[linux-l] Re: [linux-l] Blades selbst billiger entwickeln und bauen, als die Profis es können

Bodo Eichstädt retsam at gmx.de
Do Apr 6 09:02:31 CEST 2006


Hallo Sarah,

vorneweg: ich hätte an dem HW-Teil auch Interesse und würde Dich in die 
BeLUG oder zu mir ins Büro einladen wollen. Auch ich habe Pläne in der 
Schublade in Standard-19" mehr Einheiten reinzuquetschen als die 
üblichen Blades (7-14 Blades auf 7HE o.ä.) bei IBM/DELL/Thomas Krenn/o.ä.
Bei dem SW-Teil habe ich mein eigenes Konzept, da beteilige ich mich 
nicht, meine Zeit ist eh knapp.

Sarah Schmitz schrieb:
> Ich hatte Vorgeschlagen, ein Projekt zu initieren, welches sich mit 
> der Entwicklung eines Boards beschäftigen soll.
Das streichen wir mal lieber, wenn Du nicht vorhast wirklich sehr große 
Mengen zu verbauen bzw. sie zu verkaufen. Wenn es Dich wirklich reizt HW 
zu entwickeln, dann Google mal nach Projekten mit den Stichworten "Open 
Hardware" u.ä., da gibt es z.B. CPU-Designs, die aber mangels 
Ingenieur-Masse nicht in Fahrt kommen. Ich weiss nicht, ob Du 'was in 
der Richtung studiert hast und weisst, wie CPUs am "Reißbrett" 
entwickelt bzw. programmiert werden. Und so eine 3/4/5 lagige Platine zu 
entflechten und bzgl. Signalweglänge und Verhalten bei hohen Frequenzen 
usw. usw.
> Im einzelnen geht es darum, ein Kostengünstiges Board (SingelCPUBoard) 
> zu entwickeln, welches den Spezifikationen entspricht. Diese 
> Spezifikationen werde ich noch mal kurz auflisten:
Ich fasse diese Liste nunmehr mal als Anforderungskatalog an ein Board, 
das auf dem Markt vorhanden und zu suchen ist, auf. Argument s.o.
>
> - Prozessor, der gut 1 GHz leistet
> - Speicher bis zu 512MB
> - größe des Gesammtboards max. 100x160mm
> - fähigkeit, das Board auch einzeln ohne 19"-Gehäuse zu betreiben
> - Diskless zu arbeiten
> - max. Leistungsaufnahme bei 10 Watt
> - Fanless
> - Austauschbarkeit
> - Updatefähig
> - Modulerweiterfährigkeit
> - Kosten von max. 100 EUR pro Einheit
Also: dem am nächsten kommen Boards mit VIA C3 oder die Boards von PC 
Engine.
- Der Preis ist unter 200 EUR
- Der Takt zwischen 500 und 2 GHz
- Abmessung kleiner 150x150mm (Mini ITX / uATX)
- Fanless: grade bei den Exemplare über 1GHz ist ein CPU-Lüfter dabei, 
den man aber laut Erfolgsberichten im Netz durch einen großen 
Kühler/Heatpipe ersetzen kann. (Stichwort: Wohnzimmer-PC für 
Multimedia/Videorecoder/Streamer....)
>
> Diese Boards sollen dafür verwendet werden, sehr günstig (sowohl 
> Anschaffung als auch Unterhalt) ein Cluster aufzubauen. Damit soll vor 
> allem Rechenleistung bereitgestellt werden. Jedoch habe ich auch die 
> Möglichkeit gesehen, den Cluster zu erweitern und auch im Heimbereich 
> einzusetzten. Vor allem durch Erweiterungen könnte es ein 
> Interessantes Projekt werden (z.B. Steuerung von Geräten, Audio und 
> Video, etc.).
Bevor ich weiterspinne müsstest Du wirklich mal die schon woanders 
gestellte Frage beantworten:
Was ist Deine Intention? Willst Du aus Spass privat experimentieren, 
willst Du einen gewerblich zu nutzenden Cluster bauen, willst Du Cluster 
