durchsetzten, so sieht die Praxis aus.
Wie sollen Lehere, die auf Fortbildungen mit M$ geschult werden, auch
für Linux kompenet sein?

Ebenso sieht es in der Verwaltung aus: Gigabytes an schützenswerten Daten
laufen durch amerikanische Software (M$ Win*!_~ und Lotus Domino), bei
denen er keine Garantie gibt, dass diese keine Backdoors (z.B. für die
NSA) besitzen -> Fall Windows Crypto API. Viele Firmen fangen deshalb ja
schon an, OSS einzusetzten, da sie OSS auf ihre Sicherheit selbst prüfen
können.


> Wieso spielen Händler das teure Windows statt das stabilere kostenlose
> Linux auf? Was müsste getan werden, dass sich dies ändert?

Mein Hardwarehändler fragt nicht... er spielt mir gar kein OS auf, und
wenn ich eins brauche, dass ich nicht schon habe, dann Bestell' ich's halt 
mit. So sollte es auch sein!

> Wie können die Schulen gewonnen werden, die häufig die hohen Kosten für
> die Microsoft Software nicht tragen können?
> 
s.O.

Du hattest nach Fordreungen/Anregungen gefragt:
Schule:
   - keine Knebelverträge mit Anbietern
   - breite Leherausbildung (muss also OSS umfassen)
Verwaltung:
   - prüfung der Software nach vielen Kriterien (sicherheit!)
   - Genaue Abschätzung der Folgekosten / Schulung der Entscheidungsträger
     (die kennen oftmals OSS gar nicht)
   - Bei der Auftragvergabe nicht nur auf die Firmengröße des Anbieters schilen
Mark:
   - Prüfung der OEM-Geschiche (unter Kartellrechtichem Aspekt!  )

Ich bin überzeugt, bei gut ausebildeten Entscheidungsträgern in Verwaltung,
Schule und Uni (die Ausbildung darf natürlich nicht nur in Händen von
M$-Jüngern liegen! -> Objektivität) wird sich OSS ganz ohne Regulierung
durchsetzten!

> Mit einem freundlichen Pinguin-Gruss
> 
> L.Zoran Kezdi

AVE!
  phils.....

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