linux-l: End of: "Linux wird unbrauchbar"

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Mi Jan 19 14:14:38 CET 2000


Hi!

On Tue, 18 Jan 2000, Evil Netbandit wrote:

[...]
> Es hat Jahre gekostet herauszubekomen, wie ich bei meinem kleinen 386
> Beirechner der auf SuSE 6.0 läuft, ein Netzwerkweiten zugang zum Internet
> bekomme.

Wie lange hat es gedauert, bis Du laufen konntest, ohne ständig
hinzufallen?
Und wie lange, bis Du Deinen ersten Satz auf's Papier geschrieben
hast?


Was die Rechner und Linux angeht: BeLUG fragen.


> 
> Es ist zu viel wirrwar für anfänger wie mich. Wir sind irritiert.. oft
> bekomme ich schon einen schock, wennich nur Emacs oder vi oder joe beenden
> möchte (in den letzten 5 Monaten habe ich aus angst mich mal wieder in
> irgendwelchen menüs zu verrennen diese Programme nicht gestartet)

Na, also vi ist wirklich nicht sooo kompliziert.
emaxs ist schon etwas komplexer; aber vi (oder vim) ist doch
durchaus erträglich.
(Ja, anfangs fand ich ihn auch grausam; aber nur ein paar Wochen
lang; am besten schreibst Du Dir die wichtigsten Kommandos auf einen
Zettel, den Du Dir an Deinen Bildschirm heftest. Mußt ja nicht gleich
das vi-Manual auswendig aufsagen können....)


> 
> ich arbeite bis 18.00 Uhr, bin Webmaster von eine größeren Homepage und
> Leiter/Gründer einer internetinteressengruppe und habe daher immer viel zu
> tun, was mir kaum möglichkeiten gibt mich mal richtig hinzusetzen und Linux
> zu lernen.

Das kann man doch aber dem Linux-System oder Distributionen nicht
vorwerfen.
Allem Anschein nach bist Du ja bisher auch auf diese weise klar gekommen.
Wenn Dir die Arbeitszeit "den Atem" raubt, dann liegt das Problem
jedenfalls woanders begraben als an einem OS, das Du gerne mal
etwas näher begutachten würdest.


Im Mittelater haben die Leute von Sonnenaufgang bis Mittags
gearbeitet. Die Produktivität ist seit dem rasant gewachsen;
Lebensmittel und Gebrauchsgüter werden nun so viele Produziert,
daß sie vergammeln/weggeworfen werden oder als Abschreibungsobjekte
dienen. Überernährung stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem
der sogenannten ziviliserten Bevölkerung/Völker dar.

Dennoch hungern mehr Menschen als je zuvor die Arbeitszeiten sind
gestiegen.


Klar, daß Linux das Problem verursacht hat, stellt es immerhin
eine Art von Freiheit dar und Möglichkeiten bereit, die man sich
als "moderner" Mensch nicht mehr vorzustellen vermag und das kann
ganz schön am Selbstbild nagen.
Freiheit ist es mittlerweile nunmal, wenn man alles auf dem Tablett
serviert bekommt, sich "freiwillig" dem Zwang der Maloche unterordnet
und daran geisitig und seelisch zugrunde geht.


> 
> Daher sehe ich keien Chnace, daß sich Linux als destopsystem vor Windows
> drengen wird, denn keiner hat Lust 1001 Bücher darüber zu lesen oder 1000
> HowTos zu studieren.. CD rein und los ist das Motto in unserer Gesellschaft.
> So ist Linux nur etwas für eine Elite von Leuten oder für leute, die viel
> viel zeit haben.


Oder, wenn dann die CD-rein-und-loslegen-Distris teurer sind als
die technisch variableren/administrativ aufwendigeren, ist es dann
nur noch etwas für die Geld-Elite (Leute, die viel, viel Geld haben...),
die sich noch nicht mal selbst anzustrengen braucht und dazu auch nicht
gewillt ist.

Faule Bande. Soll man diese Schmarotzer auch noch unterstützen?



Du siehst: man kann's auch anders rum angehen.
Warum wirft man denen, die "viel, viel Zeit haben" das auch vor?
Sie haben auch "viel viel Zeit" investiert, damit so etwas wie
Linux überhaupt erst entstehen konnte.

Sich dann hinterher hinzustellen und zu verlange, das solle nun
auch noch so und so aussehen und funktionieren ist absolut mieses
Schmarotzertum!

=> "Motto in unserer Gesellschaft"


> 
> Was nicht bedeutet, daß ich gegen Linux bin, wennich Zeit habe, dann arbeite
> ich gerne darin und es macht auch spaß (wenn ich nicht mal wieder an einem
> fehler festsitze, der in keiner HowTo zu finden ist)

Wenn's hakt, dan Frage nach.

> 
> Linux ist als Profie System wirklich Spitzenklasse.. Windows ist als
> Laiensystem einfach besser und schnneler zu erlernen.

Und. Wo ist das Problem?

> 
> So ist es.. ich stimme dir Voll zu, es sollte sich etwas ändern ider ich
> werde in 10 Jahren immernoch Win 2010 mit SuSE Linux 15.7 auf einem Rechner
> haben...

Sei Dir belassen.

Tschüß,
   Oliver



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