herstellen und verkaufen? Damit ergibt sich dann viel deutlicher die 
Richtung. Grade Anschaffungskosten / Folgekosten bewertet man dann ganz 
anders.
>
> Wir wir wissen, besteht ein großer Bedarf an Rechenleistung für die 
> verschiedensten Aufgaben. Vor allem aus der Wissenschaft sind immense 
> Berechnungen notwendig. Inspiriert von meiner Leidenschaft im Bereich 
> der ETI (ExtraTeresstischerInteligenz) und das daraus verteilte 
> Computing habe ich mir hierzu die Gedanken gemacht. Auch hat vieles 
> aus Star Trek hierzu beigetragen. Das soll jetzt aber hier keine 
> Diskusion über Star Trek und deren Philosophie werden.
Schau mal auf den Seiten von distributed.net, die ähnlich wie SETI 
Computer auf aller Welt einbinden um die Unsicherheit von RC5 
Verschlüsselungen u.ä. zu zeigen. Deren Statement lautet in etwa: es 
macht ökonomisch und ökologisch keinen Sinn den PC extra für das 
Codeknacken laufen zu lassen. Vielmehr soll der Rechenclient im 
Hintergrund laufen und nichtgenutzte Rechenzeit der CPU verbrauchen. 
Kontraproduktiv ist z.B. danach auch der Betrieb auf dem Notebook: 
entweder saugt es den Akku leer oder im Netzbetrieb lärmt der Lüfter.
>
>
> Jedoch hört das Projekt nicht bei der Entwicklung der Hardware auf, 
> vielmehr gehört dazu auch eine Umfangreiche Softwarekomponente, ohne 
> die ein Sinnvoller Betrieb nicht möglich wäre.
>
> Es kam der Einwand, das dies nicht gerade leicht und vor allem auch 
> Kostenintensiev sein wird. OK, da gebe ich Steffen recht, das die 
> Firmen, die sich damit befassen, riesige Kosten hierzu haben. Aber man 
> sollte bedenken, das es ein Privates Projekt ist. Es wird von uns in 
> der Freizeit geführt was also keine Personalkosten aufkommen lässt. 
> Auch brauchen wir keine Kosten für Vetrieb, Gewährleistung, Support 
> usw. aufbringen. Wir sind nur uns gegenüber verantworlich.
>
> Der wichtigste Punkt ist hier die Konzeptphase. Diese soll sich damit 
> befassen, erstmal aufzuzeigen, ob und wie es umgesetzt werden kann. 
> Dann Informationsbeschaffung, Analysen, Kostenrechnung. Sollte diese 
> Phase ergeben, das es machbar ist, dann kann man weiter gehen und 
> weitere Phasen initieren. Für diese Phase sollten keine Kosten 
> entstehen. Nur unser Arbeitseinsatz ist hier nötig. Die ersten 
> Gedanken habe ich auch schon.
Wie gesagt ich möchte Dich nicht unnötig ausbremsen oder Dir Motivation 
rauben. Mach Deine eigenen Recherchen, welcher Aufwand (sprechen wir mal 
nicht von Kosten) hinter einer HW-Entwicklung steckt. Dazu kann sicher 
Google helfen oder diverse Fachbücher/Scripte aus dem Informatikbereich 
der Unis. Auch kann ich Dir "Die Lange Nacht der Wissenschaften" 
nahelegen. Bei mir schräg gegenüber vom Büro (in Berlin-Adlershof) gibt 
es ein Chip-Labor mit Forschung und Mini-Serienproduktion. Sich dort mal 
durchführen, die Exponante anschauen und Gespräche mit dem Personal zu 
führen kann Dein Blickfeld sicher erheblich erweitern. Oder Du fragst 
bei den Unis an.

Bodo



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