[linux-l] Debian-Referenz: Ermittlung der USB-Geräte

Detlef Lechner Detlef.Lechner at gmx.net
Mi Feb 7 14:55:41 CET 2007


Hallo Peter,

Am Mittwoch, den 07.02.2007, 21:42 +1100 schrieb Peter Ross:

> On Wed, 7 Feb 2007, Detlef Lechner wrote:
> 
> > Das ist nicht gottgegeben. Es wäre eine einfache Sache, z. B. eine
> > Debian-Referenz ins Netz zu stellen für den Kernel 2.6.16 und sie mit
> > dem Prädikat (z. B.) 'stable' zu versehen. 
> 
> Ich habe (neben den eigentlichen Prozessen) auf einem Linux-System eben 
> gerade knapp 700 Dateien "gezaehlt" (mit find und wc)

Wie wird man einer unübersichtlichen Situation Herr? Indem man
Hierarchien einführt. Ich würde mir in einer Referenz nicht wünschen,
eine lineare Liste aller 700 Dateien lesen zu müssen. Vermutlich kann
und sollte man zusammenfassen. Manche Dateien brauchen auch nicht
erwähnt zu werden. In mein System sind auch schon Dateien in estnischer
Sprache hineingekrochen, obwohl ich sie nicht ausdrücklich angefordert
hatte.  --  Um aber ganz praktisch zu bleiben: Wenn sich etwas von
Debian-Version zu Debian-Version so ändert, daß der Inhalt der alten
Debian-Referenz nicht mehr stimmt, dann kann das seinen Ausdruck in
einem geänderten Text für die neue Debian-Referenz finden. 

> Und im naechsten Kernel ist dann eventuell alles wieder anders..

Kann ja sein, durch die technisch-ökonomische Entwicklung bedingt. Nicht
alles, ganz gewiß nicht. Aber vielleicht einiges. Und das in die neue
Debian-Referenz zu schreiben von einem übergeordneten Standpunkt aus,
ist m. E. weniger als 1% der Gesamtarbeit dieses Teilprojekts. 

> > Die Debian-Referenz ist da anderer Meinung. Ich habe die Debian-Referenz
> > so verstanden, daß man aus /proc die aktuellsten Informationen über die
> > Hardware beziehen kann, die auch der Prozessor tatsächlich verwendet für
> > seine Arbeit. 
> 
> Eigentlich sind, soweit ich weiss, Entwickler dabei, alles, was nicht 
> wirklich Prozesse betrifft, nach /sys zu verlagern.

Interessant! Das wußte ich noch nicht. Das hilft mir, mich besser
zurechtzufinden.

> Und der Prozess, der fuer die Einbindung der Devices "zustaendig" (und 
> Erzeugung der /dev-Eintraege) zustaendig ist, ist udev..

Synaptic: "udev is a daemon which dynamically creates and removes device
nodes from /dev/, handles hotplug events and loads drivers at boot
time." Warum erwähnt Synaptic /proc gar nicht?

> > Daß die Debian-Referenz das Debian-System nicht wohldokumentiert, ist
> > ein Ärgernis.
> 
> Es ist wohl ein bisschen viel verlangt, dass von den Debian-Maintainern zu 
> erwarten, die sich lediglich die Muehe machen, Dir mit Hilfe von 
> Linux-Kernel und GNU-Userland ein nutzbares System zusammenzustellen.

Wahrscheinlich hast Du recht. Das sollten andere Leute machen. Bei GNOME
gibt es Leute, die machen manchmal im WWWW Reklame, was eine neue
GNOME-Version wieder alles Neues und Schönes erfunden hat. Bei Debian
gibt es sicherlich auch Leute mit einer guten Übersicht über das
Gesamtsystem.

> Die Innereien des Kernels zu beschreiben, ist wohl zuerst Aufgabe der 
> Entwickler. Aber wer mag schon Dokumentation schreiben?

Ich war neulich in einem Computerclub. Da kam eine französische
Journalistin spät am Abend hinein, um sich nach neuen Entwicklungen zu
erkundigen, die die 'Szene' so gerade beschäftigen. Ein anderes
Clubmitglied macht regelmäßig Sendungen im Rundfunk über Hacker-Themen.
Die würden auch über Debian schreiben, denke ich. Aber die mag ich nicht
als Autoren der Debian-Referenz. Hier wünschte ich mir Leute zwischen
den eben beschriebenen und den Hardcore-Entwicklern.   

> Du vielleicht? 

Ein Dummer schreibt von Dingen, die er nicht versteht? Lieber nicht.

> Dann kannst Du gern mit anpacken;-) Es gibt einige 
> Dokumentations- und Uebersetzungsprojekte, bei denen Deine Hilfe sicher 
> gern gesehen ist.

Wenn ich besser Bescheid weiß, werde ich vielleicht mit anpacken. Ich
fühle, daß ich auch etwas zurückgeben sollte, wenn ich so viel kostenlos
erhalten habe.

> Anyway, fuer mich kommt /proc ganz kurz vor dem Lesen der Kernelsourcen.

Ich habe da ein wenig gelesen und fand es z. T. spannend. Z. B. wie mein
Computer zwischen verschiedenen "Schlafzuständen" C0, C1, C2 und C3 je
nach Prozessorlast hin- und herpendelt.

> Vorher sind da Kommandozeilentools dran, dmesg und /var/log-Dateien etc.

dmesg finde ich auch sehr wichtig. Es ist für mich noch immer in großen
Teilen terra incognita.

> Und ich mag es nicht. Ich bin froh, dass es bei FreeBSD abgeschafft wurde. 
> Es ist eine aehnlich krude Einrichtung wie die Windows-Registry.
> 
> Mit dem Vorteil, dass man zur Not mit Hilfe der Sourcen rausbekommt, was 
> exakt drinsteht.
> 
> Das habe ich bei Windows nicht.

Das finde ich bei Windows auch übel.

Gruß
Detlef

-- 
Debian 4.0 "etch" Linux 2.6.17-grml#1 SMP PREEMPT 2006-07-25 i686
GNOME 2.14.3, Epiphany 2.14.3, Evolution 2.6.3, OO.o ODE 680_m4 Build-1
MD97600, WinXP MCE 2005




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