linux-l: HISAX unf Filesystem

Guenther Thomsen tho at thomsen.isdn.cs.tu-berlin.de
Di Okt 12 11:12:17 CEST 1999


In message <3802646B.D2C27FFD at running-systems.de>, Joachim von Thadden writes:
> kraft at zeiss.de wrote:
> [...]
> >       2.  I4L wieder mit YAST aktiviert - Rechner bleibt beim Systemhochfah
> ren plötzlich nach
> >             HISAX-Aktivierung komplett stehen (3 Versuche)
> > 
> >            Danach ISDN-Karte ausgebaut damit HISAX-ini abbricht.
> > 
> >             Jetzt kommen Meldungen , daß das Filesystem korrupt ist und ich 
> muß mich als  none# mit
> >             root-password anmelden.
> > 
> > Ich bin noch kein Linux-Experte und bitte um Hilfe, bevor ich alles neu ins
> tallieren muß.
> > 
> >    mfG Jürgen Kraft
> >   Kraft at zeiss.de
> > 
> 
> Böse Sache: Wenn ich's richtig verstehe kann er automatisch Deine
> Dateisysteme nicht mehr reparieren. Das ist was für Oncel Doc. Du mußt
> in der provisorisch gestarteten Shell die Dateisysteme, bei denen er
> nicht korrigierbare Fehler gefunden hat,von Hand das Checking
> wiederholen:
> 
> /sbin/fsck.ext2 /dev/xyz
> 
> Dann gibt's 'ne Menge Ausgaben und schließlich auch 'ne Menge Fragen.
> Bevor wir jetzt 'nen Kurs im ext2-FS machen sagts Du auf alle JA (keine
> Gewähr). Wenn Dateinamen dabei auftauchen, AUFSCHREIBEN. Die mußt Du
> später alle von Hand überpüfen. Und Achtung: Die Pfade sind relativ zum
> Mountpunkt, wo Du später die Partitionen einhängst.
> Mit etwas Glück läuft danach Dein System wieder. Du mußt aber brav ALLE
> Partitionen Checken, in denen er Fehler gefunden hat. Zudem solltest Du
> zuvor mit "mount" überprüfen, das alle Partitionen, die Du checken
> willst, nur "read-only" (ro) gemountet sind, sonst mußt Du sie mit mount
> -o "remount,ro" /dev/xyz  zunächst in diesen Status bringen.
> 
> Viel Glück!!! (Hat bei mir immer funktioniert und nur einmal ist 'ne
> Datei wirklich beschädigt worden))
> 
> Mit freundlichen Grüßen/Sincerely
> 	Joachim von Thadden
>     "Never run a touching system!"
> 
Da bin ich ganz anderer Ansicht. Wenn (e2)fsck Dir eine 'UNEXPECTED 
INCONSISTENCY; RUN fsck MANUALLY.' Warnung liefert - dann bedeutet
dass genau jenes, das Filesystem ist inkonsistenz und zwar ueber den
Grad hinaus, den fsck selbstaetig reparierern kann. Nun ist es zwar,
wie Joachim ganz richtig erwaehnt, oftmals moeglich, fsck 'manuell'
zu starten, doch ist der Erfolg ungewiss und lohnt die Muehe nur, 
wenn kein Backup vorhanden ist und wichtige Daten drohen verloren-
zugehen. In unguenstigen Faellen, wird Dich fsck _sehr_ viele Fragen
stellen. Da Du das System gerade erst installiert hast, empfehle ich
dringend, in den sauren Apfel zu beissen und die Prozedur noch ein-
mal zu beginnen (ja, ich weiss, dass ist genau die vorgehensweise
von Apple- und Windowsusern und von *nix sollte man mehr erwarten
und tatsaechlich besteht ja auch die von Joachim vorgeschlagene
Alternative, doch halte ich sie in diesem Fall fuehr ungeeignet).

Die oben beschriebene Warnung ist Zeichen eines ernsten Fehlver-
haltens. Wenn man vergisst, ein System herunterzufahren, bevor
der Reset/Ausschalter betaetigt wird, ist fsck ueblicherweise
in der Lage, den Schaden so weit zu beheben, dass kein weiterer
entsteht (das FS wieder in einen konsistenten Zustand ist) -
verloren Daten (Daten in Puffern zum Zeitpunkt des Ausschaltens)
rettet es nicht. Es hilft ein wenig, sollte ein System auf Eingaben
von der Tastatur nicht reagieren und ein Einloggen ueber's Netz oder
serielle Schnittstelle ist nicht moeglich, vor dem Ausschalten einige
Sekunden (min. 30) zu warten, so dass Puffer zurueckgeschrieben werden
koennen.

Ich habe obige Warnung _nur_ bei Fehlerhafter bzw. ungenuegsam
unterstuetzer Hardware (fehlerhafte Terminierung am SCSI Bus, 
mangelhafter SCSI-HA driver, fehlerhafte SCSI-Disk, fehlerhaftes
second level cache Modul) erhalten. Linux ist da nur vorzuwerfen,
das Hardwaretreiber in Alpha Qualitaet nicht immer als solche zu 
erkenen sind.
 
Guenther



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