[linux-l] "here"-Links und Benutzerfreundlichkeit (war: www.linuxwiki.de/LugBerlin - "nicht mehr editieren"?)
Jörg Schmidt
joesch04 at web.de
Di Jan 23 21:15:21 CET 2007
Hallo,
Volker Grabsch schrieb:
> > Nö, für mich keinerlei Grund zur Resignation, denn ich bin überzeugt
> > OpenSource wird hier zukünftig viel an Boden gut machen können, nur
> > diese Zukunft findet am Markt statt.
>
> Aha! Also eine Übernahmestrategie seitens Sun.
>
>[...]
> Na, hab ich Sun durchschaut? ;-)
Nein, so meinte ich das nicht. :-)
Ich habe nur meine, vor kurzem abgeschlossene, BWL-Diplomarbeit zum
Thema OpenSource geschrieben und da hatte ich Gelegenheit auch mal die
volkswirtschaftlichen Seiten der OpenSource zu durchdenken und was ich
mit Obenstehendem sagen wollte ist das man wenn man aus Spass an der
Freude an einem Projekt arbeitet leicht die volkswirtschaftliche
Dimension von OpenSource vergißt.
Der Punkt ist einfach, das wir als ehrenamtlich Engagierte sagen können
das Geld was wir reinstecken ist ebend Geld was andere für ihr Hobby
ausgeben, nur jeder Euro und jede Stunde Tätigkeit für OpenSource muß ja
erstmal verdient sein, denn jeder der seine Arbeit umsonst zur Verfügung
stellt, kann das nur wenn er sich das leisten kann.
Und nun denke das im volkswirtschaftlichen Maßstab über alle Projekte
und wenn man dann ClosedSurce Paroli bieten will muß IMHO klar sein das:
*jeder der ehrenamtlich arbeitet kann das nur weil er es sich zeitlich
wie finanziell leisten kann
*die Personenanzahl die das kann ist nicht unbegrenzt, folglich ist das
was diese leisten können nicht unbegrenzt
*wenn aber der (i.d.S. eher persönliche) Teil begrenzt ist, können
weitere Mittel nur aus Spenden oder aus Unternehmen stammen. Spender
müssen sich das ebenfalls leisten können und Unternehmen erwarten das
sie durch ihre Arbeit Gewinne machen.
Und diese Gewinne müssen letztlich in irgendeiner Weise aus OpenSource
resultieren, denn im Großen und Ganzen dürfte es eher die Ausnahme sein
das sich IT-fremde Unternehmen an OpenSource beteiligen oder Unternehmen
die ihr Geld mit MS Office verdienen Teile des Geldes verwenden um die
Konkurrenz (OOo) zu befördern. (Ausnahmen mag es geben)
Und alle diese Beiträge müssen insgesamt eine gewisse Mindesthöhe
erreichen wenn ein OpenSource-Projekt gegenüber der properitären
Konkurrenz bestehen will.
Einfach gesagt:
Du hättest eine ausgereifte Linux-Distribution die sagen wir mal x%
Marktanteil hat. Eigentlich wirst Du versuchen wollen diesen zu
steigern(*), aber nur um ihn zu halten, und ohne das Du Deine
Distribution verbessern oder erweitern würdest braucht es zumindest
Mittel um Treiber für ständig neu erscheinende Hardware zu schreiben, da
die Leute neue Computer kaufen und irgendwann funktioniert Deine Ditri
nicht mehr (obwohl sie ja nicht schlechter geworden wäre).
Wer hier zahlt oder Arbeit reinsteckt (diejenigen die die Distribution
erzeugen, diejenigen die deren Bestandteile beitragen, oder die
Hardwarehersteller die Treiber schreiben) ist volkswirtschaftlich
gesehen ziemlich egal, es sind Mittel die für OpenSource aufgewandt
werden.
(*)
Nein, müssen muß man nicht, aber wenn man versuchen will beispielsweise
die jetzige Situation bei Desktopbetriebssystemen von:
x% Windows; y% Linux; z% Andere
(mit x >> y)
in:
x% Windows; y% Linux; z% Andere
(mit x < y)
zu verändern, muß man sich dem stellen.
Gruß
Jörg
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