[linux-l] OpenSource -Strategien

olafBuddenhagen at gmx.net olafBuddenhagen at gmx.net
Mo Dez 20 01:48:03 CET 2010


Hallo,

On Sat, Dec 18, 2010 at 11:29:18AM +0100, Jörg Schmidt wrote:

> > > Beispielsweise überall dort wo soziale Not durch kostenfreie FOSS
> > > gelindert werden soll, statt richtigerweise
> > > gesellschaftlich-politisch-wirtschaftliche Ursachen der Not zu
> > > bekämpfen
> >
> > Und das ist *wo* der Fall?
> 
> Aus meiner Beruferfahrung z.B. bei Jugendclubs, Projekten im Umfeld
> schulischer Aktivitäten und Ähnlichem.
> 
> Wenn ich z.B. gerufen werde und mir Verantwortliche sagen sie müssen
> jetzt auf OOo umstellen (und auf Vieles WEitere nur mein berufliches
> Tätigkeitsfeld ist vorrangig OOo) ohne es zu wollen, sondern nur weil
> wieder einmal öffentliche Mittel zusammengestrichen wurden, ist das
> klarer und eindeutiger Beleg dafür was ich eingangs sagte.

Nein -- es ist nur ein Beleg dafür, dass sie vorher unnötig Geld für
proprietäre Lizenzen verschwendet haben, dass sie für wichtigere Sachen
hätten einsetzen können :-)

Ich sage nicht, dass ich es gut finde, wenn Mittel für öffentliche
Einrichtugen gestrichen werden -- aber Mittel sind nun mal nicht
unbeschränkt, und die richtigen Prioritäten setzen muss man *immer*.

Vor allem mag ich aber nicht glauben, dass die Kürzung der Mittel
tatsächlich mit der Begründung erfolgt ist, dass sie doch freie Software
benutzen könnten?...

> kurzum: es ist falsch zu glauben das Energiekonzerne einen natürlichen
> Hang zur Kernkraft hätten, denn sie bevorzugen Kernkraft nur so lange
> wie sie die besseren Profite verheisst und es ist genauso falsch zu
> glauben das Konzerne wie MS einen natürlichen Hang zu propritärer
> Software haben, denn sobald FOSS mehr Profite verspricht wird
> natürlich MS auf FOSS setzen (und damit meine ich ausdrücklich nicht
> FOSS zu PR-Zwecken, sondern faktisch).

Klar -- nur wird freie Software Microsoft erst dann mehr Profite
versprechen, wenn die Dominanz sowiet gebrochen ist, dass sie an sonsten
*massiv* an Marktanteilen verlieren.

Ich beneide Microsoft nicht um ihre Situation. Sie sitzen zwar auf
gigantischen Geldbergen, und noch kommt jedes Jahr ein riesiger Haufen
dazu -- aber sie wissen auch, dass das nicht so bleiben wird. Sie wissen
genau, dass sie die weitere Verbreitung freier Software langfristig
nicht verhindern können, und sie ihre proprietären Produkten in ihren
bisherigen Kernmärkten irgendwann nicht mehr verkaufen können. Sie
wissen aber genauso gut, dass sie mit freier Software niemals so
unanständig hohe Gewinnmargen erzielen können, wie mit dem Verkauf von
Individuallizenzen in ihrer derzeit noch bestehenden Monopolposition.
Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich an dem absteigenden
Modell so lange es nur irgendwie geht festzukrallen, während sie
gleichzeitig versuchen, sich auf anderen, weniger "problematischen"
Märkten zu etablieren -- und/oder sich mit zukünftig geringeren Profiten
zu arrangieren...

Lasst uns eine Träne vergießen für Microsoft's Aktionäre ;-)

-antrik-



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