[linux-l] Kleiner MTA zum Offline schreiben

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Okt 3 09:23:01 CEST 2005


On Sun, Oct 02, 2005 at 08:23:20PM +0200, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> > Dort gibt es einen Standard-Konfigurator, wo man 5 oder 6 einfache
> > Fragen gestellt bekommt, und dann ist der Exim schon konfiguriert.
> 
> LOL... You made my day :-) Meinst Du etwas dieses eximconf-Script?
> 
> Ich denke ich kann von mir behaupten, technisch relativ begabt zu sein;
> aber diese "einfachen Fragen" von eximconf erscheinen mir doch irgendwie
> immer wieder wie Ratespiele... Kann ich irgend eine spezielle Ausbildung
> machen, nach der ich diese Fragen auch einfach finde?

Jo, das ist wahr. Die Formulierung der Fragen hat auch mich ins Grübeln
gebracht, obwohl ich den Exim schon von Hand konfiguriert habe und IHMO
genug Ahnung vom Mailsystem haben müsste. :-)

Dennoch ist der *Inhalt* dieser Fragen sehr einfach, und man kann die
Parameter im Nachhinein ändern, wenn das Mailsystem nicht das tut, was
man erwartet hat.

Diese Fragen müssten nur mal verständlicher formuliert werden ...

> Postfix macht sich da übrigens schon erheblich besser. Die
> debconf-Fragen, die das Debian-Paket da mitbringt, sind zwar ähnlich,
> aber irgendwie dann doch so, dass ich meine in etwa zu wissen, was der
> eigentlich von mir will...

Wusste ich gar nicht. Aber ist gut zu wissen. Und dort sind die
Formulierungen besser verständlich?

> Habe allerdings nie ausprobiert wie gut Postfix für meinen Anwendugsfall
> taugt, da ich zu der Zeit längst zufriedener masqmail-Anwender war :-)

Ich sehe Postfix und Exim als technisch gleichwertig. Die Art und Weise,
in der man sie konfiguriert, unterscheidet sich zwar z.T. grundsäzlich,
dennoch ist der Konfigurations-Aufwandt für vergleichbare Probleme bei
beiden in etwa gleich groß. Zumindest meiner Erfahrung nach.

> > Ist dir die Konfiguration zu umständlich?
> 
> JA!
> 
> Was soll ich mit 'nem MTA, der etwa 1000 Optionen hat, von denen ich 700
> nicht verstehe, und von den übrigen 300 darf ich mir irgendwas
> zusammenschustern, was dann in etwa das tut was ich will?
> 
> Und selbst nachdem es umständlich konfiguriert grob funktioniert, hat es
> immer noch kein wirklich taugliches Address-Rewriting, keine brauchbare
> Möglichkeit auf alternative Mailprovider auszuweichen, und verschluckt
> sich ständig im offline-Betrieb...
> 
> Vielleicht könnte man das ja auch irgendwie noch hinbekommen. Aber warum
> sollte ich mich tagelang damit rumschlagen, wenn ich einfach masqmail
> nehmen kann, was das alles von Hause aus problemlos beherrscht?

Das ist ein Argument. Aber Default-Konfigurationen bzw. Konfigurations-
Scripte (wie in Debian) sind bei großen Tools nunmal unerlässlich.

Selbst wenn ich exim "per Hand" konfigurieren will, lass ich mir erstmal
mit eximconf ne Vorlage erstellen.

> > Ich denke, in der Informatik sind solche Vergleiche nicht tauglich.
> > Der gcc beherrscht auch viel, viel mehr Funktionalität, Features,
> > Optimierungen, etc., als ich jemals für meine kleinen C-Programme
> > brauchen werde. Dennoch benutze ich ihn, statt eines extra
> > abgespeckten C-Compilers.
> 
> Selbst schuld -- solange Du die starke Optimierung oder gcc-spezifische
> Sprachfeatures nicht brauchst, ist der flinke tcc nämlich 'ne feine
> Sache :-)

Cool. Muss ich mir mal ansehen. Danke für den Tipp.

> Mit Kanonen auf Spatzen zu schießen verstößt übrigens gegen die Genfer
> Konvention ;-)

Mag sein, aber in der Informatik hat man lediglich einen gewissen extra
Rechenzeit-Aufwandt, wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt. Von daher
ist dieser Ansatz in der Inforamtik sehr viel sinnvoller als im Alltag.
Hauptsache, die Kanonen kann man auch so leicht wie die Pistole
bedienen.

z.B. die J2EE-Kanonen auf Spatz loszujagen, das kostet nicht nur
Rechenzeit für die ganzen Codegeneratoren, etc., sondern verschwendet
auch wertvolle Entwicklungszeit.


Viele Grüße,

	Volker

-- 
Volker Grabsch
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