[linux-l] tune2fs / fsck @ Ubuntu 6.06

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Okt 2 10:50:47 CEST 2006


On Mon, Oct 02, 2006 at 12:25:10AM +0200, Norman Steinbach wrote:
> >1. Partition unmounten
> >
> >    Hast du z.B. /home oder /usr als extra Partition die du checken
> >    willst, dann einfach unmounten und fsck drüberjagen.
> habe ich - aber umount geht nicht, er sagt mir: device is busy (ist als 
> /usr eingehängt)

Bitte erst lesen, bevor du antwortest. Dieses Problem beschreibe ich
im direkt darauf folgenden Absatz.

"device is busy" heißt, dass noch Programme auf irgendwas in /usr
zugreifen. (schon allein, wenn du irgendwas Graphisches startest,
ist das der Fall)  Dieses Problen wird man los, indem man das System
fast herunterfährt.

> >    Eventuell vorher abmelden und ggf. alle störenden Prozesse
> >    beenden. Am einfachsten geht das mit
> >        # init 1
> was macht dieser befehl, wenn ich ihn in der bash eingebe?

Er fährt den Rechner quasi herunter, d.h. beendet fast alle laufenden
Prozesse. Aber er rebootet ihn nicht (wie bei "init 6") und er hält
ihn auch nicht an (wie "init 0"). Stattdessen bietet er dir im Textmodus
eine (und *nur* eine) Konsole an, in der du das Root-Passwort eingeben
musst und dann ungestört am System arbeiten kannst.

Kein Programm wird dann mehr auf /usr oder sonstwo rumfummeln. Die
Liste der Prozesse (ps uax) ist übersichtlich klein, nur noch das
allernötigste läuft. Dieser Modus heißt auch "Single-User Modus".

"init 1" ist so ähnlich wie "init S", nur dass "init S" nicht die
ganzen Prozesse beendet und für unsere Zwecke daher nutzlos ist.

> >2. Partition readonline re-mounten
> >    Das musst du bei der root-Partition (also / ) machen. Auch hier
> >    erstmal alle Prozesse runterfahren:
> >        # init 1
> >    Dann remounten:
> >        # mount -o remount,ro /
> >    Dann fsck.
>
> >Damals musste ich mir das alles selbst zusammensuchen (man mount),
> >aber heutzutage sollte das mit im Handbuch stehen, oder?
> 
> Handbuch? Welches Handbuch?

Du jeder Distribution gibt es doch ein Handbuch. Dies ist i.d.R. für
Anfänger geschrieben und erklärt die Grundlagen von der Pieke auf
bis hin zu "speziellen Tricks" für häufiger gestellte Fragen.

Bei Debian gibt's zum Beispiel ein Handbuch, einige Debian-Vertreiber
(z.B. linux-land) schicken dir das mit. Online gibt's den ganzen Kram
natürlich auch.

Oder hast du dir etwa nur eine CD geholt ohne Handbuch? Dann hast
du am falschen Ende gespart.

> Es gibt nur die Man-Pages

Nein, es gibt auch ne riesige Ansammlung von Howtos und FAQs.
Unter Debian gibt es z.B. die Pakete "doc-linux-html" oder
"debian-reference-de". Die installiert man sich und hat in
/usr/share/doc/...irgendwas...  dann viel Lesestoff.

> - und bei denen 
> habe ich das gefühl, dass man dafür schon mind. 10 Jahre Linux-Erfahrung 
> haben muss, um sie verstehen zu können, bzw. selbst bei 13Jahren 
> PC-erfahrung fehlt mir da einfach eine menge an informationen drin.

Nein, die Manpages sind für eine vollständige Beschreibung da. Wenn
man mit den entsprechenden Programmen etwas mehr rumgespielt hat, kann
man die entsprechende Manpage zu großen Teilen auch verstehen.

Anfängerfreundlich sind die Manpages meistens nicht, das ist wahr.
Aber das geht auch kaum. In die Manpage schaust du, wenn du ein
ganz bestimmtes Programm besser verstehen willst, und jede kleine
Option und jedes Feature kompakt aufgeführt haben willst. Du musst
z.B. nicht die ganze "mount"-Manpage vollständig verstehen, um
rauszufinden, was die Option "mount -o ..." macht.

Der Ausdruck RTFM bezieht sich in der Regel nicht nur auf die
Manpages, sondern auch auf Handbücher (im obigen Sinne) und auf
FAQs und Howtos (die es in gedruckter Form aber auch massig im
Netz gibt).


Vielleicht sollte die BeLUG eine FAQ führen, die regelmäßig in
der Mailingliste gepostet wird? Im USEnet waren die Dinger immer
ganz praktisch. Die hat zwar kaum einer gelesen, aber man hatte
immer eine zentrale Stelle, auf die man bei Standard-Fragen
verweisen kann.
(z.B. "Handbuch? Welches Handbuch?"  ;-))


> Im Gegensatz dazu gibt es ansonsten noch Selflinux, was aber bei dingen 
> ansetzt, die ich nicht benötige (zu anfang: Kernel kompilieren...), und 
> man fühlt sich wie ein absolut debiler nix-blicker darin behandelt, weil 
> alles erklärt wird. gibt es nicht ein zwischending???

Ja, gibt es. Aber nichts von alldem wird speziell auf dich zugeschnitten
sein. Das kannst du nicht erwarten. Es wird immer einen Tick zu einfach
oder zu schwer für dich sein, und wahrscheinlich beides abwechselnd von
Kapitel zu Kapitel.

Vielleicht sind die Handbücher mittlerweile ja wirklich so degeneriert
wie man es sonst nur von DOS/Windows kennt, aber zu "meinen Zeiten"
wurden all diese Grundlagen im SuSE-Handbuch in entsprechenden Kapiteln
behandelt.

Außerdem erinnere ich mich, dass es im Netz bestimmte FAQ- und Howto-
Seiten rund um Linux gibt, und dass solche auch speziell für jede
Distribution existieren. Da ich auf den Ubuntu-Seiten leider nichts
Brauchbares gefunden habe (korrigiere mich einer bitte, wenn ich mich
irre), verweise ich mal auf das Debian-Tutorial, Kapitel 5,
"Reading documentation and getting help"

http://www.debian.org/doc/manuals/debian-tutorial/ch-docs.html

Dort befinden sich viele Informationsquellen, unter anderem auch
die Seiten des "Linux Documentation Project":

http://www.tldp.org/

HTH.


Viele Grüße,

    Volker

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Volker Grabsch
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