[linux-l] Grub-Problem bei virtuellen Maschinen ohne Partitionen

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Okt 29 02:56:44 CET 2012


Hallo Liste,

ich arbeite mit virtuellen Maschinen (via KVM und VirtualBox)
und habe mich vor einiger Zeit entschieden, dem Partitions-
Unsinn ein Ende zu bereiten. [1]  Das klappt auch wunderbar [2],
aber in sehr seltenen, sporadischen Fällen gibt es dann Ärger
mit Grub.

Mir ist klar, dass Grub den nicht-nutzbaren, verschwendeten
Platz zwischen dem MBR und der ersten Partition nutzt. Ohne
die Partitionen muss er sein Zeug direkt im Dateisystem suchen.
Verständlicherweise sondert "grub-install" deutliche Warnungen
aus. Selbst schuld, wenn ich das trotzdem mache.

Aber: Das Debian-Paketsystem startet ständig "grub-install",
das die eventuell verschobenen Blocknummern wieder aktualisert.
Probleme gibt es wiegesagt extrem selten. [3]

Dennoch verstehe ich nicht, wieso die modernen Dateisysteme
nicht einfach einen standardisieren Raum für den Bootloader
frei lassen. Das Problem ist doch alt und bekannt. Und sowas
gibt's ja auch schon für den MBR, denn die ganzen Dateisysteme
halten immer die ersten 512 Bytes frei, da schreiben sie nie
etwas hinein. Warum reservieren sie nicht einfach auch ein
paar Kilobytes für moderne Bootloader?

Konkret:

Gibt es irgendeine Option für mkfs.ext4, sodass es Platz für
den Bootloader reserviert?

Oder gibt es irgendein anderes modernes Dateisystem, das solch
ein Feature bietet?

Arbeitet ihr auch mit virtuellen Maschinen, die ihr manchmal
vergrößern oder verkleinern müsst? Habt ihr da trotz
Partitionierung irgendeine elegante Lösung gefunden? Wie
macht ihr das?


Gruß
Volker


[1] Das Image einer virtuellen Maschine braucht keine Partitionierung,
    wenn dort eh nur genau ein Dateisystem liegt. Die Partitionen
    sorgen nur dafür, dass es total umständlich ist, an das Dateisystem
    von "außerhalb" heran zu kommen. Ja, es gibt die Mount-Option
    "offset=...", aber den konkreten Offset darf ich dann wieder aus
    der Patitionstabelle ablesen. Der ist nämlich nicht immer 64512.
    Und der Stress, den man damit hat, wenn man das Image vergrößern
    oder verkleinern will ... ich will einfach nur "resize2fs"
    aufrufen und fertig, alles andere ist viel zu umständlich und
    zu fehleranfällig. Besonders absurd wird das alles, wenn die
    VM-Images im LVM als Logical Volumes liegen: Da hat man im Host-
    System modernes LVM statt dem Partitions-Gefrickel, nur um _innerhalb_
    des LVM wieder steinzeitliche Partitionen einzurichten ... *sigh*

[2] Der Debian-Installer ist ein wenig eigen. Startet man ihn mit einem
    leeren Image, will er unbedingt Partitionen anlegen. Aber wenn man
    auf dem Image zuvor ein "mkfs.ext4" oder ähnliches gestartet hat,
    dann bietet der Installer brav an, dort direkt hinein zu installieren,
    ohne Partitions-Gedöns.

[3] Interessanterweise sind Grub-Updates und ähnliches immer gut
    gegangen. Die seltenen Probleme tauchen interessanterweise meist
    nach einem OOM auf, und bisher auch nur in VirtualBox und nicht
    in KVM. (Kann aber auch Zufall sein, richtig reproduzieren konnte
    ich das noch nicht.)

-- 
Volker Grabsch
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