[linux-l] GPLv3 erschienen

Steffen Dettmer steffen at dett.de
So Jul 22 22:05:56 CEST 2007


* olafBuddenhagen at gmx.net wrote on Fri, Jul 20, 2007 at 03:49 +0200:
> > > > ich hätte natürlich v2 ranschreiben müssen, wenn ich für die
> > > > Zukunft sicherstellen wollte, dass Hardwarehersteller die Freiheit
> > > > für Signierten Code behalten,
> > > 
> > > Das ist keine Freiheit sondern Versklavung. Die Diskussion hatten
> > > wir schon mal. Eine Gesellschaft ist nicht freier, wenn sie
> > > Sklaverei erlaubt; ganz im Gegenteil.
> > 
> > wah, wieso ist das jetzt Versklavung?
> 
> Wenn der Nutzer über die Software, die er benutzt, nicht bestimmen kann,
> dann bestimmt die Software über ihn -- sie legt fest, was er machen
> darf, und was nicht.

Der Nutzer muss das doch nicht kaufen. Versklavung!
Das festgelegt ist, man man machen darf und was nicht, ist vollkommen
normal und gewöhnlich. Die GPL macht auch genau das: " legt fest, was er
machen darf, und was nicht.".

> > Ich arbeite täglich mit Geräten, die nur signierten Code starten. Rein
> > theoretisch hätte ich da auch gern Linux drauf.
> 
> Warum? Was spielt es für Dich für eine Rolle, was da drauf läuft, wenn
> Du eh nichts mit dem System machen darfst?

Ich kann die Software auf Testgeräten benutzen. Diese Testgeräte sind
extrem ähnlich zu den "echten", funktionieren aber nicht im "echten"
Netz. Eine Rolle spielt es, weil ich dann auf schönen gewohnten
Linuxschnittstellen arbeiten könnte. Darauf entwickelte Software liesse
sich einfach auf andere linuxbasierte Geräte portieren, z.B. auf einen
PC oder ein ganz anderes embedded Gerät, was nur ganz anders signierten
Code startet. Da könnte ich dann vielleich meine linuxbasierte Anwendung
verkaufen oder lizensieren.

> > Und auch Systeme mit "ROM Linux", wo man gar nix flashen kann, wären
> > denkbar. Da kann man sich auf'n Kopf stellen aber da kann man
> > überhaupt keine Software laden. Warum darf man da kein GPL Kram
> > nehmen?
> 
> Kann man wohl. Du hast mal wieder nicht richtig gelesen :-)
> 
> Die Klausel bezieht sich ausdrücklich *nicht* auf Fälle, wo die Software
> von Natur aus nicht modifizierbar ist. Sie sagt nur: *Wenn* eine
> Möglichkeit zum Laden neuer Software vorgesehen wird, muss diese an den
> Nutzer weitergebegeben werden.

stimmt, hatte ich nicht gelesen. Wieder albern: ist ein EPROM auf'm
Sockel drauf, geht das. Ist der Chip aber EEPROM oder Flash, geht es
nicht. In der GPLv4 ist dann vielleicht ne Liste von erlaubten Chips
dran, wenn man schon beim Ausnahmenaufzählen ist. Unelegant, wenn man
Fälle aufzählen muss.

Aber ist ja auch egal.

> > > > Nun wird mir erklärt, v3 sei noch freier, weil Hardwarehersteller
> > > > nicht mehr auf signiertem Code bestehen drüfen. oder so. Ich darf
> > > > sowas nicht kaufen (mit GPL Software), weil das Angebot nicht
> > > > existieren kann. Vielleicht WILL ich es aber SO kaufen!
> > > 
> > > Und ein Anderer will unbedingt eine proprietäre Version einer
> > > GPL-Software kaufen. Warum nicht das auch erlauben? 
> > 
> > Du meinst "seiner GPL-Software verkaufen"? Ist ja erlaubt.
> 
> Nein, ich meine nicht "seiner" GPL-Software. Ich meine *irgendeiner*
> GPL-Software. Wieso verbietet die GPL, dass Irgendwer die hernehmen und
> als proprietäre Variante an Andere verkaufen darf? Nach Deiner Ansicht
> sollte die Lizenz sich in sowas ja nicht einmischen; wenn es Dumme gibt,
> die sowas kaufen, sollen sie es dürfen...

Die HARDWARE steht doch nicht unter der GPL, und die HARDWARE kann sich
jemand kaufen, wenn er will. Hey, komm, bringt doch nix, wenn Du hier
alles durcheinanderschmeisst.

> > > Warum nicht komplett das Copyleft abschaffen, und munteren
> > > Missbrauch freier Software zulassen?
> > 
> > Gehen Dir die Argumente aus?
> 
> Nein -- ich habe nur Deins konsequent weitergeführt, um zu zeigen, wie
> absurd es ist...

Das ist doch albern. Ich spreche über Hardware, die nur authentischen
Code ausführt und Du kommst mist "munterer Missbrauch freier
Software"... "konsequent weitergeführt", jaja, alles klar.

> > Was auch immer ein "propritärer Anbieter" sein mag. Kommerzielle
> > Firma? Redhat?
> 
> Wenn Du nicht einmal so grundlegende Sachen wie den Unterschied zwischen
> kommerziell und proprietär kennst, hat die Diskussion natürlich wenig
> Sinn :-(

Dein Stil ärgert mich. Schon wieder schreibst Du einen Satz, der wohl
suggerieren soll, dass ich keinen Unterschied kennen würde (und dass es
hier eine Rolle spielen würde).

> Etwas Lektüre:
> 
>    http://www.fsf.org/licensing/essays/categories.html

Witzigerweise steht da sogar: "Most commercial software is proprietary",
so dass ja wohl "Kommerzielle Software" eindeutig ein Beispiel für
"Propritäre Software" ist, auch wenn "there is non-commercial non-free
software".

Weiterhin sind "propritärer Anbieter" und "Proprietary software" nicht
das gleiche. Vielleicht ist "propritärer Anbieter" sogar Quatsch, denn
es wäre nach der von Dir verlinkten Definition ein Anbieter, dessen
Benutzung, Weiter-Vertrieb oder Veränderung beschränkt ist. Klingt nicht
sehr sinnvoll, oder? Aber ist ja auch egal.

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.




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