[linux-l] echt was los...

Norman Steinbach norm at nsteinbach.de
Mo Feb 12 14:29:05 CET 2007


Hi Peter,

Peter Ross wrote:
>> zum laufen bringt? Ich finde es halt schade, dass MacOS nicht frei ist.
>> Würden die ihr OS aber quelloffen vertreiben, wäre das wiederum eine
>> große Gefahr - sie würden ihren Alleinstellungsanspruch wohl ganz
>> schnell verlieren, erst recht da sie jetzt auch auf Intel-Plattform
>> arbeiten.
> Das OS selbst ist so "closed source" gar nicht, es gibt Darwin. Ein 
> MachOS-Kernel mit BSD-Funktionalitaet, FreeBSD-basiertes Userland etc. 
> sind eine relativ portable Plattform.
> Nur: Aqua, die Oberflaeche, ist nicht frei..
> Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch den Windowmanager (das 
> Aequivalent zum XServer, nachprogrammieren kann, aber dann brauchst Du 
> wieder Graphikkartenunterstuetzung etc. 
> Solange Apple das auf eigener Hardware tut, haben sie eben die Kontrolle, 
> was unterstuetzt werden muss.. 
Ja, und wenn sie ihre Quellen komplett offenlegen würden, verlören sie
diese Kontrolle ganz schnell - oder zumindest denken sie das bzw. haben
Angst davor.

> Insofern hast Du mit einem "echten" Mac halt den Vorteil, dass die 
> Auswahl optimal unterstuetzter Hardware bereits getan ist;-)


> Ich sehe in "apple wine" (Apfelwein?) nicht viel Sinn. 
Weshalb nicht? Gerade, wenn man Linux als Desktop für Leute, die sich
nicht um "seiner selbst willen" mit dem PC beschäftigen, sondern als
Arbeitswerkzeug benutzen vorantreiben will, würde die Möglichkeit,
Mac-Software darauf laufen zu lassen für viele Leute bedeuten, dass sie
ihre gewohnten Programme weiterbenutzen können (und sei es, dass sie vom
GUI-Style dabei halt etwas anders aussehen) wenn sie zu Linux wechseln.
Gut, dann ist das Betriebssystem kostenlos und die Anwendungen haben
mitunter mehrere tausend Euros gekostet. Na und?
Ansonsten finde ichals gebürtiger Hesse Äbbelwoi jedoch generell besser
"als wie*" z.B. Bier :-)

> Eher darin, sich Gutes einer fremden GUI abzuschauen, und das zu nutzen.
Ich glaube, ein Konzept für eine völlig *neue* GUI zu entwickeln wäre
evtl. auch schön. Nur, wie neu darfs dann sein?

> Das Nextstep/Openstep/Cocoa/??-Framework (Faden verloren, weiss nicht wie 
> es jetzt heisst) ist sicher mehr als einen Blick wert, wie zur  Sprache 
> Objective-C mit Laufzeitbindung und die objektorientierte Programmierung 
> im OS.
Alles Dinge, mit denen ich überhaupt nix anfangen kann ;-)

>> Ich habs verlassen, weil ich ihm überhaupt nicht mehr vertraut habe.
>> Aber: Sollte ich Software wie SELinux vertauen?
> Eine sehr gute Frage..
> Ich habe hier in Melbourne Kontakt zu Russell Coker, der nicht 
> unwesentlich dazu beigetragen hat, und habe daher so einige Male mit ihm 
> drueber reden koennen.
Erzähl mal bitte etwas mehr, was er darüber gesagt hat, v.a. in bezug
auf Vertrauenswürdigkeit usw...

> Mein "Misstrauen" beruht nicht so sehr auf dem Verdacht von geheimen Code 
> oder so.
> Es ist mehr die Komplexitaet, die mich abschreckt, und evt. mangelnde Zeit 
> der Beschaeftigung damit.
Hmm, mit diesem Gedanken könnte ich sogar jeglicher Computersoftware
misstrauen, weil ich mir noch bei so gut wie keinem Programm die Sources
oder auch nur die genaue Funktionsweise näher angeschaut habe...

> Ich habe bei mir schon selbst einen "Microsoft-Effekt" erlebt: 
> Irgendetwas (entschuldige, ich kann es nicht mehr rekapitulieren) 
> funktionierte mit eingeschaltetem SELinux bei Red Hat Enterprise 4.0 
> nicht, es war unerklaerlich.. Loesung: Ausschalten.
Hmm. Diese Art "Trägheit" ist bei mir sehr stark geworden, seitdem ich
mein Info-Studium mit dem Gedanken "Was mach ich hier eigentlich? Das
Leben ist doch soviel mehr? Will ich ewig darauf festgenagelt sein?"

> Ich mag nach wie vor den FreeBSD-Ansatz von jail, chflags und 
> Secureleveln. Die sind im Kernel relativ uebersichtlich verankert, 
> durchschaubar und geben mir erheblich mehr Sicherheit als traditionelle 
> Unix-Sicherheit. Die konsequente Teilung von Basissystem, Ports, das 
> Filesystemlayout (/usr, /var etc.) helfen dabei sehr.
Hmm, kann ich nichts zu sagen weil ich es nicht kenne - aber danke für
den Hinweis. Das Problem ist: Was müsste man den tun, um ein
FreeBSD-System zu installieren, v.a. in bezug auf wieviel Wissen es
erfordert? Ist es da auch so, dass man es komplett selbst kompilieren
darf/muss? Ich hab mir die BSD-Welt noch überhaupt nicht angesehen...

Viele Grüße,

Norman


* Klischees sollten auch manchmal erfüllt werden ;-)



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