[linux-l] Linux, Lizenzen, Betriebssysteme
olafBuddenhagen at gmx.net
olafBuddenhagen at gmx.net
Fr Nov 9 02:06:05 CET 2007
Hallo,
On Thu, Nov 08, 2007 at 03:06:06PM +1100, Peter Ross wrote:
> On Wed, 7 Nov 2007, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:
> > Selbst fuer Linux an sich wird GPLv3 ja auch nicht kategorisch
> > ausgeschlossen...
>
> Von Linus Torvalds schon.
Seltsam, http://lkml.org/lkml/2007/6/10/148 lieszt sich fuer mich ganz
anders:
Btw, if Sun really _is_ going to release OpenSolaris under GPLv3,
that _may_ be a good reason. I don't think the GPLv3 is as good a
license as v2, but on the other hand, I'm pragmatic, and if we can
avoid having two kernels with two different licenses and the friction
that causes, I at least see the _reason_ for GPLv3.
On Thu, Nov 08, 2007 at 03:47:09PM +1100, Peter Ross wrote:
> Zu Linus Torvalds und Linux:
>
> http://lkml.org/lkml/2006/9/25/161
>
> Es wird wahrscheinlich einigen schon aus den Ohren rauskommen, deshalb
> will ich auch diesem Thread nichts mehr zufügen.
>
> Hier sind aber im Laufe der letzten Monate einige Lizenz-Mythen und
> -Lügen aufgetischt worden, daß es vielleicht mal wert ist, dieses
> recht präzise Statement von Linus Torvalds zu lesen.
>
> Es enthält einige Korrekturen und Auffassungen konträr zu
> Listenmitgliedern zu Themen wie Copyright, GPLv2/3, DRM und Linux,
> FSF, Free Software, Open Source.
Nun, ich weisz nicht auf welche Auffassungen Du anspichst; meine
jedenfalls nicht -- denn diesen widerspricht diese Mail kaum. Im
Gegenteil, sie bestaetigt sogar vieles was ich gesagt habe! :-)
Dass Linus eine andere Sicht darueber hat, ob die Lizenz sich mit Sachen
wie DRM beschaeftigen sollte, ist ja nichts neues. In der Mail
bestaetigt er ganz direkt, was ich zur Ursache dieser unterschiedlichen
Ansichten gesagt habe: Als Vertreter des "Open Source"-Lagers ist ihm --
im Gegensatz zu Anhaengen freier Software -- die Freiheit der
Endanwender ziemlich egal; ihm geht es nur um Codeweitergabe.
Auch bestaetigt er mehr oder weniger direkt meine Aussage, das die
Veraenderungen in v3 vielen Leuten deshalb sauer aufstoszen, weil sie
die aeltere Version benutzt haben, ohne mit ihren eigentlichen Zielen
uebereinzustimmen.
Es gibt relativ weniges was mich an der Mail stoert:
> The whole "Open Source" renaming was done largely _exactly_ because
> people wanted to distance themselves from the FSF.
Diese Aussage ist irrefuehrend. Falls er hier ausschlieszlich von Linux
spricht, stimmt das wohl; und sicherlich gibt es auch einige andere
Projekte, die sich bewusst von der FSF distanzieren wollten. Aber
verallgemeinern kann man das nicht.
"Open Source" wurde hauptsaechlich von Eric Raymond ins Leben gerufen,
der selbst lange Zeit FSF-Unterstuetzer war; es war nicht gegen freie
Software oder die FSF gerichtet, sondern ganz im Gegenteil, ein Versuch
freie Software durch Betonung pragmatischer Aspekte besser zu verkaufen.
Wenn er sich spaeter von der FSF entfernt hat, dann wohl nur deshalb,
weil die FSF sich gegen diesen Ansatz gestellt hat.
> Similarly, the fact that rms and the FSF has tried to paint Linux as a
> GNU project (going as far as trying to rename it "GNU/Linux" at every
> opportunity they get) is their confusion, not ours.
Ich weisz nicht ob Linus wirklich die Position der FSF so falsch
versteht, oder sich absichtlich dumm stellt -- diese Aussage jedenfalls
ist voelliger Humbug.
Die FSF hat nie versucht, Linux als GNU-Projekt darzustellen, oder gar
umzubenennen. Linux ist ein Kernel. GNU/Linux ist ein Oberbegiff fuer
eine Familie von Betriebssysteme (Debian, Red Hat, Ubuntu etc.), die
Linux als Kernel verwenden, und an sonsten leichte Variationen des
GNU-Systems darstellen.
> If you want to fight DRM, do so by joining the Creative Commons
> movement. The problem with Disney is not that they use DRM, it's that
> they control the content in the first place - and they do that because
> content tends to be too monopolized.
>
> The whole "content" discussion has _nothing_ to do with an operating
> system. Trying to add that tie-in is a bad idea. It tries to link
> things that aren't relevant.
Diese Aussage ist, in Bezug auf GPLv3, auch verwirrend: In der
endgueltigen Fassung (und den spaeteren Entwuerfen) sind die
"DRM-Klauseln" sehr eng gefasst; sie befassen sich ueberhaupt nicht mit
den Inhalten. Sie stellen lediglich sicher, dass die von der Lizenz
gewaehrten Rechte an der Software an sich nicht ausgehoelt werden.
(Hatte ich glaub' ich an anderer Stelle schon mal erwaehnt.)
Es wird zum einen untersagt, Aenderungen an der Software selbst durch
technische Masznahmen zu verhindern. Zum anderen wird untersagt, die
Software selbst als "wirksame Kopierschutzmasznahme" zu definieren, so
dass nicht auf juristischem Wege Aenderungen an der Software verhindert
werden.
Wenn diese Bedingungen ein wirksames DRM auf Basis von GPLv3-Software
verhindern, dann ist das ein Nebeneffekt, nicht eigentlicher Zweck
dieser Bestimmungen. Die GPL kann nun mal keine Kompromisse bei der
Durchsetzung der Freiheiten eingehen, nur damit ein bestimmtes
haessliches Geschaeftsmodell moeglich ist...
-Olaf-
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