linux-l: Re: dtp unter linux

Jens-Uwe Morawski morawski at gmx.net
Mi Feb 14 21:30:06 CET 2001


On Wed, 14 Feb 2001 Stefan Tietke wrote:
> On 11 Feb 2001, Robin S. Socha wrote:
> 
> > fehlt unter Unix immer noch. Andererseits: was will ich mit DTP, wenn X
> > keine Vierfarbseparation kann? DTP gehört auf den Mac. Ehrlich.
> 
> Wo ist denn da das Problem? Ich dachte mir das so: Die Bildschirm-
> darstellung läuft über Display Post-/Ghostscript. Das hat viele Vor-
> teile, u.a. dass ich mich als Programmierer nicht drum kümmern muss.
> Ich erzeuge einfach Postscript und benutze diesen sowohl zum
> Drucken als auch zur Bildschirmdarstellung. Skalieren, rotieren etc.
> sind so kein Problem. Intern arbeitet Display-Ghostscript mit der
> normalen Ghostscript Rendering-Engine, man greift also auf ein
> erproptes und gepflegtes Produkt zurück. Postscript selbst unter-
> stützt mehrere Farbräume, unter anderem RGB, CMYK, CIE (alle
> sichtbaren Farben) und Spotcolors, d.h. soweit ich es verstehe z.B.
> Pantone.

Lizenz!?

> DisplayPostscript unterstützt zumindest RGB und CMYK.
> Um die Konvertierung zwischen den Farbräumen kümmert sich der
> Postscriptinterpreter on-the-fly.
Wie soll er das machen, wenn er heute noch nichtmal Farbprofile
unterstützt. Das würde auch nur den kleinen Ausschnitt an
Problemen beseitigen, die die Umwandlung RGB->CMYK im
linearen Modus betreffen. Da ist dann aber noch nichts über das
Druckraster (Druckpunktform, lpi) des Ausgabegerätes gesagt.

> Wenn ich mir mit gv eine Postscriptseite mit CMYK-Farbraum  am
> Bildschirm anschaue, sehe ich ja auch die Farben...
> Natürlich können Farben aus dem CMYK- oder gar CIE-Raum
> nur begrenzt im RGB-Raum wiedergegeben werden, aber das
> ist ein grundsätzlich-physikalisches Problem, das alle haben.
> 
> Was die Separation angeht, so gibt es den ColorTransfer Befehl,
> der - soweit ich weiss in allen Farbräumen vorhanden - eine Art
> "Gamma-Korrektur" für jeden "Farbvektor" einzeln ermöglicht.
> Auf diese Weise ist doch ein einfaches ColorManagement oder
> Separation (indem man alle Parameter bis auf einen auf "0" setzt)
> möglich, sowohl am Bildschirm wie am Drucker, oder missverstehe
> ich da etwas?
Es reicht um für simple Farbraumtransformationen, daß heißt für
den RIP-Prozeß die entsprechenden Farben aus/einzublenden, oder
die verschiedenen Absorbtionscharakteristiken der Druckfarbe
mit Farbprofilen einfließen zu lassen. Aber die "mechanischen"
Daten des Druckwerks sind da nicht erfaßt.
Einfaches Management kann ich mit einem simplen Umdefinieren
der PostScript Farbkommandos erreichen. Doch wir reden glaube ich nicht
von *einfach*.

Jens



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