[linux-l] Re: (75% OT) ...schon abGEZockt?
Peter Ross
Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Mi Feb 8 13:18:25 CET 2006
Hi all,
SBS ist ein hochwertiges (meiner Meinung nach) und werbefreies Programm
downunder, welches am Tage u.a. News aus verschiedenen Laendern bringt
(u.a. das Journal von der Deutschen Welle, in English), abends
interessante Filme aus aller Welt (u.a. auch echt obskure deutsche
Episodenfilmchen, die mir in Dtl. nie begegnet sind, auch viel aus Asien
etc.), sowie World News, die als einzige in Australien den Namen verdienen
(die News der privaten sind grottenschlecht, von Werbung fast verdeckt und
sehr haeuslich, in irgendeinem Suburb ist einSack Reis oder soumgefallen,
die der ABC gehen so).
http://www20.sbs.com.au/sbscorporate/media/documents/193809_financials.pdf
Etwas mehr als 200 Mio $AUS, ca. 120 Mio Euro, wovon etwa 80% von der
Bundesregierung stammen.
Ich war da und habe einen Einblick in die IT-Abteilung gehabt, 7 Leute
stemmen da alles, wenn ich mich recht erinnere, inklusive der
24x7-Absicherung der Uebertragungen.
Das geht nur mit recht hohem persoenlichen Einsatz der Leute.
SBS hat auch Streams, und es ist durchaus sinnvoll, wenn man z.B. die
Sendung aus seiner Heimat (downunder hat immer noch einen recht hohen
Anteil im Ausland geborener, zugewandeter Einwohner), nicht am Nachmittag
sehen kann. (Ich weiss, es gibt auch VCR, aber ich habe es schon benutzt -
und freunde auch - es ist ganz nett, mal erst auf die Webseite zu gucken,
ob sich das gucken heute lohnt.
Die 20 Mio Einwohner Australiens sind in etwa mit Rheinland-Westfalen
(WDR) vergleichbar..
Ralph Angenendt schrieb:
> Mich würde aber mal interessieren, was du unter "staatlich geförderten
> Programmen" verstehst. Die Finanzierung der öffentlich-rechtlichen
> ist aus guten Gründen staatsfern - obwohl ich die GEZ auch nicht mag.
ABC und SBS ist von den Liberals, die regieren, immer wieder als Hort der
Lefties beschrieben worden , berichteten auch so regierungskritisch, dass
sich vor zwei Jahren ein Minister mit der ABC anlegte,
aber es gibt eine halbwegs gebrauchbare Regelung mit unabhaengiger
Schiedsstelle, und bis jetzt sind die Sender meines Wissens nicht
eingeknickt.
So wird downunder oeffentliches - und streitbares - Fernsehen aus Steuern
finanziert, und es funktioniert meines Erachtens besser als GEZ,
weil die Finanzierung aus Steuern halt so sozial oder unsozial ist, wie
das gesamte Steuersystem,
der ganze Humburg, der ja in diesem Thread beschrieben wurde, wegfaellt,
und die Verwendung von Steuergeldern spiegelt einen gewissen Konsens
wieder, was sich eine Gesellschaft leisten will (dieses "Ich sehe gar kein
Fernsehen" zur Finanzierungsverweigerung ist einfach auch nervig, weil es
Prinzipienreiterei ist - BTW: Ich habe keinen Fernseher..) Ich bin auch
nicht blind und finde es trotzdem gut, dass es staatliche Blindenschulen
gibt, ich bin auch kein Cricket-Fan, aber das MCG (Melbourne Cricket
Ground) gehoert trotzdem zur Stadt.. So what?
Gruss
Peter
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