[linux-l] Svannah, sf und berlios (was: sf und berlios)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Apr 4 00:26:02 CEST 2006


On Mon, Apr 03, 2006 at 09:58:20PM +0200, Steffen Dettmer wrote:
> In meiner Firma haben wir ein SF offsite (war ja früher mal OpenSource
> und hiess "alexandria"). Wir arbeiten damit. Es funktioniert. Und es
> funktioniert besser, als andere Weboberflächen, die es im Konzern sonst
> noch so gibt (finde ich).

Für große Firmenprojekte ist das sicher was anderes. Darum ging es mir
gar nicht. Ich war damals ein freie Software programmierender Schüler,
als ich dem Kram bei Sourceforge hostete.

> > Klingt primitiv, ist primitiv, aber 100mal effizienter als Sourceforge
> 
> Warum ist Deine Arbeitsproduktivität 100mal höher, wenn Du Dein System
> verwendest?

Weil meine OpenSource-Projekte klein und schnuckelig sind, meine
Maintainer-Arbeit beschränkte sich daher im Wesentlichen auf regelmäßige
Arbeit mit der Versions-Kontrolle, sowie dem Hochladen von Releases.

Für jeden "cvs diff" etc. nen Netzwerkzugriff zu benötigen, macht auf
einem langsamen Rechner mit ISDN-Internetanbindung einfach keinen Spaß.
Aber nicht nur an dieser Stelle ist Subversion dem guten alten CVS
haushoch überlegen, und das spiegelt sich auch in der täglichen Arbeit
damit wider.

Das Hochladen eines Releases braucht ewig. Wenn man (wie ich) relativ
viele Paketformate und Platformen unterstützen will, kamen bei einigen
Projekten schon 9 Dateien pro Release zusammen. Diese durfte man in
Sourceforge erst per FTP hochladen, dann aus einer großen Liste
rausfischen, dann mit Meta-Infos versehen - ohne dass es sinnvolle
voreinstellungen gab. Und das schlimmste: Für jede Datei hatte man
das extra einzustellen, mit nem extra Reload der ganzen Seite für jede
Datei. Nichts davon kann man gut wegautomatisieren. :-(

Sicher, der Faktor 100 ist übertrieben. Aber beim Hochladen ... 5min
Herumärgern mit der Weboberfläche stehen im Gegensatz zu nichtmal einer
Sekunde zum einfachen Hochladen (bei SFTP oder Rsync, also letztlich per
Shellscript). Da ist der Faktor 100 noch beschönigend. :-)

> > (arghh ... Warum nicht einfach ne rotierende Domain? ... die Antwort
> > ist natürlich klar, weil's sonst keine Werbung für die Mirrors gäbe,
> > aber trotzdem ...)
> 
> Genau, irgendjemand muss den Spass ja bezahlen. Die Werbung im TV fand
> ich früher schlimmer. Gut, ich hab kein Fernsehen mehr und Du kein SF -
> aber liegt das an der Werbung?

Nein, aber ich empfinde das als Zumutung für jeden, der etwas
Runterladen muss. Ich kann in einer Howto nichtmal einen Link auf die
aktuelle Version eines SF-gehosteten Produktes angeben. Ich kann ihn
entweder auf die entsprechende SF-Seite verlinken, oder ich gebe den
Link direkt zur Datei an, lege mich dann aber schon auf eine bestimmte
Version und einen bestimmten Mirror fest.

Ich bin es gewohnt, im Web auf eine Freie-Software-Download-Seite zu gehen,
dort den Link zum Source-TGZ zu kopieren, um diese URL danach in wget
reinzufüttern. Überall klappt das, außer bei SF, da werden einem
umständliche Steine in den Weg gelegt, da führt der Link zu
"projekt-1.2.3-src.tar.gz" nämlich nicht zur TarGZ-Datei, sondern erst
zu zwei HTML-Seiten, an deren Ende man endlich den "richtigen" Link
bekommt.

Mit der Bedienbarkeit von SF aus Maintainer-Sicht hat das natürlich
nichts zu tun. Da liegen die Kritikpunkte natürlich an anderen Stellen,
wie oben schon erklärt: CVS und das Release-Webinterface.

> > In dem Zusammenhang sollte man vielleicht noch Svannah nennen.
> > Sieht für mich aus wie Sourceforge, nur dass es schlank ist und freie
> > Software einsetzt. 
> 
> Ich gehe davon aus, dass Svannah auf alexandria 2.6 oder ähnlich
> basiert; vielleicht hat man den "backend" Kram weggeschmissen. Der Rest
> ist der gleiche, wie bei SF und Berlios, oder? Also: ISP, Server, Kram
> rauf. Gut, inzwischen ist SF so riesig, dass man da schon ganz schön
> trixen muss, schätze ich; die IBM DB/2 wird man nicht umsonst haben.
> (Aber alles Spekulation, kein Wissen!)

Ein überladenes Webinterface bremst die Produktivität, genau wie jedes
andere unnötig verkompliziertes Werkzeug.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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