[linux-l] SiT - Svens intelligentes Terminal (war: acpid füllt nicht die Datei /proc/acpi/event)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Jan 2 21:39:07 CET 2007


On Tue, Jan 02, 2007 at 03:01:38PM +0100, Detlef Lechner wrote:
> > > Ein alternatives Konzept verfolgt Sven Guckes. Es eignet sich aber wohl
> > > hauptsächlich für Menschen im Großstadtdschungel.
> > 
> > Was genau meinst du? Davon habe ich noch nichts gehört.
> 
> Er favorisiert ein intelligentes Terminal, das bei Bedarf über eine sichere private 
> Verbindung mit seinem Internet-Diensterbringer verbunden ist. Der Internet-
> Diensterbringer stellt Sven einen privaten Speicherbereich zur Verfügung, 
> auf dem sich Svens Programme befinden. Dort laufen auch diverse Dämonen. 
> Sein Internet-Diensterbringer kümmert sich auch um regelmäßige Backup, 
> Lebensdauer der Festplatten und erbringt Sven weitere Dienste.


Grundlegendes
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Diese Idee wurde auch mal von Manuel Blechschmidt vor langer Zeit an
mich heran getragen. Ich glaube, die ist ziemlich alt.

Jedoch sind wir damals einen Schritt weiter gegangen, und wollten
wirklich ein Terminal haben, also einen Rechner, wo nur ein VNC oder
ähnliches drauf läuft. Die Anwendungen liegen nicht nur auf den Server,
sie laufen auch dort.

Damals hatten wir aber Probleme, wirklich ein Geschäftsmodell draus zu
machen. Während es viele Ideen zur technischen Realisierung gab, z.T.
recht ausgeklügelte Gedanken auch über die weniger offensichtlichen
Probleme (z.B. wer die Terminals updatet), lag das eigentlich Problem
aber woanders. Wir fanden kein Geschäftsmodell dafür. Es war schwer,
überhaupt eine Zielgruppe zu definieren.

An der Frage, wer sowas haben möchte und dafür regelmäßig Geld bezahlen
würde, und ob das den Wartungsaufwand wieder wett macht, ist es dann
gescheitert.

Svens Ansatz hingegen ist sicher mit weniger Aufwand verbunden und könnte
zu breiterer Akzeptanz führen. Zumal es heutzutage ja die "Social Networks"
gibt. Diese sorgen für eine breite Akzeptanz dieser "es muss nicht alles
bei mir zu Hause liegen" - Strategie.


Ideen zur Synchronisation
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Als Idee würde ich noch anbringen, kein NFS oder ähnliches zu verwenden,
damit das Terminal auch ohne Netzverbindung laufen kann. Man kann die 
Daten ja in "System" und "User" aufteilen, d.h. die Richtung der
Synchronisation ist immer eindeutig. Somit braucht man auch keine
Versionskontrolle, sondern im Wesentlichen nur zwei Rsync-Prozesse.


Light-Version
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RSync ist übrigens auch ein prima Weg, über den selbst Windows-User sehr
bequem ein sehr schnelles Backup ihres Webspaces machen können. Ich
sträube mich nämlich etwas dagegen, auf dem Server regelmäßig
irgendwelche Tar-Archive zu packen, nur damit sie der Benutzer dann
herunterladen kann. Bei größeren Seiten ist das nicht mehr schön.
Aber ein tägliches RSync ... und das kann man ja auch scripten, selbst
unter Windows reicht eine dumme *.bat-Datei.

Auch zum Hochladen ist das super. Mach ich unter Linux natürlich
genauso, habe immer eine upload.sh mit im Verzeichnis. Hab's für
meinen Cousin auch mal unter Windows eingerichtet und dokumentiert:
    http://wiki.njh.eu/Rsync_unter_Windows

Er hat seine Webseite in einem Verzeichnis, und kann sie lokal mit dem
Browser begutachten. Dann hat ein eine "hochladen.bat" auf dem Desktop,
die doppeklickt er, trägt sein Passwort ein, und alles andere passiert
flink und automatisch. Schwupp, schon ist die Seite online gestellt.
Diesen hohen Komfort, diese Sicherheit und vorallem die Geschwindigkeit
(nur Differenzen werden übertragen) ... das packen meines Wissens nach
nichtmal die professionellen Webentwickler-GUIs. Oder sie benötigen
spezielle Server-Software und ähnlichen Schmarn.

(Jedoch gibt es spezialisierte Backup-Software, die das super kann,
aber die fand ich wieder zu aufgebläht.)

Dieses Prinzip ließe sich auch auf einen Backup-Dienst ausdehnen:
Ein Verzeichnis, in dem alle wichtigen Daten liegen. Der Benutzer
startet einfach ein Hochlade-Script, tippt sein Passwort ein, und
wenige Sekunden später ist alles gesichert. Per SSH-Public-Key geht
das sogar auch ohne Passwort.

Außerdem kann man das Hochladen natürlich auch automatisch machen,
aber ich denke, sowas macht ein Benutzer lieber bewusst. Zum Beispiel
nach dem Bearbeiten größerer Datenmengen, oder kurz vor dem Ausschalten
des Rechners.

Dieser Backup-Dienst wäre ein erster Schritt, quasi die Light-Version
von Svens Terminal. Und er ist, wie ihn meiner Doku entnehmen könnt,
selbst für Windows-Benutzer mit sehr einfachen Mitteln zu erreichen.


Übrigens:
Für diejenigen, die nicht wissen, warum ich kein FTP mag, und was die
Vor- und Nacheile von SFTP und RSync sind, hatte ich im gleichen
Atemzug auch noch einen anderen Artikel geschrieben:
    http://wiki.njh.eu/Internetseiten_hochladen_unter_Windows


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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