[linux-l] Teure Software/Dokumenten - Umstellungen (war: Sozalabbau)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
So Okt 8 15:52:01 CEST 2006


On Fri, Aug 25, 2006 at 06:33:28PM +0200, Oliver Bandel wrote:
> BTW: Nach den Gestzesumstellungen der letzten Jahre hat das AA da erste mal
> seit Jahren wieder Plus gemacht - derzeit wohl 3,3 Milliarden Euro.
> Wofür wird das ausgegeben? Wird das auch so unsinnig verballert,
> wie die zig Millionen für das neue Logo,

Da soll nochmal jemand sagen, dass der Job "Künstler" unterbezahlt ist. ;-)

Was mich an dieser Geschichte mehr interessieren würde: Wofür genau
wurde das viele Geld ausgegeben? Ich meine, diegenigen, die das "neue"
Logo designt haben, werden keine 10.000 EUR dafür abgesahnt haben,
selbst wenn sie was wirklich Innovatives geleistet hätten, oder?

(Wobei ich mir auch gut vorstellen könnte, dass die Designer auch
richtig coole Logos entworfen haben, aber die Verantwortlichen alle
Vorschläge abblockierten und so diese Weiß-Rot-Invertierung der einzig
mögliche Kompromiss war. Wenn derartiges dauernd in der Software-Branche
passiert, warum nicht auch in Kunst und Design?)

Und ein Logo komplett umzustellen ist zwar aufwändig, aber gleich
Millionen Euros? Mussten die Angestellten Überstunden schieben, um alle
Dokument-Vorlagen umzustellen?

Hat sich jemand mal mit dem Thema auseinandergesetzt? Kennt jemand gute
(frei zugängliche) Quellen dafür?

> oder die anderen zig Millionen (mindestens zweistellig) für die neue
> Webanbindung, die Monate lang fast garnicht
> ging und nun zwar angeblich besser laufen soll, aber dennoch unsinnig ist?!

Dazu kann ich mangels eigener Erfahrungen mit dem AA nichts sagen, aber
mir ist gerade die neue Fahr-Information von "bahn.de" aufgefallen.

Die haben ihre Webseiten aufgebessert. Also, optisch. Funktional haben
sie die Seiten vereinfacht, was auch nicht verkehrt ist. ABER ...

Wenn ich ne Verbindung suche, nur eine unverbindliche Verbindung.
Mehrere zur Auswahl, mit Details (Einzelverbindungen und Normalpreis).
So, wie man es auch von bvg.de, vbb-fahrinfo.de und jedem Fahrkarten-
Automat her kennt. Früher ging das auch bei bahn.de ... aber jetzt?

Man kann sich einen "individuellen Fahrplan" zusammenstellen lassen,
der aber nicht wirklich funktioniert und wahrscheinlich nur für Pendler
interessant ist. Und die Fahrplan-Auskunft? Da darf ich Start und Ziel
eingeben, bekomme mehrere Verbindungen zur Auswahl (wie früher auch),
und *keine Details*. Ich müsste mich erst registrieren und
wahrscheinlich online verbindlich buchen, bevor ich auch nur zu
Gesicht bekomme, wann ich wo umsteigen muss.

Absicht? Unfähigkeit? Jeder, der eine Zugverbindung wissen will, will
auch online eine entsprechende Fahrkarte kaufen? Jetzt sind die lahmen
Automaten plötzlich besser als die Auskunft im Web. Nennt man sowas
Fortschritt? Wieviel hat die DB für solch eine Umstellung in den Sand
gesetzt?

Das erinnert mich an die Zeit, in der die Telecom ihre
T-Online-Mailserver von Postfix nach Exchange umgestellt hat ... auch
so ein Quatsch.

Sicher, das ist nicht Staat, das sind "nur" große Firmen. Aber hey,
ich zahle regelmäßig für meine Fahrkarte(n), die Preise steigen
regelmäßig. Damit konnte ich leben, da ich mit dem Service der DB
bisher recht zufrieden war. Selbst bei Verspätungen, Unfällen etc.
habe ich zumindest immer vor kompetenten Leuten gestanden und nicht
wirklich Verständnis für die anderen laut fluchenden Fahrgäste
aufbringen können, die über die Bahn geschimpft haben, wenn sie
im Winter bei vereisten Gleisen zu spät kommt (immerhin besser als
wenn sie wie Autofahrer bei dem Wetter immer noch Vollgas geben würden),
oder wenn sich jemand vor die Schienen geworfen hat (was kann die Bahn
dafür?).

Wie auch immer, bisher habe ich mit steigenden Fahrkarten-Preisen auch
eine Verbesserung der Wagons und Verbesserungen im Service miterleben
dürfen. Und jetzt bei einem für mich sehr wichtigen Service (Online-
Fahrplanauskunft) finde ich mich mit Anfängerfehlern konfrontiert.
Alte, funktionierende Dienste werden bei einer Erneuerung um wichtige
Features beschnitten.

(Dabei muss ich aus irgendeinem Grund auch immer zwangsläufig an
GNOME denken, die auch zu wissen glauben, was "man" braucht und
was nicht ...)


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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