[linux-l] Blades selbst billiger entwickeln und bauen, als die Profis es können

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Do Apr 6 03:01:41 CEST 2006


Hi Sarah,

entschuldige, wenn diese Mail etwas generalistischer wird.

Ich sehe bei Dir einen leichten Konflikt zwischen verschiedenen 
Anspruechen:

- billig
- Einsatz von Nicht-Massenware
- Clustering-Requirements ohne genaue Spezifikation der Anwendungen

Ich fange mal mit Seti at home an. Das Schoene daran ist ja, dass es auf 
nahezu x-beliebiger Hardware + Betriebssystem laeuft, und dann, wenn diese 
nicht benoetigt wird, als Bildschirmschoner halt.

In den letzten dreisig Jahren ging die Entwicklung immer mehr davon ab, 
speziell fuer Clustering "massgeschneiderte" Hardware zu verwenden. Bis 
auf ganz wenige Ausnahmen basieren alle Cluster auf Massenprozessoren, und 
mehr und mehr Clusterloesungen verwenden auch Standard-Rechner und 
-Betriebssysteme. Linux ist dabei nicht das unueblichste;-)

Dabei gibt es zwei Probleme, die mir gerade einfallen:
1. Kommunikation zwischen den Knoten
2. Stromverbrauch

Das Wort "leise" kommt dabei meist nicht vor, die wenigsten haben vor, 
das in die Wohnstube zu stellen, heute wie frueher.

1. kann bis zu einem gewissen Grade mit herkoemmlichen Ethernet geloest 
werden, inzwischen ist ja ein 1GBit/sec erschwinglich und haeufig auch 
onboard. Bei VPAC hier in Melbourne (http://www.hpc.unimelb.edu.au/vpac/) 
wird, AFAIK, Myrinet eingesetzt, das ist nicht mehr ganz so billig.

Es kommt natuerlich auch drrauf an, auf welcher Kommunikationsebene 
Clustering geloest wird.

Zum Thema Stromverbrauch:

Ich glaube, die Leute dort (wenn Du des Englischen maechtig bist und Deine 
Ideen bei luv-main at luv.asn.au, der Liste der Linux Users of Victoria, 
vortraegst, wirst Du sicher Anregungen bekommen), haben sich darueber 
Gedanken gemacht. Ich kann dazu nichts beitragen..

.. ausser eine Anekdote, das eine Melbourner Computergraphik-Firma sich 
mal 64 neue Server zum Rendern geleistet hat, und dann stand fuer Wochen, 
bis zum Upgrade der Stromversorgung des Gebaeudes, die Haelfte ungenutzt 
rum, weil die Sicherungen rausflogen..

Ich vermute, wenn Du auf geringen Stromverbrauch und Laut- (besser 
Leise-)staerke wert legst, musst Du zu Prozessoeren und Chips greifen, die 
Du sonst in Laptop findest. Dort findest Du auch Boards mit kleinen 
Abmassen.. Nur sind die meist nicht die billigsten..

Vielleicht kannst Du ja ein paar leicht veraltete Boards aus 
Taiwan ordern?

Wenn Du selbst masschneiderst, lohnt es sich, ueber die spaetere Anwendung 
Gedanken zu machen, um beim Design Bottlenecks auszuraeumen.

Spezifizier mal ein bisschen genauer, was Du moechtest:
- eine bestimmte Anwendung unterstuetzen
- eine bestimmte Anwendungskategorie unterstuetzen
- Lernen, Boards zu designen
- Lernen, Linux darauf aufzusetzen (Stichwort Treiber)
- mehr ueber Clustering lernen

Wie auch immer, viel Spass!

