[linux-l] Halb-OT: Linux und die moderne "IT-Gesellschaft"

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
So Nov 26 11:30:24 CET 2006


Hi Norman,

On Sun, 26 Nov 2006, Norman Steinbach wrote:

> http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23955/1.html

Danke fuer den Artikel.

Hier in Melbourne sitzend, habe ich immer wieder eine Frage, auf die ich 
auch keine Antwort weiss:

Wie kommt es, dass die wirklich ueberwaeltigende Mehrheit der Einwanderer 
so enthusiastisch dabei ist, dieses Land, inklusive der englischen 
Sprache, zu ihrer Heimat zu machen? Meine sechsjaehrige Tochter, die in 
eine Schule geht, in der fast die Haelfte ihrer Klassenkameraden 
griechische Nachnamen haben, und die allesamt ein passables Englisch 
sprechen, kommt aus der Schule mit Spruchbaendern wie "Go Aussie Go" 
(Anfeuerungsruf bei Sportveranstaltungen) und haengt es an ihre 
Zimmertuer.

Meine Erfahrungen mit tuerkischen Einwanderern im Berliner Wedding sind 
davon Welten entfernt.

Ich weiss, dass man es unter anderem den "rueckstaendigen anatolischen 
Bauern" zuspricht, aber um ehrlich zu sein - z.B. die Griechen, die in den 
50er Jahren Melbourne erreichten, sind sicher auch nicht gerade die Elite 
des Landes gewesen. Die meisten waren zunaechst billige 
Lohnarbeitskraefte, nicht viel anders als die Tuerken in Deutschland.

Und man kann auch nicht gerade behaupten, dass Italiener oder Griechen 
(u.a.) hier nur umarmt wurden. Wenn heute beim BBQ ueber die "woks" unter 
uns gewitzelt wurde, ist das ein Ueberbleibsel einer Menge Ressentiments, 
die den Einwanderern vor einer Generation entgegenschlugen.

Ich glaube, das Phaenomen der - ueberwiegend gelungenen -Integration von 
Einwanderern verschiedener Kulturen in Melbourne zu untersuchen, koennte 
durchaus auch fuer die deutsche Gesellschaft von Interesse sein.

Gruss
Peter



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