[linux-l] Sinn von Neuerungen (was: Sinn von wine [war:] amr konvertieren)

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Mo Feb 11 23:16:54 CET 2008


* Norm at n Steinbach wrote on Mon, Feb 11, 2008 at 00:31 +0100:
> Das liegt mit Sicherheit weder an HotPlug, noch an $Whatever
> [...]  lief trotzdem soweit durch, dass man per ssh nachträglich alles 
> korrigieren konnte, was nicht korrekt gebootet war. 

suuuuper. Genau dafür brauch ich Linux. Um nachträglich alles
korrigieren zu können, was nicht korrekt gebootet ist...

> >Heute ist das alles ziemlich kompliziert. Warum? Die meisten
> >machen mit ihrem Computer immer noch das gleiche wie vor 10
> >Jahren und zwar eine Form von Textverarbeitung...
> Das ist aber auch nur eine sehr oberflächliche Sicht der Anwenderebene. 
> Vor 10 Jahren kam noch niemand auf die Idee, einen USB-Datenträger 
> einfach anzustöpseln, und dieser wurde vom System automatisch erkannt. 

Früher hat man eine Diskette eingeschoben und auf A: geklickt.
Hatte doch keiner ein Problem damit. Solaris oder vielleicht noch
Sun OS hatte da schon automounter. Ging alles.
Heute muss sich halt ein Fenster öffnen, wo gefragt wird, ob man
Ordner öffnen, nichts tun oder sonstwas will. So ein riesiger
Mehrwert ist da für mich jetzt nicht erkennbar... Nur
funktioniert es leider nicht so gut, weil die Automatik nur
weiss, was oft gut gewünscht ist, was im Einzelfall falsch ist
und damit zwangläufig dazu führt, dass es nicht immer und damit
nicht zuverlässig funktioniert.

> Wie einfach war es vor 10 Jahren unter Linux eine CD zu
> brennen? 

Vor sieben Jahren hat man google gefragt und mit der gefundenen
Kommandozeile ne CD gebrannt. Gestern rief ein Bekannter an, der
gerade seine Diplomarbeit brennen wollte (und nicht sooo der
Linuxexperte ist), was er tun solle, wenn das Brennprogramm bei
genau dem wichtigen Ordner hängen bleibt...

> Oder auch nur, eine zu rippen und vom wav- ins mp3-Format
> umzuwandeln? DVDs? W-LAN? Undsoweiter....  

Nee nee, das klappt nicht. Ich behaupte, die Zuverlässigkeit wäre
höher gewesen, nicht dass es mehr Funktionen gegeben hätte. W-LAN
ist ein prima Beispiel, damit hatte ich unter Linux viele
komische Probleme und selbst unter Windows ist es nicht "rundum
sorglos" und "stört" manchmal sogar das LAN. Nee, WLAN ist kein
Beispiel für herausragende Stabilität.

zu wav- ins mp3-Format umwandeln: ein Bekannter von mir hatte
damals Linux hauptsächlich genutzt, um Internetradio aufzunehmen,
weil stabiler als Win. Inwzischen nutzt er Win (weniger weil Linux
instabiler wäre, als vielmehr weil Win auch stabil sein kann,
wenn man es richtig behandelt :)).

> Merke: Selbst wenn sich die Anwendungen nicht unbedingt
> vermehrt haben (ggü. dem, was vor 10 Jahren im Terminal möglich
> war), 

nicht vermehrt?! Man hat heute mehrere DVDs Software. Früher
hatte man z.B. ne CD voll. Bei einer CD voll sind vielleicht eine
Million Bugs drin, bei 5 DVDs (mit schneller time-to-market, was
früher keinen Geek interessiert hat) aber eine Millarde. Zahlen
frei erfunden.

> so sind diese heute alle GUI-basiert was noch eine
> zusätzliche Komplexitätsebene hinzufügt.  

Genau. Auf diese Ebene kann man leider nicht so einfach
verzichten, selbst wenn man die GUI nicht mitinstalliert (was
selbst zum Teil gar nicht so einfach ist).

Das führt dann am Ende dazu, dass OpenWRT (vollkommen GUI frei)
die Platte beim booten nicht (immer) mountet...

> Aber welcher einache User will schon Kommandozeilenbefehle mit
> kB-langen Befehlsoptionen und Verknüpfungen zu anderen Befehlen
> lernen? ...

Ich finde es besser, es geht umständlich aber immer als manchmal
gar nicht. Versagt dann nämlich genau dann, wenn man es braucht.
Umständlich heisst, man schreibt sich einmal ein Skript und es
geht immer. Bei GUIs ist oft in der nächsten Version schon jeder
zweite Knopf woanders und Automation schwierig. Es gab mal ein
OS, dem man nachgesagt hat, dass es dieses Problem lösen würde,
und zwar OS/2, aber das hatte bestimmt auch Nachteile.

Mal in 10 Jahren nochmal gucken, was sich getan hat :)

oki,

Steffen

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Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.




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