[linux-l] Partionierung - LVM über zwei physische Festplatte hinweg
Lutz Willek
lutz.willek at belug.de
Mo Mär 12 09:23:02 CET 2012
Am 11.03.2012 01:38, schrieb Pascal Bernhard:
> Hallo an alle,
Moin,
> [... Dual-Boot - LVM über 2 Festplatten, root als LV ...]
> ... BOOT-Partition kommt davor auf die große Festplatte. (Ich habe mir sagen
So wird das funktionieren, ein inzwischen sehr klassisches Setup.
> lassen, dass man eigentlich keine separate BOOT-Partition mehr braucht,
> aber ich habe das halt mal so gelernt und es hat immer funktioniert)
Da der Bootloader nicht direkt ein LV lesen kann _muss_ der Kernel in
einem Bereich außerhalb des LVM liegen: In diesem Setup wird also ein
seperates /boot noch zwingend gebraucht.
Da beim booten das LVM initialisiert werden _muss_, wird weiterhin
zwingend eine initrd gebraucht.
> In erster Linie geht es mir hier um Geschwindigkeit, wenn
> Partitionierung in dieser Hinsicht überhaupt ein beachtenswerte Rolle
> spielt. Sollte es noch andere Aspekte geben, die ich bedenken sollte,
> bitte her mit den Ratschlägen.
Es wird nicht viel Einfluss haben auf welche Festplatte Du welches LV
legst, es sei denn Du benutzt gleichzeitig mehr als eine Festplatte für
ein LV.
Da es Dir um Geschwindigkeit geht kannst Du Dein LV für das
rootfilesystem auch stripen, also die in LVM eingebaute "Raid 0"
Funktionalität benutzen.
Das bedeutet, dass Du Dein LV auf beide Festplatten legst, somit
mindestens die Geschwindigkeit der langsamsten Platte hast, im Mittel
jedoch die Geschwindigkeit "(Platte1 + Platte2) / 2".
Da in Deinem Fall (unterschiedliche Plattengrößen) die maximale Größe
des gestripten LV begrenzt wird, lohnt sich das hier imho auch nur für
das Dateisystem in /.
Wie das geht steht im LVM Howto:
http://www.tldp.org/HOWTO/LVM-HOWTO/recipethreescsistripe.html
Du findest im "hands-on HOWTO for Linux LVM" auch etwas Prosa darüber
was striping genau ist und warum man das (ggf. auch nicht) nutzen sollte:
http://ds9a.nl/lvm-howto/HOWTO/cvs/lvm-howto/output/lvm-howto-8.html
Ein Striping für swap zu machen ist imho sinnlos. Das swap ist zwar dann
schneller beim lesen, jedoch hast Du ganz andere Probleme wenn Dein
System im swap lebt...
Theoretisch besser wäre in diesem Fall eine kleine Partition auf der
schnelleren Festplatte für Swap. (50-100 MB), die dann mit einer hohen
Priorität in das System eingebunden wird.
Der Rest des benötigten Swap kommt dann wieder aus einem LV, das
innerhalb des LVM so erzeugt wird das vor allem die langsamer der beiden
Platten benutzt wird.
Das ist aber alles sehr theoretisch und wird Dir nicht viel, gefühlt
_gar_ _nichts_, bringen. Der Grund: Wenn Dein System im Swap lebt hast
Du andere Probleme:
http://en.wikipedia.org/wiki/Thrashing_%28computer_science%29
Hier etwas Lesestoff dazu:
http://www.cyberciti.biz/tips/performance-tuning-for-linux-swap-partition.html
Lesenswert ist auch der Artikel zu virtueller Speicherverwaltung in
wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Speicherverwaltung#Swapping
http://de.wikipedia.org/wiki/Swapping
http://de.wikipedia.org/wiki/Paging
> Vielen Dank für Eure Tipps.
>
> Beste Grüße,
>
> Pascal
Gerne, lg Lutz
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