[linux-l] OpenSource -Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Mo Dez 6 23:21:03 CET 2010


Hallo,

Christian Maxen schrieb:
> Ja aber ;-) 

na sicher auch "aber"

> Regierenden im Namen von privat Wirtschaftenden 
> passt das ganz 
> gut; [...]

das ist doch völlig unbestritten nur ändert es nichts an der grundsätzlichen Tatsache das sich auch die bürgerliche Oberschicht ehrenamtlich engagiert.

> ??? AH! Jetzt weiß ich .. Innocence in danger und so .. um 
> noch mehr Gelder zu 
> generieren. Oder meinst Du die Millionen- und Milliardenschweren 
> gemeinnützigen Träger, Vereine oder (Bertelsmann-)Stiftungen, 
> die sich durch 
> Ehrenamt, EineuroJob und ABM unser aller öffentlichen Kassen bedienen?

Nein, ich meinte Diejenigen die Verantwortung wahrnehmen die aus Eigentum erwächst, seien es z.B. Vordenker aus der Unternehmerschaft welche sich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens stark machen oder seien es inhabergeführte Unternehmungen, die Verantwortung für ihre Mitarbeiter und ihr Umfeld übernehmen.

Ach übrigens: 
auch ich kann mich aus öffentlichen Kassen bedienen, wenn ich für die mir genehmen steuerbegünstigen Dinge etwas spende und Steuern spare und möglicherweise so zielgerichtet spende das es mir beruflich nutzt.
Beispiel wäre das ich an eine als ehrenamtlich anerkannte Organisation spenden kann, die freie Software fördert, und die dann mit dem Geld Preise für freie Software auslobt und ich diese Software später beruflich verwerten kann.

Diesen Einwurf mal nur um hier zu verdeutlichen das man nicht ein (böser) Millionär sein muß um durch Spenden Vorteile zu haben.

> > Allerdings begehen sie genau solche Fehler die die linken 
> WEltverbesser,
> > nämlich glauben sie durch ehrenamtliche Tätigkeiten eine vernünftige
> > Grundorganisation der Welt entbehrlich machen zu können.
> 'Vernünftige Grundorganisation' der Welt. Puh, welche Welt, 
> die der Armen oder 
> die der Reichen? 

Die Welt Aller, denn in einer bürgerlichen Gesellschaft werden ja "Arm" und "Reich" gemacht und sind nicht feststehend wie z.B. im Feudalismus.

> Ich bin arm und Hartz IV'ler. Nichts hat mich reicher gemacht 
> als arm zu sein. 
> Freie Software und Freie Software assoziierte Gruppen ermöglichen mir 
> mit-zu-machen, als Mitglied der (ganz großen) Gesellschaft 
> dabei zu sein, 
> wahr- und ernst genommen angehört zu werden. 
> 
> Meine Welt hat sich, Dank Freier Software und Dank den 
> Macher'innen und 
> Unterstützer'innen von Freier Software grundlegend geändert 
> und verbessert!

Das hat doch aber garnichts mit freier Software, sondern den Menschen zu tun mit denen Du Dich zusammen engagierst. 
Es ist meines Erachtens jedenfalls falsch behaupten zu wollen dass Du gleiche 'Erfüllung' nicht z.B. auch in Projekten des Umweltschutzes, der Unterstützung von Behinderten, der Jugendarbeit oder Sonstigen finden könntest.

Anders gesagt:
wenn ich mich in meiner Freizeit für FOSS engagiere sehe mich auf selber Stufe mit jemandem der z.B. den Freizeitsport von Jugendlichen unterstützt oder sich im Tierschutz engagiert.

> > Nein, damit sage ich nicht das FreieSoftware ihrem WEsen nach ein
> > Almosen wäre, aber sie ist das ihrer Wirkung nach für diesen
> > Personenkreis
> Welcher Personenkreis jetzt .. Hartz IV'ler, 

ja.

> linke 
> Weltverbesserer 

teils ja, teils nein.

> oder die 
> mit den Dollarzeichen in den Augen? 

nein.

> "Ich will kein Geld" sagte die Freie Software. 

Und das sagt sie nicht, sie äußert sich zu diesem Thema nämlich garnicht, weder Pro noch Kontra. Es gibt nicht eine einzige (relevante) Lizenz für Freie Software, deren Lizenzbedingung einen Passus umfasst das mit der Software kein Geld gemacht werden dürfe, denn nicht Geld verdienen zu dürfen wäre schlicht diskriminierend, wie es auch diskriminierend wäre den Einsatzzweck der Software vorzuschreiben. 
So wirst Du beispielsweise nicht eine anerkannte Lizenz für freie Software finden die festschreibt das die unter ihr stehende Software nur für friedliche Zwecke eingesetzt werden dürfe.

In beiden Dingen und vielen Weiteren ist Freie Software eben wirklich frei, sie diskriminiert keinen Anwender und keinen Anwendungszweck, im Guten wie im Schlechten.



Gruß
Jörg




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