[linux-l] *BSD und Linux (war: smfs 2GB )
Jan Krueger
jk at microgalaxy.net
Mo Sep 15 06:46:29 CEST 2003
[reliable wird relyable geschreibt! (als Denkzettel für mich :)]
On Monday 15 September 2003 04:06, Peter Ross wrote:
> > habe mir diesmal ein richtiges, wirklich echtes Linux aufgespielt:
> > OpenBSD ;)
>
> Hattest Du einen speziellen Grund, das zu waehlen?
Naja, mehrere.
Da wären als erstes die Ansprüche, correctness, security usw.
Und als zweites wie diese umgesetzt werden: strictly technical.
Und als drittes das tatsächliche Ergebnis.
Und als viertes die Reputation die OpenBSD mit dem tatsächlichen Ergebnis
errungen hat.
OpenBSD ist was die Funktionalität anbetrifft noch nicht ganz soweit wie
FreeBSD. Die Funktionalität von OpenBSD 3.4 (kommt am 1. November) ist für
mich ausreichend. Alles was ich laufen lassen möchte läuft. Bei 3.3 (aktuell)
noch nicht, deswegen auch die Sache mit dem Snapshot.
Die unpolitische "strictly technical" Haltung empfinde ich als wohltat.
Ähnlich hält es ja Linus mit seinem Kernel. Durch das ganze Politik-drumrum
der Vendors (Vendor-Kernel und obscure Distributionseigenheiten) und anderer
verschwinden viele positive Aspekte. "strictly technical" heißt nicht immer
freundlich, so wie es aussieht, (bin seit 1 Tag auf paar OpenBSD
Mailinglisten), geht es manchmal ziemlich rau zu (sinngemäß: "shut up or
write code"). Das halte ich für gesund :) (vom Standpunkt des Betriebssystems
aus betrachtet)
Was ich ebenfalls gut finde sind die vorhersagbaren Wartungszyklen die man als
Admin einplanen kann oder muß. Desweiteren die geringe Anzahl an updates
welche man zwischendurch enspielen muß. Diese Anzahl ist bei OpenBSD halt
noch in wenig kleiner als bei FreeBSD.
Wobei beides Software ist und damit den gleichen Gesetzen unterliegt,
prinzipiell, wenn da nicht der kleine Unterschied wäre: "strictly technical",
der sich meiner Ansicht nach, für meine Anforderungen, zu gunsten von OpenBSD
auswirkt. Dies sehe ich im Einklang mit obiger Aussage, daß OpenBSD noch
nicht so weit ist, weil der technical Focus halt ein anderer ist.
FreeBSD scheint perfekt durchorganisiert zu sein, mit "Officers" und
"Deputies" und dergleichen, jedoch erinnert mich das an große Unternehmen und
Behörden, und mit denen habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht.
Die menschlichen und politischen Faktoren fangen dann an eine große Rolle zu
spielen. Ganz automatisch. Wo man den Raum für intriges Verhalten schafft,
wird ihn einer nutzen. Und das ist technisch nicht immer von Vorteil, weil
dann u.U. nicht derjenige eine Entscheider-Position bekommt der das
technische KnowHow hat sondern derjenige der die politische Kraft dazu hatte
diese position zu erreichen. Ich werde das erstmal noch beobachten.
Ist sicherlich Anssichtssache. Ich möchte nicht ausschließen, daß sich meine
Ansicht ändert und ich irgendwann FreeBSD einsetze. Linux ist für mich jetzt
erstmal ne weile uninteressant. Solche Geschichten wie eine VM im Stabilen
Kernel auszutauschen, oder mal eben den Scheduler, oder neue threads
reinpacken oder was auch immer sich die Vendors und/oder Linus und die stable
Maintainer als nächstes einfallen lassen bzw. was sie als "Notwendigkeit"
ansehen, sind für mich als Admin, der ich interessiert bin an relyability,
security usw. nicht so richtig erbaulich. Ok, sagt da vielleicht der eine
oder andere, nimm doch 2.2.x - uh, das ist ja das Problem, diese übermäßige
Änderungsfreudigkeit betrifft ja den userspace erst recht. Ein 2.2.er Kernel
mit aktuellem userspace, ob das gut geht ..., mit altem Linux Userspace geht,
denke ich, nicht gut, wegen der Sicherheitslücken und bugs.
