[linux-l] Linux, Dell, Novell, Microsoft...

[Henry Dibbel]

Peter Ross schrieb:
> On Wed, 16 May 2007, Ivan F. Villanueva B. wrote:
> 
>> "Moglen says that free software is a fundamental requirement for a democratic
>> and free society in which we are surrounded by and dependent upon technical
>> devices. Only if controlling these devices is open to all via free software, can
>> we balance power equally"
> 
> Die 100 Jahre Deutschland, als annaehernd saemtliche Kommunikationsmittel 
> unter der Kontrolle der Deutschen Post waren, waren Sklaverei.

Ich denke mal, dass erst mit der verbesserten Bildung einer breiten
Masse klar wurde welche Ressourcen durch den Staat und welche durch die
Privatwirtschaft verwaltet werden sollten.

Ich persönlich stehe auf den Standpunkt, das jede Ressource mit der
Eigenschaft Grundbedarf, nicht privatisiert werden darf.

Nur ein Beispiel - Wasser... (wenn es jetzt auch nicht hier her gehört)
- ich könnte platzen, wenn ich sehe was sich da heraus genommen wird.

Selbst die Ressource Energie-Erzeugung hätte ich als Staat nicht
hergegeben!
Erspart mir bitte das Gesülze - wer soll das alles bezahlen - schaut auf
eure Strom- /Wasser-Rechnungen und freut euch wie schön billig der
Wettbewerb uns das alles gemacht hat!

Wettbewerb ist nicht immer die Lösung für die Verteilung von Ressourcen,
sehr schnell können da Schieflagen erzeugt werden (gerne auch mal mit
Absicht), die dann anderen teuer zustehen kommen.
Konkurrenten werden einfach mal übernommen - wo bitteschön bleibt da der
Wettbewerb - alles nur Betrug!

Böse Zungen behaupten ja - wir hier in Deutschland bezahlen den Leuten
in einigen skandinavischen Ländern die Stromrechnungen...

Bei den Kommunikationsmitteln sieht es etwas anders aus - hier brauchen
wir eigentlich nur ganz wenige, einfache Wege um uns mitzuteilen.
Ich kenne Leute, die haben seit Jahren kein Fernseher mehr, es gibt auch
bei uns in Deutschland Menschengruppen die nicht einmal ein Telefon,
geschweige denn einen Computer mit DSL/Kabel-Anschluss haben und das
komische ist - die leben immer noch ;)

Die heutigen Kommunikationsmittel dienen eigentlich nur der Optimierung
der Übertragungswege von Information, was in einigen Bereichen enorm
wichtig ist - in anderen Bereichen allerdings sehr übertrieben wird und
nur zum Kohle verdienen forciert wird.

> 
> Ich bin dafuer, dass Qasipolitikdogmatiker, die sich in die IT-Welt 
> verirrt haben, ab sofort gegen Monopole staedtischer Wasserwerke 
> demonstrieren, unter dem Motto "Offenes Klo".

...ich schätze mal da werden erst einige Ausschüsse fällig werden, wegen
der Standardisierung der offenen Klos und der Wahl eines
Vorstandsvorsitzenden für die Verwaltung der Verwaltung der offenen
Klo-Verwaltung...


> Ansonsten: Demokratie ist ein Gesellschafts-, kein Technologiekonzept. 
> Ihre Offenheit wird durch die Miglieder dieser Gesellschaft bestimmt, 
> nicht durch Technologien.
> 

Leider halten sich hier die Interessenverbände bestimmter
Wirtschaftsbereiche genau daran, sie begreifen sich als, was du da oben
beschrieben hast, Mitglieder dieser Gesellschaft und als solche kann man
frei die politischen Elemente beeinflussen, die man braucht.

Ich habe manchmal das Gefühl, die heutigen Vertreter des Volkes fummeln
mit Werkzeugen an den Problemen unserer Gesellschaft rum - wie jemand
mit einem Schweissbrenner an einer SMD-Platine...

> Technokraten neigen dazu, die ihnen vertrauten Technologien und indirekt 
> dadurch das eigene Wissen zu ueberschaetzen.

Sie leben meist in einer starren von Gesetzen und Richtlinien
durchzogenen Welt die meist älter sind als sie selbst.
Deshalb funktioniert ja auch die Beeinflussung der Technokraten so
schön, sie arbeiten nach/mit Methoden die es "draussen" schon lange
nicht mehr gibt... (schön, ist vielleicht ein wenig übertrieben)
Und deshalb versteht sie auch kein Aussenstehender, das ist so, als ob
jemand einen USB-Stecker in eine RS232-Buchse steckt, das hält
vielleicht sogar - funktioniert bloss nicht ;)


...sorry wenn ich da ein wenig vom Thema abgewichen bin.

Heute - darf ich das mal ;)

Viele Grüsse an alle Geschlechtsgenossen...

Henry