[linux-l] Re: Ueberblick und Konfigurationshinweise zu mutt

Sven Guckes maillist-belug at guckes.net
So Apr 22 23:34:28 CEST 2007


* Volker Grabsch <vog at notjusthosting.com> [2007-04-22 22:31]:
> In slrn/mutt finde ich vorallem die Benutzerführung viel besser.
> slrn gefällt mir in dieser Hinsicht übrigens besser als mutt.

und *warum* gefaellt dir die benutzerfuehrung bei mutt besser?
solche aussagen finde ich ohne begruendung nichtssagend,
denn es ist meist nur ein ausdruck eines "gefuehls".

> Zu Schade, dass slrn keine Mails kann. ;-)
> (naja, Mails versenden kann es schon ...)

genau - slrn legt nachrichten in folder ab und kann sie oeffnen.
und man kann ueber "reply" auch per email antworten...

> Zum Einen hat man in Mutt nur 2 Ansichten: E-Mail oder E-Mail-Liste.

nunja.. es gibt noch einige andere menus, zB das mailbox menu.

> Bei Pine hingegen muss man sich durch Hierarchien
> durchbewegen, bis man zu einer bestimmten Mailbox kommt.

man kann bei beiden programmen auch ziemlich direkt
zu mailboxen gehen.  es kommt immer darauf wie
man die mailablage organisiert, zB in welchen
verzeichnissen man seine mailboxen einsortiert.

> Zudem ist die Auswahl einer Mailbox in Mutt
> sehr leicht via Tab- Vervollständigung.

die tab expansion existiert leider nicht durchgaengig,
zB funktioniert es nicht bei dem kommando ":source".

> Also wie ich es auch von der Kommandozeile aus gewohnt bin,
> wenn ne Textdatei öffnen will und schonmal "vi <space>"
> eingeben, danach mit Buchstaben und <tab> weiter mache.

das globbing in der kommandozeile von mutt ist
recht unterschiedlich von dem globbing einer shell.

> Auch finde ich es schon, innerhalb der Ansicht einer einzelnen
> Mail sämtliche Header mit einer Taste zu erreichen
> (s für subject, c für CC, ...), statt durchscrollen zu müssen.

ich glaube du sprichst hier von dem "send menu" -
aber jenes kommt erst *vor* dem absenden der mail,
dh nach dem editieren und exit des editors.

> Ist Gewohnheitssache, aber wenn man sich erstmal daran
> gewöhnt hat, kann man IMHO viel "direkter" seine
> Wünsche/Kommandos über die Tastatur artikulieren. :-)

geowhnung kommt aber von wissen - und "wissen ist macht".
aber das gilt ja auch fuer alle anderen kommandos -
insbesondere fuer mailprogramme.  da nehmen die sich nix.

> Was auch sehr nett ist: Wenn ich mir eine E-Mail ansehe, kann
> ich via Cursortasten Hoch/Runter durch die Mails wechseln.

das direkte wechseln zwischen den mails geht auch bei pine.
die benutzung der cursortasten mag manchen eher liegen.

wichtig aber ist:  bei mutt ist es *einstellbar*, dh
man kann ein kommando auf eine beliebige taste legen.

> Kein separates "nächste Mail / vorherige Mail",
> sondern exakt die selbe Bedienung wie in der Menü-Ansicht.

die menus in mutt sind ja auch generisch, dh kommandos
wie "next/previous item" sind erstmal vorgegeben.

> Zu schade, dass Mutt keine Hybrid-Ansicht hat wie slrn,
> wo man die Mail-Liste und die aktuelle Mail gleichzeitig sieht
> (aus Thunderbird & Co kennt man das auch).

doch, die ansicht der nachricht im kontext zum index gibt es:

  set pager_index_lines=7

> Aber eben insgesamt die Konsistenz in der Benutzerführung mag ich.

definiere "konsistenz" ;)

> Ich habe mit beiden Programmen relativ lange gearbeitet,
> aber Mutt konnte ich nach einer Woche schon
> flüssiger bedienen als jemals Pine.

eine umstellung von pine auf mutt wird umso einfacher,
wenn man die datei "contrib/Pine.rc" einbindet;
sie enthaelt "bind" kommandos, welche die internen
kommandos auf tasten wie bei Pine legt:

    source ~/.mutt/Pine.rc

> Ach ja, und die "Oberfläche" mag ich mehr.
> Schicke Farbgebung, nur eine Zeile "Platz geklaut" für
> Tasten-Beschreibungen, übersichtliche Darstellung, etc.

mutt ist per default komplett farblos.
die "schicke farbgebung" ist also eine
voreinstellung eines mutt pakets.

das "mini-help" ist allerdings statisch und
kann weder eingestellt noch entfernt werden.

und ueber "uebersichtlichkeit" kann man streiten..

viel wichtiger finde ich aber das hilfekommando ('?'),
das in *jedem* menu existiert und alle *aktuellen*
tastenbelegungen zeit.  auch kann man darin suchen ('/') -
und es zeigt alle treffern auf der aktuellen seite an.
selbst wenn man in der hilfe ist kann man mit einem
weiteren '?' die hilfe zur hilfe bekommen. :)

> Dennoch find ich [IMAP] ganz praktisch, weil ich
> 'sofort' durch die Mails stöbern kann, statt
> erstmal zu warten, bis alle runtergeladen sind.

alternativ dazu nimmt man einen account bei in-berlin,
logt sich per ssh ein - und liest dann die mails direkt.
die wartezeit, um mails vom server zu poppen, ist wegen
der direkten verbindung schon fast vernachlaessigbar.

aber wer seine mails immer noch per modem oder isdn
durch den strohhalm ziehen will, damit er sie auch
auf dem laptop mit sich herumtragen kann, der muss
sich halt auch mit dingen wie speicherplatz,
synchronisation und backups herumschlagen.

jeder, wie er's mag.  ;-)

Sven



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