Und das ist das gute an *BSD, es ist praktisch fertig :) Keine Notwendigkeit
für all zu großartige Änderungen. Hier mal ein Schräubchen, dort mal ein
Nagel, dann darunter ein neues Ventil -> neues Release, alle 6 Monate.
Linux: Block-layer austauschen, neue VM, neue Threads, neues dies, neues das,
völlig neues sonstwas -> 3 Jahre und immer noch kein Release und keiner hat
was davon. Dann kommt ein Release und dann gehts los: Das funktioniert nicht,
dies funktioniert nicht, dort hakts noch -> schwupp, doch lieber die alte VM?
Es wird ersichtlich woher der höhere Administrative Aufwand, im Vergleich zu
*BSD, kommt.
Ohne zweifel bietet Linux hervorragende Eigenschaften: Super Performance,
eignet sich für Maschinen bis 64 Prozessoren, openmosix clustering,
Multimedia-tauglich, 3D tauglich und somit auch Spieletauglich (tuxracer ist
niedlich :) , läuft auf iPAQ's, Zauri, usw. Brauch ich nicht so wirklich. Ich
brauch: Relyability, security usw., Mail schreiben und lesen, Dokumentation
schreiben und lesen, vernünftige Terminals, Internet, bischen Grafik, ja, das
wars schon im wesentlichen :)
Also nichts gegen Linux, Linux ist toll. Für mich gibts jetzt halt ein noch
tolleres "Linux" :)
> > Nach "nur" 4 Tagen (cd /usr/ports/x11/kde; make install; cd
> > /usr/ports/www/mozilla; make install; usw.-> dauert Tage und baut ganz
> > viel Softwarepakete zusammen) bin ich endlich fertig :) und kann beruhigt
> > wieder Mail schreiben. Phu. Wär mit gentoo auch nicht schneller gegangen,
> > ähm, hätte sogar länger gedauert wegen der langsameren gcc Version.
>
> Nur um Missverstaendnissen vorzubeugen: Es gibt auch fertige Binaries auf
> CD, die man dann mit per CVS aktualisiertem Portstree aktualisieren kann.
Ja, hier kommen meine Anforderungen ins Spiel, zB. cups. Es gibt einen cups
port, der ist aber noch nicht im tree und von daher unterstützen die binaries
(von KDE zb.) cups noch nicht. Wenn man sie kompiliert geht es in diesem Fall
besser.
> In Berlin meines Wissens bei Lehmann's in der Hardenbergstrasse am Zoo,
> ich habe dort allerdings immer FreeBSD gekauft. Aus zwei Gruenden:
> Bequemlichkeit bei der Installation unter vielerlei Umstaenden, und ab und
> an auch einfach als Support fuer's Projekt. Meine Firma hatte was davon -
> da darf sie auch mal ein paar Mark abgeben.
Ja, ist auch richtig so. Die OpenBSD Distribution ist nicht wirklich riesig,
das kann man sich noch herunterladen (mit irgendwas Breitband).
> Downunder bin ich bis jetzt zu faul - man muesste die CDs aus Amerika
> ordern, in Melbourne gibt es keinen Vertrieb fuer *BSD-CDs.
>
> > Und es funktioniert. Außer Sound. Der ging allerdings auch unter Linux
> > nicht mit VIA VT8235.
>
> Schade.. die Hardwarelist sagt nur
>
> VIA VT82C686A and VT8233 SouthBridge integrated AC'97 audio (auvia)
Ja, erkannt wird die Hardware und auvia wird geladen, ich habe alle devices
und kann sogar einen mixer verwenden und sound abspielen -> halt ohne Ton.
Vielleicht liegts an meinem neuen Board? Muß mal irgendwie das Spielzeug OS
"Windows" ausprobieren ob es damit geht. Vielleicht muß erst irgendwie ne
Firmware oder so geladen werden. Keine Ahnung. Wozu auch sound? Der piepser
piepst auch so, bzw. bei mir grunzt er :)
Ah, jetzt fällt es mir ein, ich brauch den sound zum DVD schauen...
> (bei FreeBSD genauso)
>
> > Werd mich wohl bei *BSD Berlin eintragen ..., zusätzlich natürlich :)
>
> Gibt es das?
www.bsdberlin.org, gab es bis vor kurzem, bringt aber irgendwie "connection
refused". und www.bsdberlin.de bringt "neue seite, noch keiner hier".
muß ich später nochmal probieren.
Gruß
Jan
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