[linux-l] Mächtigkeit von LISP

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
So Jul 2 00:08:01 CEST 2006


On Sat, Jul 01, 2006 at 09:24:35PM +1000, Peter Ross wrote:
> On Sat, 1 Jul 2006, Volker Grabsch wrote:
> 
> >"Viele Leute, die X benutzen, haben Erfolg"
> 
> Die Entwickler scheinen mir auch marktorientierter zu sein als vor zehn 
> oder zwanzig Jahren.

Das heißt, sie gliedern sich freiwillig in die "Massen" ein?
:-(

> Ich hoere von juengeren Leuten immer wieder die 
> Frage: "Was soll ich lernen, damit ich beruflich weiterkomme?",

Oh ja, solch eine Einstellung habe ich auch schonmal erlebt.
Grundsätzlich ist nichts Verkehrtes daran, wenn man gezwungen
ist, für den Beruf etwas Bestimmtes zu lernen. So muss man über
den Tellerrand hinaussehen.

Allerdings sollte die Frage in jedem Fall lauten "Was soll ich
*zuerst* lernen, ...?" Denn man sollte davor, währenddessen, und
auch danach immer wieder was neues lernen.

Davon abgesehen würde ich diese Frage mit "lern BWL" beantworten,
"und mach dich selbstständig". Dann ist man schonmal der Boss einer
Firma. Weiter kann man - beruflich - gar nicht kommen. ;-)

(Okay, man muss Kunden und Aufträge ranholen, etc., und ob man
davon im IT-Bereich leben, weiß ich nicht. Aber mit meiner
selbstständigen Arbeit neben dem Studium habe ich gute Erfahrungen
gemacht.)

> und wenn 
> ich dann sage, mach das, was dir Spass macht, denn da wirst du auch 
> vorankommen, werde ich angeguckt wie der Mann im Mond..

Fang bloß nicht auch noch von "selbstständigen Denken" an, sonst
hetzen die dir vielleicht noch den Verfassungsschutz auf den Hals. ;-)
Obwohl ... in den letzten Monaten habe ich überraschend wenig negative
Meldungen über den Verfassungsschutz gehört.

Nee, im Ernst: Ich finde, das wird generell stark unterschätzt. Irgenwie
scheint es gängige Meinung zu sein, dass reine Hingabe zu dem, "was
Spaß macht", nur Zeitverschwendung ist, die einen beruflich nicht voran
bringt. Für diejenigen, die sich jeden Abend auf irgendeiner Party
langweilen, und nur noch durch Drogen (Alkohol, Kiffen, ...) unterhalten
werden, mag das stimmen.

Aber wenn man sich in irgendeinem geistig anspruchsvollen Gebiet übt,
und dort mit Begeisterung "herumspielt", lernt man normalerweise viel
mehr als irgendjemand, der das ernsthaft lernt, aber nur weil sich dazu
gezwungen sieht. Das gilt für Programmiersprachen, aber auch für
Mathematik, Naturwissenschaften, Musik, Kunst und Design.

> Ich brauche sicher mal ein paar Stunden Nachhilfe bei neueren 
> Programmiersprachen, ich find's allerdings etwas schwierig, wenn man immer 
> nur Evangelisten trifft, die gerade die Botschaft empfangen haben.

In welchen Kreisen verkehrst du denn? Derartige Personen kenne ich
kaum welche. Höchstens im Netz finde ich viele Artikel von solchen
Personen, aber ich konnte trotz ihrer Übertriebenen Art noch einiges
aus diesen Artikeln lernen. Vielleicht lernt man nichts zu Sache an
sich, aber man lernt, was diese Leute an der Sprache bzw. an dem Tool
motivierend finden, und warum es ihnen Spaß macht.

> Und 
> manche Dinge sind einfach nur gehypt. Das aendert sich auch nicht bei 
> naeherem Betrachten.

Derlei gibt es vieles. Mich würde mal interessieren: Welche Hypes
(abgesehen von Java ;-)) stören dich denn am meisten?


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
---<<(())>>---
Administrator
NotJustHosting GbR



Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l