[linux-l] LC_* mal wieder

[Peter Ross]

On Sun, 13 Apr 2008, Steffen Dettmer wrote:

> Heute brauchst 600 MB KDE oder so, um ein X in eine Ecke zu
> malen. Früher wirkte Linux noch irgendwie innovativ.

Für einen Clone doch schon eine ziemliche (Marketing-)Leistung. Und da 
sagt man, Microsoft würde den alten Wein in neuen Schläuchen als das 
Ultra-Neueste verkaufen.. Als ich mein erstes Linux 1993 vom FTP-Server 
zog, ums auf meinen AMD 386/40MHz (mit 4MB RAM und 40MB HD) zu ziehen, 
hatte ich schon ca. zwei Jahre DECstations mit XWindows und DecWindows 
drauf, mit graphischer Entwicklungsumgebung, graphischem Debugger etc. Das 
sah gut aus! (Und über Nextstep habe ich schon geschrieben, das gabs 1993 
auch schon..)

Anyway, mein FreeBSD hat unter der Sparte x11-wm 149 Einträge. Und ich 
habe gar ein .xinitrc.www, welches lediglich einen Firefox mit 9wm 
startet. 9wm ist wirklich schlank. Kein Desktop, keine Ablenkung, das ist 
doch genau das Richtige für Dich;-)

Der Asus eee ist recht schlank, und hat XFCE, einen CDE-Clone, und CDE ist 
vom Design her Motif-basiert, und Motif ist der Versuch, eine GUI zu 
schaffen, die nach Windows für Wohngemeinschaften aussieht. Kam raus kurz 
bevor Windows 95 erschien..

Andererseits habe ich mit CDE bereits virtuelle Desktops gehabt, die gibt 
es noch nicht einmal mit Vista. Und es gibt den Compiz-Würfel, wabernde 
Fenster und vieles mehr.

Nur die Fenster in Pyramidenform von Microsoft Cairo hat noch keine 
implementiert, AFAIK.

Und ich muß sagen, daß Gnome, zu dem mich keiner gezwungen hat, mich auf 
meinem Laptop auf Arbeit nach weniger als zwei Minuten nach dem 
Einschalten arbeiten läßt, ohne mir ständig zu erzählen, daß es unbenutzte 
Desktops-Items gibt, oder ein neues Java bereitliegt, ohne, daß eine 
Klammer über denm Bildschirm wandert oder was ich sonst noch dringend 
brauche,

während der Firmen-Desktop-Bolide noch weitere fünf Minuten rumrödelt, bis 
sich endlich MS Outlook öffnet. Wenn ich auf ein Excel-Dokument klicke, 
muß ich es Excel 2007 einmal minimieren, bevor ich das Dokument anschaue, 
und ich weiß nicht, um wievieles ich die Kiste noch verlangsamen könnte, 
wenn ich Vista installierte. Ausschalten ist auch nicht so einfach, weil 
da noch ein, zwei Updates erst einmal eingespielt werden müßen, und da auf 
Grund der Aus/An-Tortur die Mehrzahl der Nutzer den Rechner ständig 
anläßt, zur Freude der Stromkonzerne, werden die meisten Windosen 
wahrscheinlich alle Jahre wieder geupdatet. 

Das ist erst einmal Fortschritt!

Ach ja, die Oberfläche darf deutsch sein, und es gibt den Sicherheitspatch 
für alle Sprachen gleichzeitig!

Soweit mein Montagmorgenrant. Viel Freude bei Arbeit, Spaß und Spiel 
wünscht

Peter