linux-l: Re: dtp unter linux

Stefan Tietke stietke at diw.de
Mi Feb 14 18:38:34 CET 2001



On 11 Feb 2001, Robin S. Socha wrote:

> fehlt unter Unix immer noch. Andererseits: was will ich mit DTP, wenn X
> keine Vierfarbseparation kann? DTP gehört auf den Mac. Ehrlich.

Wo ist denn da das Problem? Ich dachte mir das so: Die Bildschirm-
darstellung läuft über Display Post-/Ghostscript. Das hat viele Vor-
teile, u.a. dass ich mich als Programmierer nicht drum kümmern muss.
Ich erzeuge einfach Postscript und benutze diesen sowohl zum
Drucken als auch zur Bildschirmdarstellung. Skalieren, rotieren etc.
sind so kein Problem. Intern arbeitet Display-Ghostscript mit der
normalen Ghostscript Rendering-Engine, man greift also auf ein
erproptes und gepflegtes Produkt zurück. Postscript selbst unter-
stützt mehrere Farbräume, unter anderem RGB, CMYK, CIE (alle
sichtbaren Farben) und Spotcolors, d.h. soweit ich es verstehe z.B.
Pantone. DisplayPostscript unterstützt zumindest RGB und CMYK.
Um die Konvertierung zwischen den Farbräumen kümmert sich der
Postscriptinterpreter on-the-fly.
Wenn ich mir mit gv eine Postscriptseite mit CMYK-Farbraum  am
Bildschirm anschaue, sehe ich ja auch die Farben...
Natürlich können Farben aus dem CMYK- oder gar CIE-Raum
nur begrenzt im RGB-Raum wiedergegeben werden, aber das
ist ein grundsätzlich-physikalisches Problem, das alle haben.

Was die Separation angeht, so gibt es den ColorTransfer Befehl,
der - soweit ich weiss in allen Farbräumen vorhanden - eine Art
"Gamma-Korrektur" für jeden "Farbvektor" einzeln ermöglicht.
Auf diese Weise ist doch ein einfaches ColorManagement oder
Separation (indem man alle Parameter bis auf einen auf "0" setzt)
möglich, sowohl am Bildschirm wie am Drucker, oder missverstehe
ich da etwas?

Ciao
Stefan.



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