[linux-l] Patentkonferenz FFII Aktion Berlin

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Sa Mär 17 22:40:02 CET 2007


Hi,

On Sat, Mar 17, 2007 at 05:26:36PM +0100, Volker Grabsch wrote:
> On Sat, Mar 17, 2007 at 01:02:56PM +0100, Oliver Bandel wrote:
> > Innovation bedeutet: Kreativität in dei Praxis umsetzen. Und Kreativität
> > braucht neben der vorbereitenden Mühsal/Training ganz gewiss auch Freiheit.
> 
> ... aber auch Sicherheit.
> 

ich rede von kreativität und was soll da die Sicherheit?
Was meinst Du?


> > Und Patente schränken letztere ein.
> 
> ... aber geben i.A. mehr Sicherheit.
> 

Welche Sicherheit?
Daß das Produkt eh nicht gebaut wird? :->
OK, ich bin da etwas zeckig, was das angeht,
manch einer möge es ironisch nennen.


Wenn es für Patente (allgemeine, SWPAT ist eh kompletter Unsinn)
eine *Umsetzungspflicht* gäbe,
sie ansonsten innerhalb von (z.B.) zwei Jahren verfallen würden,
dann hätte man zumindest eine Innovations-Blockade verhindert.


> Gut, Software-Patente nicht, aber du kannst IMHO nicht gleich jede
> Form von Patenten gleich verteufeln.

Kann ich schon ;-)

Welche Patente sind denn Deiner Meinung nach sinnvoll?


> 
> > Wer Patente und Innovation in einem Zuge nennt und meint, Patente
> > würden Innovation hervorbringen hat entweder GARKEINE Ahnung vom kreativen
> > prozess, oder führt anderes im Schilde.
> 
> So hart würde das ich nicht sagen. Im technischen Bereich haben sich
> Patente recht gut bewährt. Ich kenne keinen Erfinder, der über das
> Patentsystem flucht. Im Gegenteil, sie sind stolz auf diejenigen ihrer
> Erfindungen, die es sogar zu einem Patent gebracht haben.


Vielleicht gäbe es ja auch andere Belohnungssysteme, um den Erfindern
Anerkennung zukommen zu lassen, als über Patente?!


> 
> Bei Trivial-, Logik- und Software-Patenten sieht das natürlich anders
> aus. Die bieten den Schaffenden keine Sicherheit, sondern durch ihre
> schiere Flut und Banalität stiften sie Unsicherheit.

Yes.


[...]
> Ich stimme aber zu, dass der Verlust der Freiheit, etwas nachbauen zu
> dürfen, in der Softwarebranche ebenfalls ein harter Schlag wäre. Nur
> ist das IMHO sogar das kleinere Problem ... leider.

Was ist das kleiner und was das größere Problem?
Kann gerade nicht folgen, welche zwei Du als kleines und großes
bezeichnest.

> 
> > Mit VISTA hat sich M$ wohl gehörig verschätzt.
> > Mal schauen, womit sich das Patent(ver)wesen
> > möglicherweise verschätzt haben wird.
> 
> Inwiefern hat sich Microsoft bei Vista verschätzt, und was hat das mit
> dem Patentsystem zu tun?

Ballmer hat wohl vor einigen Wochen zugegeben, daß der Umsatz
weit weniger groß ist, als erwartet wurde.

Und ich meinte damit nur: vielleicht wird das Patentsystem, wenn es
sich mit Trivialitäten weiter aufbläht eines Tages kollabieren.
Dann dauert ein Entscheid über nen Patentantrag wesentlich länger als
der Produktlebenszyklus...
   ...dann könne sich die Erben des Unternehmers noch drüber streiten ;-)





> 
> > Es gibt so viele Patente, die in den Schubladen der Firmen schlummern
> > (nicht kaputtbare Glühbirnen zum Beipiel hat Psram auch schon seit Jahrzehnten,
> 
> Seit Jahrzehnten? Bist du sicher, dass du richtig informiert bist? Dann
> wäre das Patent nämlich schon lange abgelauten.

Das eine oder andere ist dann wohl auch schon abgelaufen (ach deswegen
findet man nun überall sie Dtromsparlampen ;-)); andererseits
in USA lassen sich diese Rechte beinahe unbegrenzt verlängern.
Wer weiss, wann das hier auch noch eingeführt wird?

Gruß,
   Oliver



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