[linux-l] Re: internetzensur in europa (italien)

Philipp Strathausen strathausen at gmx.de
So Mai 7 21:27:01 CEST 2006


Pe data de Dum 07 Mai 2006 15:26, Rocco Rutte a scris:
(snipp)
> Ein Verbot per Gesetz setzt mündige Staatsbürger voraus, die sich aus
> "moralischen" Gründen an Gesetze halten und nicht _ausschließlich_
> ihrem eigenen Rechts-/Unrechtsbewusstsein folgen. Diese Ignoranz
> fängt zum Beispiel schon bei roten Fußgängerampeln und Tempolimits
> an.

Hausmeister Krause sagte einmal sinngemäß: Wenn du mit dem Auto in einer 
Wüste an einer roten Ampel steht, und du kannst in alle Richtungen bis 
zum Horizont sehen, und kein Auto ist in Sicht, dann hast du zu warten 
bis die Ampel gedenkt grün zu werden!

So in etwa stellst Du Dir das vor?

> Zumindest in meinem Umfeld sehe ich wenig Menschen, die den Staat als
> die einzige Autorität in Sachen Gesetzen ansieht und sich wegen der
> Autorität auch bemüht, sie an Gesetze zu halten. Daher glaube ich
> auch nicht so wirklich an die pure Wirkung des Verbots.

Autsch. Also, da sehe ich große Unterschiede zwischen roten Ampeln und 
anderen Gesetzesbrechungen. Rote Ampeln ignoriere ich übrigens sehr 
gern einmal, heißt aber noch lange nicht, dass ich Steuern hinterziehen 
würde.

> >Ansonsten sollte man auch noch zwischen Dingen unterscheiden, die
> > dem Konsumenten zunaechst selbst schaden (z.B. Drogen) und anderen
> > (z.B. Kinderpornographie) Letzteres ist von vorneherein nicht
> > hinnehmbar, bei ersterem sollte der Gesetzgeber vorsichtiger sein.
>
> Dieses Kriterium ist das einzige, unter dem ich mir überhaupt Zensur
> vorstellen kann. Ich meinte ja (das war undeutlich) auch nicht, dass
> man die Herstellung Kinderpornos erlauben sollte sondern den Vertrieb
> oder Konsum und Besitz. Die Menschen sollen selbst entscheiden
> können, was sie tun wollen (im Fall der Kinderpornos sind die Eltern
> gegen die Herstellung -> verboten).

Ob man es sich mein Kampf gegen Kinderpornografie leisten kann, die 
Unterstützung derselben offiziell zu erlauben? Ich meine, vom Vertrieb 
und Verkauf lebt sie ja überhaupt.

Viele Grüße,
Philipp




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