[linux-l] DB (war: keine Limits eingestellt)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Feb 8 01:45:31 CET 2007


On Thu, Feb 08, 2007 at 10:51:21AM +1100, Peter Ross wrote:
> Dann hatte ich mal eine annaehernd stillstehende PostgreSQL-DB, wenn ein 
> anderer Prozess auch noch Ressourcen wollte
> 
> Das war Linux 2.4., kann mit 2.6. jetzt besser aussehen, damals habe ich 
> das Problem geloest, das Ganze [auf gleicher Hardware] mit FreeBSD laufen 
> zu lassen.

Okay, gut zu wissen. Danke für die Info.

> Aber FreeBSD ist in meiner Firma aus zunaechst "politischen" Gruenden 
> keine Option, und da andere Server mit RHEL laufen, ist es auch 
> wartungsaermer, sie auch auf Red Hat umzustellen.

Hmmm, für sowas finde ich nach wie vor nur wenig Verständnis.

Ich meine, mir ist schon klar, dass eine Firma Linux-Support braucht,
und dass SLES/RHEL deshalb entsprechend kosten und zertifizierte, starre
Binaries haben, dafür aber auch entsprechende Garantieleistungen (oder
wie man das nennt) von SuSE/RedHat kommen.

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack einer Blackbox mit Siegel. Okay,
man kann reinsehen, aber nicht wirklich was anfassen. Grundsätzlich
also keine andere Struktur als das, womit sich eine Microsoft-abhängige
Firma rumschlagen muss.

Da stehen einem freie Software, freie Werkzeuge, ein in jeder Hinsicht
offenes System zur Verfügung, und dann verzichtet man doch wieder auf
die Freiheiten.

Das ist ein bisschen wie die Web-2.0-Ausuferungen. Juchuu, wir haben
dank AJAX alle Möglichkeiten/Freiheiten eines Desktop-Systems im
Browser. Los, lasst uns den Windows-Desktop mit dem Fenster-
Herumgeschiebe im Browser nachbauen!  *sigh*


Da hat man eine freizügige Community, die ihre Werkzeuge geschenkt
bekommen hat und daher auch grundsätzlich bereit ist, ihr Wissen zu
teilen. Naja, nicht immer, aber viiiiel offener als ich es von
Entwicklern im Windows/VB/.NET-Umfeld gewohnt bin, die teuer für ihr
Zeug bezahlen müssen und daher auch mit der Hilfsbereitschaft geizen.

Tja, und dann verzichtet man doch wieder auf die Community, holt sich
ne Blackbox, und macht sich vom Support einer einzelnen Firma abhängig.
Nun, ich denke mal, im Serverbereich machen SuSE und RedHat ihren Job
besser als Microsoft, aber trotzdem bleibt an meiner Nase der muffige
Geruch uralter Strukturen hängen.

Ich würde fast behaupten, es ist ein klarer Markt-Vorteil, wenn man
in einer Firma problemlos FreeBSD oder Debian einsetzen kann, weil
das bedeutet, dass die entsprechenden Strukturen da sind, diese modernen
Modelle und die Community wirklich zu nutzen und zu bereichern.


> > Hintergrund ist übrigens ein größeres Projekt, mit dem ich ein
> > bisschen zu tun habe, das relativ gut auf einer Sybase-DB läuft.
> > Es soll eventuell in Zukunft auf PostgreSQL gebracht werden.
> Warum?
[...]
> Never touch a working system;-)

Schon klar.

> Bei uns sind es vorallem hohe Lizenzkosten fuer MS-SQL. Viele Machinen 
> laufen noch unter Windows 2000 Server und SQL Server 2000, und wir 
> wachsen.. (die Anzahl der DB-Server auch, derzeit sind es 11 in 
> Produktion + Entwickler-DBs)

Ich denke mal, das ist beim Sybase -> PostgreSQL auch der treibende
Faktor. Plus der Tatsache, dass der Kram durchweg auf Linux-Servern
läuft, d.h. Sybase ist neben der Applikation die einzige nicht-freie
Software im ganzen System. Hat also auch "optische Gründe".  ;-)

Und natürlich, nicht zu vergessen, "weil's cool ist", obwohl das auch
nach hinten losgehen kann. Manchmal ist ein "cooler" Grund einfach nur
cool. Manchmal ist er einfach nur dämlich.

> Und da wir viel skripten, in ansonsten Linux-basierter Umgebung, arbeiten 
> wir viel mit CygWin. Das ist aber z.B. nicht besonders netzwerkperformant 
> (Stichwort off-line Backups, Replikation weltweit..)

Au ja ... ich bin so froh, dass es mingw gibt. Und dass die
mingw-Compiler auch unter Linux laufen. Seitdem bin ich in der Lage,
Windows-Binaries direkt auf meinem Debian-System zu bauen. Die
Portierung einiger Programme nach Windows war der einzige Grund, aus
dem ich mit Cygwin/MinGW rumgespielt habe.

Obwohl die beide wirklich nicht schlecht sind. Aber eben nicht
vergleichbar mit einem "reinen" GNU/Linux-System.  :-)

> Kannst Du mehr zu Last/Art der Anwendung/Erfahrung mit Sybase sagen?

Nee, so tief stecke ich da nicht drin. War nur reine Neugier.

Anders ausgedrückt: Wär's wirklich eine dringende Frage, hätte ich
diese Daten vorher recherchiert und gleich zusammen mit meiner Frage
hier geliefert. :-)


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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