[linux-l] Re: Linux für Fachidioten?

Norm@nSteinbach norm at nsteinbach.de
Fr Mär 9 06:02:48 CET 2007


Hi Peter,

Peter Ross wrote:
> Hi Norman,
>> Die Benutzerebene ist alles, was mit fertig zusammenkompilierten
>> Binaries zum Laufen zu bringen ist. Idiotischerweise ist das aber
>> inzwischen, wie Sven es schon anmerkte, ebenfalls so komplex geworden,
>> dass die "Benutzerebene" dann erst da anfängt, wo auch die "DAU-Ebene"
>> beginnt - beim Nicht-Wissen um die eigentlichen Vorgänge im System.
> Mal abgesehen von Deinem absatzlosen Schreiben (erinnert mich etwa an den 
> roemischen Buerokraten, der Asterix die Aufgaben, die der zu loesen hat, 
> vorliest, ohne Intonation doch recht ermuedend, ich koennte an dieser 
> Stelle noch ein paar Bemerkungen ueber das Absterben meiner Grossmutter 
> und das Liebesleben der Maikaefer hinzufuegen..
> konntest Du mir bis hierhin folgen? ;-)
Ja: Du hast einen Satz angefangen, dann eine Klammer eingefügt, die,
anstatt zu enden, plötzlich in dem Ende eines ganz anderen Satzes mit
ganz anderem Thema geendet hat ;-)
Sorry, dass meine sprachlichen Fähigkeiten so weit entwickelt sind, dass
ich mich nicht mehr auf die Ebene kürzerer Sätze zurückdenken kann. Das
meine ich ehrlich, ist nämlich für viele, sprachlich weniger begabte
Menschen, ein echtes Problem. Ungefähr so, wie es für jemanden der mit
Windows Erfahrungen gesammelt hat ist, Linux zu benutzen ;-)
Nein, im Ernst: Diese Kritik hat mir sogar schon der "inner core" der
strassenfeger-Redaktion bezüglich meiner Texte zukommen lassen und ich
weiß nicht, wie ich die Sätze die ich schreibe, und meine
Laufzeit-Gedanken ausdrücken, auf ein für weniger komplex-sprachlich
denkende Menschen verständliches Niveau zurechtstutzen kann.
However, was ich meinte:
Hardware: Entwicklerebene: Elektronische Schaltungen, Chip- und
Platinenlayout etc. Nix was ich als User wissen muss. Anwenderebene: Wie
wechsele ich ein Mainboard/CD-ROM-Drive, kurz: Wie baue ich einen PC aus
fertigen Komponenten zusammen. Das sollte man wissen & können. Ebenso
wie man beim Auto einen Luft-/Ölfilter/Reifen wechseln können sollte.
Beim Auto gibts keine Software-Ebene, daher hört der Vergleich an dieser
Stelle leider auf, funktional zu sein.

> Well, abgesehen davon verstehe ich das nicht so recht, was Du sagen 
> willst.
man sprachverständnis ;->

> Vergleiche es mit einem Auto.
> Du kannst es fahren, ohne zu wissen, was unter der Haube vor sich geht.
> Nun, gelegentlich ist es hilfreich, ein wenig ueber die Physik zu wissen. 
> Zum Beispiel, wenn das Auto ins Schleudern kommt. Frontantrieb? 
> Hinterradantrieb? Bremsen? Beschleunigen?
Das könnte man noch annähernd mit der Softwareebene beim PC vergleichen,
ist aber auch nicht 100% appropriate.
Will sagen: Verglichen mit dem PC ist das eher etwas wie: Wo schließe
ich mein Monitorkabel an; muss das Netzteil auf 120V oder auf 230V
eingestellt sein usw...

> Davon abgesehen, wirst Du schon ein bisschen mit "Nebensaechlichem" 
> gequaelt. Vom trivialsten: Tanken, ueber Oelnachfuellen etc.
Das sind elementare Funktionsprinzipien eines KFZ, die jeder der einen
Führerschein hat wissen & können sollte. Dazu zählt ebenso das Wechseln
eines Ölfilters oder eines Luftfilters, das korrekte Montieren von
Reifen oder auch das Überprüfen des Kühlwasserstandes.

> Und wenn Du nicht immer den Techniker holen willst, dann hilft es schon, 
> ein bisschen vom Innenleben zu kennen. Wenn ich eine Batterie nachladen 
> kann, ist es einfacher, als den ADAC mit der Starthilfe kommen zu lassen.
Richtig.

> Und ein Rennfahrer will den Motor ausnutzen. Der muss wissen, wie er aus 
> der Kiste was rausholt, der muss sie verstehen.
> Und er wird dem Techniker Tips zur Verbesserung geben koennen.
> So aehlich ist es mit Anwender, Software und Programmierer.
Das mit dem Rennfahrer sehe ich als Vergleich zwar ähnlich, aber nur
unter der Einschränkung: Der Rennfahrer ist der Power-User, der alles
was möglich aus der Hardware (beim PC: Hard-/Softwarekombination)
herausholt. Der normale Standard-User profitiert regelmäßig von
Neuentwicklungen (z.B. bei Bremsen, Reifen, Aerodynamik,
Fahrzeugkontrolle etc.) aus der Rennfahrttechnologie.

>> Damit habe ich ein Problem. Ich würde sogar vermuten, wenn es so ist
>> dass Windows mehr Informationen im Binärformat fertig vorher-kodiert hat
>>  als es bei Linux der Fall ist (diese Vermutung ist schon deshalb
>> naheliegend weil Linux weitaus mehr Plattformen und weitaus
>> vielfältigere Anwendungsszenarien, inklusive Spezialszenarien
>> unterstützt), dann ist Microsoft schuld daran, dass die Benutzerebene
>> eines Linux-Systems für einen normalen Benutzer fast nicht mehr
>> durchschaubar ist, wenn er nicht seit Linus Torvalds Kernel 0.x-Zeiten
>> dabei ist...
> Ich versuche, zu verstehen, was Du hiermit meinst. Ich versteh's nicht..
Welches Wort?
Ich habe festgestellt, dass meine Sätze sehr stark verschachtelt sind.
Daher ist die einzige Verständnishilfe die ich Dir hierbei geben kann,
die Sätze anhand von logischen Nebensatz-Ebenen zu analysieren: Es gibt
immer einen Haupt-String, und dann an verschiedenen Stellen
eingeschobene Nebensätze, selten sogar mal Nebensätze zweiter oder gar
dritter Ebene (also welche, die eingeschoben werden, bevor der vorherige
Nebensatz beendet ist - so ähnlich wie es ein C-Programmierer mit
{}-Klammern hält, nur dass es eben bei Sätze keine Funktionen usw. sind
sondern Informationsfragmente) - wenn man diese herausfiltert, ist es
leicht das zu verstehen was ich meine. Sorry dass ich nicht fähig bin
mich sprachlich näher am menschlichen Fuzzy-Mind auszudrücken - ist
vielleicht sogar auf übertragener Ebene dasselbe Problem wie das, was
ein normaler Anwender hat wenn er eine Man-Page liest, in der hunderte
von Optionen beschrieben sind, und er sich aus der Gesamtheit aller
Informationen diejenige heraussuchen muss, die ihm seinen
Anwendungswunsch erfüllt...

Viele Grüße,

Norman



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