Es gruesst
Peter

On Wed, 5 Apr 2006, Sarah Schmitz wrote:

> Hallo an alle, die sich hier einfinden wollen.
>
> Wie bereits in dem anderen Beitrag angekündigt, hier noch einmal ein Threat 
> für das Projekt, was mir so vorschwebt. Zur Gedanklichen Entwicklung verweise 
> ich auf den Threat "Linux-Cluster-Spezial-Projekt". Sollte es genügend Leute 
> geben, die daran interessiert sind, dieses Projekt umsetzten zu wollen, kann 
> ich gerne mich dran setzten und dies noch einmal in verbesserter Form 
> niederschreiben. Jetzt möchte ich noch einmal kurz umreissen, was mir 
> vorschwebt. Also eine Zusammenfassung dessen.
>
> Ich hatte Vorgeschlagen, ein Projekt zu initieren, welches sich mit der 
> Entwicklung eines Boards beschäftigen soll. Im einzelnen geht es darum, ein 
> Kostengünstiges Board (SingelCPUBoard) zu entwickeln, welches den 
> Spezifikationen entspricht. Diese Spezifikationen werde ich noch mal kurz 
> auflisten:
>
> - Prozessor, der gut 1 GHz leistet
> - Speicher bis zu 512MB
> - größe des Gesammtboards max. 100x160mm
> - fähigkeit, das Board auch einzeln ohne 19"-Gehäuse zu betreiben
> - Diskless zu arbeiten
> - max. Leistungsaufnahme bei 10 Watt
> - Fanless
> - Austauschbarkeit
> - Updatefähig
> - Modulerweiterfährigkeit
> - Kosten von max. 100 EUR pro Einheit
>
> Diese Boards sollen dafür verwendet werden, sehr günstig (sowohl Anschaffung 
> als auch Unterhalt) ein Cluster aufzubauen. Damit soll vor allem 
> Rechenleistung bereitgestellt werden. Jedoch habe ich auch die Möglichkeit 
> gesehen, den Cluster zu erweitern und auch im Heimbereich einzusetzten. Vor 
> allem durch Erweiterungen könnte es ein Interessantes Projekt werden (z.B. 
> Steuerung von Geräten, Audio und Video, etc.).
>
> Wir wir wissen, besteht ein großer Bedarf an Rechenleistung für die 
> verschiedensten Aufgaben. Vor allem aus der Wissenschaft sind immense 
> Berechnungen notwendig. Inspiriert von meiner Leidenschaft im Bereich der ETI 
> (ExtraTeresstischerInteligenz) und das daraus verteilte Computing habe ich 
> mir hierzu die Gedanken gemacht. Auch hat vieles aus Star Trek hierzu 
> beigetragen. Das soll jetzt aber hier keine Diskusion über Star Trek und 
> deren Philosophie werden.
>
> Jedoch hört das Projekt nicht bei der Entwicklung der Hardware auf, vielmehr 
> gehört dazu auch eine Umfangreiche Softwarekomponente, ohne die ein 
> Sinnvoller Betrieb nicht möglich wäre.
>
> Es kam der Einwand, das dies nicht gerade leicht und vor allem auch 
> Kostenintensiev sein wird. OK, da gebe ich Steffen recht, das die Firmen, die 
> sich damit befassen, riesige Kosten hierzu haben. Aber man sollte bedenken, 
> das es ein Privates Projekt ist. Es wird von uns in der Freizeit geführt was 
> also keine Personalkosten aufkommen lässt. Auch brauchen wir keine Kosten für 
> Vetrieb, Gewährleistung, Support usw. aufbringen. Wir sind nur uns gegenüber 
> verantworlich.
>
> Der wichtigste Punkt ist hier die Konzeptphase. Diese soll sich damit 
> befassen, erstmal aufzuzeigen, ob und wie es umgesetzt werden kann. Dann 
> Informationsbeschaffung, Analysen, Kostenrechnung. Sollte diese Phase 
> ergeben, das es machbar ist, dann kann man weiter gehen und weitere Phasen 
> initieren. Für diese Phase sollten keine Kosten entstehen. Nur unser 
> Arbeitseinsatz ist hier nötig. Die ersten Gedanken habe ich auch schon.
>
> Also, was meint ihr die hier gelesen haben dazu? Oder besteht noch 
> Informationsbedarf? Habt ihr fragen?
>
> mfg
> Sarah 
>
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