[linux-l] OpenSource -Strategien

Jörg Schmidt joesch04 at web.de
Fr Dez 17 11:36:25 CET 2010


> Bei freier Software kann es aber vom Prinzip her kein Monopol eines
> Anbieters geben!

Selbstverständlich kann es das, wenn man die Dinge realistisch
betrachtet.

"realistisch" meint hier das man die Dinge nicht rein formal sehen darf
sondern auch Quatitäten berücksichtigen. Geht man nämlich schematisch
ran kommt man soonst schnell zur 'Erkenntnis' das es strenggfenommen
nirgens Monopole gibt da immer Konkurrenten mit 0,00000001% Marktanteil
da sein werden.

> Bei (wirklich) freier Software steht es *immer* anderen
> Anbietern offen,
> ebenfalls in den Markt einzusteigen, und auf gleicher Augenhöhe
> mitzuspielen.

Ja, natürlich steht es ihnen frei, nur es besteht kein Zwang dazu und
wenn dann niemand das Recht wahrnimmt können eben Monopole entstehen.

> Ich glaube das größte Hinderniss für die Akzeptanz freier Software ist
> die althergebrachte Vorstellung, dass Software ein Produkt ist,

das ist sie auch

> und
> jeweils einem einzelnen Anbieter gehört...

Nein, warum auch sollte das zwangsweise so sein

> > wenn Du mich beim Finanzamt anschwärzt das ich meinem Nachbarn
> > angeblich kostenlos sein Haus gebaut habe, habe ich morgen
> das FA auf
> > der Matte. Wenn Du mich anschwärzt das ich seit Jahren Software
> > programmiere und unter freier Lizenz verteile geschieht mir nichts.
>
> Der entscheidende Punkt ist das "angeblich". Wenn es *wirklich*
> kostenlos geschieht, dann ist *beides* absolut legitim.

Nein, das ist es eben nicht, denn sonst wäre es ja möglich das wir alle
Steuern völlig vermeiden indem wir Tauschbörsen errichten und niemand
mehr gegen Geld arbeitet.

> > Und das hilft uns volkswirtschaftlich inwiefern weiter?
> Entweder Dinge
> > sind generell denkbar oder sie sind es nicht. Ehrenamtliche
> Tätigkeit
> > ist ja gerade keine allgemeine LÖsung wie eine Volkswirtschaft zu
> > organisieren
>
> Wer sagt das? Die Volkswirtschaft ist nicht Selbstzweck -- sie dient
> einzig und allein dazu, dass am Ende den Menschen die
> nötigen/gewünschten Dinge und Dienstleistungen zur Verfügung stehen.
> Wenn das bei bestimmten Dingen ehrenamtlich funktioniert, dann ist das
> volkswirtschaftlich gesehen perfekt!

Nein, im Gegenteil denn unsere Volkswirtschaft basiert auf Kapitalismus
und dessen Triebkraft ist einzig Profit und wo es weniger Profikt gibt
wird die VW geschwächt.

Wäre Kapitalismus nicht unsere Basis könnte das völlig anders aussehen,
nur ist Kapitalismus derzeitig unsere Basis.

> > ist und auch bei FOSS geht das nur solange gut wie ihre Verbreitung
> > nicht zu weitgehend ist, allein hoffen wir ja alle das sie
> sich immer
> > weiter verbreitet, nur dann muß das kommerziell flankiert sein.
>
> Das widerspricht sich beides nicht. Die wirklich guten Projekte (allen
> voran Linux) haben eine gesunde Mischung, bei der kommerzielles
> Unternehmen und Hobbyentwickler zusammenarbeiten und sich gegenseitig
> ergänzen.

JA EBEN, eine gesunde! Mischung und nicht eine Einseitigkeit die
entstehen könnte durch Zurückdrängung kommerieller Aktivitäten.

> Das Verhältnis ist dabei von Projekt zu Projekt unterschiedlich, und
> hängt hauptsächlich von der Zusammensetzung der Zielgruppe ab.

Nein, es hängt von der Interessenslage der Projektbeteiligten ab.


Gruß
Jörg




Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l