[linux-l] UUIDs - Vorteile ??
Steffen Dettmer
steffen at dett.de
Do Dez 13 20:36:56 CET 2007
* Lutz Willek wrote on Sun, Dec 09, 2007 at 23:32 +0100:
> > Ein großes Manko, dass die standardmäßig eingeführt wurden.
> Du würdest anders denken, wenn Du mehr als 1 Platte im Jahr wechseln
> musst. Wenn in einem Storageverbund die Plattenzuordnungen durcheinander
> geraten, weil Dein System unbedingt nach etwas menschenlesbaren zuorden
> muss findest Du das nicht so witzig. Da ist eine uuid echt Gold wert.
Ein Linux RAID wird nicht über /etc/fstab konfiguriert. Ich hab hier
übrigens gerade:
0 3 3 0 active sync /dev/hda3
1 3 67 1 active sync /dev/hdb3
UUID : f65e3935:9602ae2d:6847be4c:7bdcc1de
ist ja auch nett lol die devices stehen als /dev/port drin trotz UUID?
Dann fragtest Du noch, was ich mit einer Aussage meinte. In einer
anderen Mail schrieb ich sarkastisch:
> > > > UUID haben dafür den Vorteil, dass man sich Netzwerkkarten oder
> > > > USB Mäuse mounten kann
ich meinte damit, dass UUIDs viel zu "gross" sind. Man will gar nicht
*alles* mouten können. UUIDs sind daher überdimensioniert. Mäuse haben
einen UUID, können aber nicht gemountet werden. Anderes Beispiel auch
eine LVM VG
VG UUID QN188Q-94az-52KA-VmvA-49zV-xS4w-ZBG0SP
(sollte das nicht hex sein?)
kann man auch nicht mounten.
Ich meinte also, dass es eben kein Vorteil ist, sondern zusätzliches
Fehlerpotential liefert. Wer /dev/psaux oder /dev/rawip in der fstab
findet (z.B. weil einer bei Problemen diese in eine Mailingliste
postet), sieht `man' sofort, dass was komisch ist. Bei UUID sieht man
das nicht mehr.
Ausserdem sind `/dev-Devices' eingeführt worden, damit man sich keine
kryptischen Blockgerätenummern merken muss. Alles sind files. Welche
schöne Abstraktion. Wenn ich will, kann ich mit
/dev/meineLieblingsplatte machen.
UUIDs machen das alles kaputt.
Nicht durch ihre Existenz, sondern weil es benutzt wird (sehen ja auch
andere als eine Art `Zwang', auch wenn es `nur' ein default ist).
Und gerade bei Storageverbunden gings auch vorher korrekt.
Weiterhin ist eine Zuordnung über `Portnamen', `Anschlüsse' oder
Positionen intuitiv. Menschlich. Man weiss, auf welchem Parkplatz man
sein Auto geparkt hat und wenn nicht, muss man suchen. Man merkt sich,
an welches Kabel man die Platte gehangen hat, sonst muss man suchen.
Oder auch (multi-) Desktop-Fenstern. Ich lege meinen firefox `ganz unten
links' ab. Da finde ich ihn immer schnell. Ich merke mir nicht, dass es
das Fenster mit dem Namen firefox ist und suche ihn aus einer Liste
raus, nein, ich gehe nach ganz unten links. Das ist normal und
Menschlich. Hat man ein interessantes Bild in einer Zeitschrift gesehen
und sucht es später, weiss man beispielsweise oft nicht, auf welcher
Seite es stand. Aber oft weiss man noch, ob es rechts oben war und
welche Grösse es hatte.
UUIDs sind nicht für Menschen gemacht. Wenn ein technisches System diese
aber braucht (oder möchte oder was auch immer), sollte man die
unsichtbar machen (verstecken). Dann ist das halt ein
Implementierungsdetail. Aber wenn man sowas in fstab findet und Daten
nicht mehr kopieren kann, weil versteckte Bezeichner drin sind (was die
Leute bei DRM auch oft ärgert), dann halte ich das für über das Ziel
hinausgeschossen.
Ein weiteres Beispiel sind IP Adressen (Technik) und DNS Namen (für
Menschen). Da wird ubuntu nun vielleicht bald von DNS auf MAC-Ethernet
Addressen umstellen. Analog zu UUIDs, denn das hilft, wenn man seine
Server ständig umräumt. jajaja gut, hinkt gewaltig das Beispiel :)
Ich hab das nicht verfolgt, aber ich meine mich zu erinnern, dass gerade
viele Änfänger Probleme durch die ubuntu UUID Umstellung hatten, da
keine Anleitungen mehr funktioniert haben.
Das darf man nicht vergessen: Dokumentation ist zu den `Abhängigkeiten'
und muss aktualisiert werden. Zur Einführung gab es jedenfalls massig
plötzlich `falsche' Dokumentation. Das ist meiner Meinung nach
schlimmer. Daher verstehe ich nicht, warum man das gemacht hat.
Vermutlich hat man es einfach nur gemacht, weil es geht...
oki,
Steffen
--
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