[linux-l] OpenSource -Strategien

Christian Maxen christian-maxen at gmx.de
Di Dez 7 12:04:51 CET 2010


Hallo,

* * Christian Maxen schrieb:
* Jörg Schmidt Am Monday 06 December 2010 23:21:03
> > Ja aber ;-)

> na sicher auch "aber"
Ja aber auch. Es gibt wohl viele verschiede 'logische Aber'!?

OT
> > Regierenden im Namen von privat Wirtschaftenden
> > passt das ganz
> > gut; [...]
> das ist doch völlig unbestritten nur ändert es nichts an der
> grundsätzlichen Tatsache das sich auch die bürgerliche Oberschicht
> ehrenamtlich engagiert.
Im vereinfachenden Oben-/Unten-Schichtenmodell, ja.
> > ??? AH! Jetzt weiß ich .. Innocence in danger und so .. um
> > noch mehr Gelder zu
> > generieren. Oder meinst Du die Millionen- und Milliardenschweren
> > gemeinnützigen Träger, Vereine oder (Bertelsmann-)Stiftungen,
> > die sich durch
> > Ehrenamt, EineuroJob und ABM unser aller öffentlichen Kassen bedienen?
>
> Nein, ich meinte Diejenigen die Verantwortung wahrnehmen die aus Eigentum
> erwächst, seien es z.B. Vordenker aus der Unternehmerschaft welche sich für
> die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens stark machen oder
> seien es inhabergeführte Unternehmungen, die Verantwortung für ihre
> Mitarbeiter und ihr Umfeld übernehmen.
Gerne! Ich gucke mal im GG, wie sich das alte römische(?)Eigentumsrecht 
entwickelt hat .. Artikel 14 Absatz 2:"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch 
soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Dann ist ja gut.

OT
> Ach übrigens:
> auch ich kann mich aus öffentlichen Kassen bedienen, wenn ich für die mir
"Bedienen" assoziiert 'negativ'.
> genehmen steuerbegünstigen Dinge etwas spende und Steuern spare und
> möglicherweise so zielgerichtet spende das es mir beruflich nutzt. Beispiel
> wäre das ich an eine als ehrenamtlich anerkannte Organisation spenden kann,
> die freie Software fördert, und die dann mit dem Geld Preise für freie
> Software auslobt und ich diese Software später beruflich verwerten kann.
Ja, Geld hilft. 
> Diesen Einwurf mal nur um hier zu verdeutlichen das man nicht ein (böser)
> Millionär sein muß um durch Spenden Vorteile zu haben.
Ich hab'nichts gegen Millionär'innen.
Das Gegenteil von 'böse' ist 'lieb', von 'gut' ist schlecht.. von friedlich..

Ich möchte heut-zu-tage nicht in der Verantwortung für viel Geld sein; und 
nachts erst recht nicht ;-) Geld ist mir Mittel, oder Werkzeug. Gut wenn es 
gut funktioniert. 'Den kleinen Leuten' wird es leider als alltägliches 
Tauschmittel entzogen und dient (Hartz IV-Niveau) Größtenteils 
system-erhaltendem Transfer. Das Geld fließt dabei (im vereinfachenden 
3-Schichten-Modell) von der steuerzahlenden Mittelschicht, über eine wie auch 
immer geartete Unterschicht, an eine zunehmend entartete Oberschicht. 
Durchaus wertend, aber ohne Neid.

UNOT
Der Alltag wird auf 'ohne Geld' und 'Chipkarten' im Kultur-, Bildungs-, 
Gesundheits- und Wohlfahrtssystem umgestellt. Das verstehe ich gut:'Alles 
Geld den Reichen!' ist OK für mich. Ich liebe Systeme, die ohne Geld 
funktionieren(und mit Geld noch viel besser). Systeme die sich selbst 
überflüssig machen, um sich endlich im Nichts in Nichts auf-zu-lösen, was 
gibt es Schöneres?

