linux-l: Ist es Samba?

Alexander Stielau aleks at zedat.fu-berlin.de
Di Mai 23 01:16:54 CEST 2000


Am Mon, Mai 22, 2000 at 11:39:54 +0200 schrieb Oliver Bandel:

> Wenn man einen Rechner in ein NT-Netz einfügen wollen-soll,
> aber per tu kein *N*eanderthal*T*echnologie installieren
> will.... kann man dann Linux mit Samba einsetzen?

Als File- und Printserver (also aktiv Dienste für andere zur Verfügung
stellen), als PDC (also zentraler Anmelde/Authentifizierungs-Rechner
für alle Clients der gleichen Einheit (M$-Speak: Domäne)), und
als Client (will sagen, mounten von NT-Shares oder Druckern unter
Unix). 

Die mit Samba freigegebenen Verzeichnisse erscheinen bei
Windowsrechnern als Shares in der Browselist.
Es ist anfangs etwas problematisch, die Sicherheitsmechanismen von NT
auf Samba aufzubohren, es geht aber, wenn man sich die Doku reinzieht.

Bedingung: Das M$-Netz läuft auf TCP-IP, Netbui oder IPX geht nicht.

> Wie geht das janze?

Samba ist gut dokumentiert, neben den üblichen Verdächtigen gibts auch
ne passende Webseite, die URL ist natürlich http://www.samba.org

Es gibt einige Bücher zum Thema, was ich auch nicht schlecht finde
(funktionieren auf dem Klo und in der Bahn auch ganz gut, man kann es
ergänzen, ...) 
Ich habe hier eins von MITB, J.Kühnel: Samba (bis 2.05), was mir zum
Nachschlagen gut gefällt, zum Hintereinanderweglesen nur
mittelmäßig. Ist aber mE gut geeignet für Leute, die wenig bis keine
Ahnung von NT haben, weil der ganze M$-Speak auf normalverständliches
umgesetzt wird. 

> Ist Samba ein Server?

Ja, wenn Du den anderen etwas anbieten möchtest. Wenn Du nur fremde
Shares mounten möchtest, muß dies nicht sein.

Wenn Samba sämtliche Net-Services von NT übernimmt, kann es auch als
Anmelde- und Kontrollinstanz einen NT komplett ersetzen. 

> Was muß man da beachten und wie läuft das Ganze?

Beachten: Benutzer-Authentifikation, /usr/doc/packages/samba/ ist sehr
ergiebig, wenn man will, kann man die Password-Verschlüsselung auf M$
durch passende Regestry-Dateien aushebeln, sollte man aber eher nicht
tun. Der steinigere Weg wird aber gut beschrieben.

Ebenfalls witzig: Es gelten beide Benutzer-Rechte, die von Linux und
die von M$. Man muß darauf achten, daß man sich damit am Anfang nicht
in den Fuß schießt.

Starten kannst Du Samba entweder über init-Scripte oder über inetd, je
nach Bedarf (ständige Benutzung oder nur gelegentlich).

Im wesentlichen besteht Samba aus zwei Dämonen (smbd und nmbd) und
einigen Hilfprogrammen, nach der Installation (es gibt für alle
üblichen Distributionen passende Pakete) einfach mal "man -k smb"
eingeben. 

Konfiguriert wird das ganze Ding über /etc/smb.conf, in der Doku sind
mehrere gut dokumentierte Beispiel-Konfigurationen. 

> Ist es auch mit aktuellen NT-Netzen noch einsatzfähig?

Auf jeden Fall geht NT4SP5, W2K habe ich noch nicht in den Fingern
gehabt, will ich auch nicht, sollte aber auch gehen.

Aleks
-- 
Stimmt, MS-Benutzer zu verhohnepiepeln ist eigentlich so unwaidmaennisch 
wie tote Schafe zu treten. Trotzdem sehr angenehm wollig-warm im Tritt.

	dan-am, 00-05-16, Andreas Kabel <akabel at penguin.slac.stanford.edu>



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