linux-l: OT: Ungenauigkeiten

Jens-Uwe Morawski morawski at gmx.net
Mo Aug 7 19:27:03 CEST 2000


On Sun, 06 Aug 2000 Ole Streicher wrote:
> Hallo Jens-Uwe!
> 
> >>>>> "JM" == Jens-Uwe Morawski <morawski at gmx.net> writes:
> JM> Das Programm an dem ich arbeite ist ein Simulationsprogramm
> JM> welches iterativ (Newton-Raphson-Verfahren) ein System partieller
> JM> Differentialgleichungen löst.
> JM> Nun muß ich feststellen, daß die Ergebnisse zwischen den beiden
> JM> Architekturen stark schwanken,
> 
> Ist relativ normal. Gerade beim Loesen von Differentialgleichungen
> koennen sich kleine Ungenauigkeiten im Laufe der Rechnung ziemlich
> aufschaukeln - was nicht unbedingt heisst, dass eine der Loesungen
> falsch ist, solange es konvergiert (es kann ja auch zwei Loesungen
> geben). Ich kenne das Verfahren leider nicht, halte derartiges aber
> auch nicht fuer ausgeschlossen.
> 
Mich nervt vor allem, daß es unter Linux so schlecht konvergiert.
Das sich die Fehler aufschaukeln habe ich auch schon vermutet.
Wahrscheinlich liegts einfach daran.


> Andere Moeglichkeit ist, dass das Programm Zufallszahlen verwendet,
> die auf Linux anders berechnet werden als unter Solaris. "Simulation"
> hoert sich auch etwas nach Monte Carlo Methoden an...
> 
> Dritte Moeglichkeit ist, dass das Fortran-Programm (wie fuer aeltere
> Programme leider haeufig) schlicht nicht portabel ist- da werden
> haeufig irgendwelche "Tricks" verwendet, um Speicherplatz oder
> Rechenzeit zu sparen, die auf Rechner A funktionieren; bei B aber
> nicht. 
> 
Das waren alles stümperhafte Verfahrenstechniker (wie ich), die das
Programm geschrieben haben. Ich glaube nicht, daß da Tricks verwendet
wurden. :) Außerdem ist im Code nichtsdergleichen zu erkennen.

> JM> bzw. unter Linux manchmal garnicht zur Konvergenz gebracht werden
> JM> können.
> 
> Gibt es auch den umgekehrten Fall?
> 
Es gibt den Fall, das es auch unter Solaris nicht konvergiert, aber
dann gehts unter Linux erstrecht nicht. Das liegt einfach daran, daß
das DGL-System zu steif ist.

> JM> Ich suche nun einen Grund für das Verhalten und vielleicht Tips,
> JM> wie ich die Probleme umgehen kann.
> 
> Mir faellt nichts besseres ein, als dass Du Dir mal ueberlegen
> solltest, ob Linux wirklich *falsche* Ergebnisse liefert und welche
> Genauigkeit zu erwarten ist. Wenn der Fehler unter Linux groesser ist
> als erwartet, hat man einen Anhaltspunkt. 

Der Fehler ist zugegeben nicht so richtig bestimmbar, da nur die Praxis
die richtigen Ergebnisse liefert. Da das Modell aber auch
Vereinfachungen enthält, wird nie das Ergebnis aus der Praxis erreicht
werden. Jedoch Gibt es schon in der Linux-Simulation Werte, die nicht
so richtig nachvollziehbar sind, bzw. der Physik widersprechen.

Danke, Jens



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