>>> Allerdings begehen sie genau solche Fehler die die linken WEltverbesser,
> > > nämlich glauben sie durch ehrenamtliche Tätigkeiten eine vernünftige
> > > Grundorganisation der Welt entbehrlich machen zu können.
> > 'Vernünftige Grundorganisation' der Welt. Puh, welche Welt,
> > die der Armen oder
> > die der Reichen?
> Die Welt Aller, denn in einer bürgerlichen Gesellschaft werden ja "Arm" und
> "Reich" gemacht und sind nicht feststehend wie z.B. im Feudalismus.
Relativ feststehend. Es war noch nie so leicht, mit dem größten Schrott Geld 
zu verdienen. Miete Dir eine grooße Halle und mach' sie bis unters Dach, voll 
mit Computer-Schrott .. und die Rente ist sicher!

OT
Für mich beschreibt ein Modell im Sinne eines 'Inneren Kolonialismus' die 
derzeitigen Verhalten und Verhältnisse gut[]:"Als Kolonialismus bezeichnet 
man eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in der die zentralen 
Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine kulturell 
verschiedene und nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonial[damen 
und] -herren unter hauptsächlicher Bezugnahme auf deren Interessen 
beschlossen werden."[] http://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialismus

UNOT
> > [..]
> > Freie Software und Freie Software assoziierte Gruppen ermöglichen mir
> > mit-zu-machen, als Mitglied der (ganz großen) Gesellschaft
> > dabei zu sein,
> > wahr- und ernst genommen angehört zu werden.
> > Meine Welt hat sich, Dank Freier Software und Dank den
> > Macher'innen und
> > Unterstützer'innen von Freier Software grundlegend geändert
> > und verbessert!
> Das hat doch aber garnichts mit freier Software, sondern den Menschen zu
> tun mit denen Du Dich zusammen engagierst.
Die Art der Mittel, der Technik, Werkzeuge und Instrumente und die Weise der 
Beschäftigung im gemeinsamen Interesse, entscheidet wesentlich über 'die 
Typen' oder den 'Menschenschlag'. Es gibt tausende Stammtische und 
Thementreffen, Initiativen, Tanz- und Musikgruppen,

 .. und mehr als 23 'Freie Software assoziierte Gruppen' in Berlin  
http://linuxwiki.de/LugsInBerlin und Brandenburg,
mit Kalender http://www.gridcal.org/ 

OT
> Es ist meines Erachtens 
> jedenfalls falsch behaupten zu wollen dass Du gleiche 'Erfüllung' nicht
> z.B. auch in Projekten des Umweltschutzes, der Unterstützung von
> Behinderten, der Jugendarbeit oder Sonstigen finden könntest.
Du schreibst 'Es ist .. falsch zu behaupten .. dass .. nicht..'. Das ist mir 
zu viel falsch+nicht. Der 'Erfüllung in Projekten' stimme ich voll zu, mit 
besonderem Augenmerk auf die lokal-regional eingebundene Kinder-, Jugend und 
Altenarbeit, unbezahlbare Arbeit und einmalige Lebensleistung.
> Anders gesagt:
> wenn ich mich in meiner Freizeit für FOSS engagiere sehe mich auf selber
> Stufe mit jemandem der z.B. den Freizeitsport von Jugendlichen unterstützt
> oder sich im Tierschutz engagiert.
>>> [..] >> [..] > [..]

UNOT
>> "Ich will kein Geld" sagte die Freie Software.
> Und das sagt sie nicht, sie äußert sich zu diesem Thema nämlich garnicht,
> weder Pro noch Kontra. Es gibt nicht eine einzige (relevante) Lizenz für
> Freie Software, deren Lizenzbedingung einen Passus umfasst das mit der
> Software kein Geld gemacht werden dürfe, [..]
Ja, genial!
> [..] denn nicht Geld verdienen zu 
> dürfen wäre schlicht diskriminierend, wie es auch diskriminierend wäre den
> Einsatzzweck der Software vorzuschreiben. So wirst Du beispielsweise nicht
> eine anerkannte Lizenz für freie Software finden die festschreibt das die
> unter ihr stehende Software nur für friedliche Zwecke eingesetzt werden
> dürfe.
'A GNU is no GUN':Ich gehe auf dieses Thema nicht ein.

> In beiden Dingen und vielen Weiteren ist Freie Software eben wirklich frei,
> sie diskriminiert keinen Anwender und keinen Anwendungszweck, im Guten wie
> im Schlechten.
Ja und :-) das Gute ist das:"Emanzipierende Aspekte können schon im 
(System-/Software-)Design, in Architektur und Struktur eingebracht werden!"

Alles Gute und bis bald
maxen



Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l