[linux-l] Open Source Software in der Wissenschaft - Idee einer Arbeitsgruppe

Thomas Hinsberger bellerophon2 at gmx.de
Do Apr 7 19:44:26 CEST 2005


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Hallo,

da ja gerade große Aufbruchstimmung herrscht, dachte ich mir, ich komm
mal mit einer Idee, die mir schon länger im Kopf rumgeistert.
Erstmal zu meiner Person: Ich bin 24 Jahre alt, Student der
klassischen Archäologie und Alten Geschichte an der
Humboldt-Universität und lese die Liste schon seit ner geraumen Weile.
Meine Erfahrungen im Bereich Linux liegen vor allem bei Suse, ein
kurzer Ausflug nach Debian hat sich leider wg. Zeitmangel erledigt
(ist aber in nächster Zeit wieder geplant). In der Uni betreue ich
einen Linux-Server (Ftp, Lamp).
Nun aber zu meinem Vorschlag:
Wie ich während meines Studium gemerkt habe, setzen
Geisteswissenschaflter (leider habe ich in die Naturwissenschaften
keinen Einblick) zumeist Closed-Source-Software ein. In der
Archäologie z.B. wird zur Auswertung oft Access eingesetzt bzw. andere
kommerzielle Datenbankanwendungen, aber auch GIS Programme und
alltägliche Dinge wie Photoshop usw. Dies widerspricht meiner Meinung
nach dem Prinzip der Wissenschaftlichkeit. Wie kann ich Daten zur
Interpretation verwenden, die vorher durch ein, meist sogar mehrere
Programme gelaufen sind, deren Arbeitsweise ich nicht nachvollziehen
kann bzw. deren Arbeitsweise nichteinmal ein befreundeter Informatiker
überprüfen kann. Wer sagt mir den, dass Access die tausenden von
Daten, die eingegeben wurden nicht in einen großen Topf wirft, kräftig
durchrührt und am Ende ganz andere Zusammenhänge ausspuckt? Dass es so
krass vermutlich nie passieren wird, ist mir klar, aber schon geringe
Abweichungen verfälschen das wissenschaftliche Ergebnis.
Dies ist aber nur sehr wenigen Wissenschaftlern bewusst, und die
sagen, es gäbe ja keine Alternativen. Die gibt es aber wohl... Seien
es GIS-Programme, Datenbanken, Desktop-Tools... Fast alles ist als
Open Source zu haben.
Was ist nun meine Idee? Ich denke, es sollten sich einige
interessierte und kundige Leute zusammensetzen und Infos, Ideen und
Strategien zusammentragen um diese dann in der wissenschaftlichen Welt
publik zu machen und den Leuten zu zeigen: Hey, hier gibt es ein
Problem und hier *tataaaa* ist eine Idee, wie man das Problem anfassen
könnte. Aufklärung, Information und gezielte Einflussnahme. Und sein
wir doch mal ehrlich, bei den knappen Geldern, mit denen
wissenschaftliche Projekte heute auskommen müssen ist Open Source doch
eine echt verlockende Sache. Und vielleicht kann die
Geisteswissenschaft ja auch der Open Source Welt was zurück geben.
Testen der Programme, renomeeträchtiger Einsatz in Projekten, neue
Ideen für Programme, Plug-Ins usw.

Was haltet ihr von der Idee und wer hätte evtl. Interesse daran
teilzunehmen?

In Hoffnung auf Diskussion

Thomas Hinsberger

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