[linux-l] Neues Root-Dateisystem

Frank Lehmann eggsperde at gmx.net
Mo Jul 3 22:28:54 CEST 2006


Hallo,

>>>ich plane auf meinem Zweitrechner demnächst Linux zu re-installieren, 
>>>und frage mich welches Dateisystem ich für die Rootpartition nehmen 
>>>soll. Ich bin mit ext3 bis jetzt gut gefahren, habe aber gelesen, dass 
>>>      
>>>
>
>erstmal vorneweg: Was soll alles auf der Root-Partition drauf sein? Willst
>du dann andere Trees auf eine andere Platte machen?
>  
>
Nee, eigentlich nicht. Die Userverzeichnisse kommen auf ne 
Extrapartition mit ext3, da gibt es keine Experimente, und der Rest soll 
möglichst alles auf "/" liegen bleiben. Was ich also brauche ist ein 
schnelles, einfach zu bedienendes FS, mit eingebauter Unterstützung im 
Kernel. Habe mit dem Gedanken gespielt es nach den Erfahrungen auf dem 
Desktop auf dem Laptop zu nehmen.

>>>es *relativ* langsam ist und *relativ* viel Platz für das Journal 
>>>benötigt.
>>>      
>>>
Es gibt Dateisystembenchmarks wie Sand am Meer. Ist mir auch schon 
aufgefallen :-)

Nach dem hier  http://www.debian-administration.org/articles/388  hat 
aber ext3 ca. 6% für das Journal und das sind bei 300 GB schonmal 18 GB! 
Aber ok, natürlich wird die root-partition nicht soooo groß :-) ... 
selbst wenn ich mal die libs von GnuCash installieren muss. :-) Nach 
besagtem Benschmaak wollte ich eigentlich XFS nehmen, aber ich kann mich 
des Eindrucks nicht erwehren, dass ext3 von wirklich allen hier auf der 
Liste bevorzugt wird.

>Und um gleich mal auf das gern geschätzte xfs draufzuhauen: Das
>vernichtet bei der Recovery oft und gerne Dateien, die beim Crash zum
>_Lesen_ geöffnet waren, sie enthalten anschließend nur noch Nullbytes.
>Für mich ein KO-Argument, willst Du gerne noch ein debsums über /usr
>machen?
>
Gut, die Frage ist ja auch, wie sicher lassen sich Daten nach einem 
Stromausfall wiederherstellen.... sehr wichtig. Aber sind die Daten bei 
DIR kaputtgegangen, oder bei jemand anderem?

>>Nun, das hat ja Zeug für den nächsten Glaubenskrieg. Auch wenn ext3
>>wirklich nicht der Renner ist, besonders in der Disziplin "mkfs", so
>>kenne ich auch Thesen, daß man vermeintlich schnellere auch gut in die
>>Knie bekäme, würde man nur das Journalling auf die gleiche Qualität wie
>>bei ext3 einstellen.
>>    
>>
>Ich mache nicht so viel, was plattenintensiv ist, von daher ist es _mir_
>nicht aufgefallen, daß ext3 so langsam sein soll.
>  
>

Mir gehts hauptsächlich ums booten. Und das mache ich ziemlich oft....

>Ich hatte auch mal überlegt, xfs einzusetzen. Bin dann aber doch zu ext3
>gegangen, da ich für xfs damals keine Howtos gefunden habe, wie man
>gelöschte Dateien wiederherstellen kann. (Jaja, ein rm an der falschen
>Stelle, am besten noch mit -rf garniert...) Mit debugfs fahre ich da unter
>ext2/3 ganz gut. Aber möglicherweise gibt es vergleichbare Tools (und
>Howtos) mittlerweile auch für andere fs.
>  
>
Hmmm... das stürzt mich nicht in tiefe persönliche Abgründe, aber es 
irritiert etwas. Wenn man bei Google eingibt "gelöschte Datei 
wiederherstellen ext3" (oder so), steht überall drin, dass man von ext3 
keine Daten wiederherstellen kann...

>>Partitionen mit anderen Dateisystem-Typen verschieben; für das
>>verbleibende / brauchst Du in aller Regel keine 100MB mehr; und
>>irgendwann kommt mal der Tag, wo man das im Regelfall nur noch read-only
>>    
>>
>Auch kann ich mich erinnern, daß zumindest unter Woody einige Programme
>Config-Dateien unter /etc abgelegt hatten, die viele Megabyte verschlangen.
>(/etc/gconf ist mir dahingehend sehr negativ aufgefallen. Da mußte ich
>zwischenzeitlich wilde Softlinks machen, sonst liefen Updates teilweise
>wegen Platzmangel nicht durch.) Ich glaube aber, in dieser Hinsicht hat sich
>auch ein wenig was verbessert. Die Maintainer-Default-Einstellungen liegen
>nun meist unter /usr, wenn der Admin entsprechende Dateien unter /etc
>anlegt, werden die gelesen und dann halt noch das unter $HOME, falls
>vorhanden.
>  
>
>>mounten muß. Dann ist die Performance-Frage auch nicht mehr wichtig.
>>    
>>
>
>Wenn das System nur lesend auf Dateien einer rw-gemounteten Partition
>zugreift, geht da die Performance so in den Keller? Wird da außer
>atime-Update noch was gemacht?
>
>Auf einem anderen Rechner habe ich aus Bequemlichkeit alles in eine
>Partition geworfen (außer swap natürlich). Ich fahre damit bisher auch nicht
>schlechter, als mit dem Rechner, der viele Partitionen hat.
>
Das wollte ich wissen! Also macht es doch keinen Unterschied ob man sich 
viel Arbeit mit der Partitionierung macht, oder nicht?! Ich hab ne 
laufende Kanotix-Installation auf Reiser4 und irgendwie kommt mir das 
halt auch nicht schneller vor als das was ext3 so macht. Andererseits 
sind die Benchmarks schon relativ eindeutig - zumindest bezogen auf 
ext3. Aber vielleicht wird ja mit ext4 alles besser und schneller....

Grüßle,
Frank
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